Freibad Welzbachbad

„Die beste Saison seit über zehn Jahren“

Knapp 24 000 Gäste in diesem Sommer gezählt. Bestes Ergebnis seit vielen Jahren

Von 
Heike Barowski
Lesedauer: 
Auch wenn das aktuelle Bild im Freibad in Wenkheim ein wenig melancholisch stimmen könnte, Grund zur Freude gibt es genug: Mit fast 24 000 Besuchern erlebte das Welzbachbad eine der besten Saisons überhaupt. Doch nun wird wieder ein Pächter gesucht. © Heike Barowski

Wenkheim. Seit Stunden regnet es. Auf der Wasseroberfläche im Schwimmbecken bilden sich kleine Blasen, wenn die Tropfen auftreffen. „Das haben wir doch genau richtig abgepasst“, freut sich der Schwimmbadleiter Uwe Geßner.

Noch bis vergangenen Sonntagabend hatte das Welzbachbad in Wenkheim geöffnet. Jetzt, nachdem das Wetter umschlug, ist das Drehkreuz am Eingang des Freibads arretiert.

Geßner ist gerade dabei, Teile der Filteranlage zu reinigen, als Philipp Bopp kurz vorbeischaut. Bopp ist seit vielen Jahren der Vorsitzende des Schwimmbad-Fördervereins und genauso wie Emil Baunach immer wieder im Wenkheimer Freibad anzutreffen.

Positive Bilanz

An diesem Mittwoch gilt es ein paar Absprachen zu treffen und natürlich eine erste, zufriedenstellende Bilanz nach der Saison zu ziehen. „Das Bad war jeden Tag so ziemlich voll. Wir schätzen, dass wir fast 24 000 Gäste in diesem Jahr hatten“, sagt Geßner. Die ganz konkreten Zahlen liegen noch nicht vor.

„Seit das Bad saniert wurde und der Förderverein es gemeinsam mit der Kommune betreibt, lagen die Zahlen am Ende der Saison noch nie so hoch“, ist sich Bopp ganz sicher. Nach einem Blick in die Annalen wird deutlich, 2022 wird mit der höchsten Anzahl der Besucher seit über zehn Jahren in die Chronik eingehen. „Vor Corona lagen die Besucherzahlen je nach Wetterlage bisher immer drunter“, so Bopp.

Als Gründe für den regen Zuspruch sehen Geßner und Bopp in erster Linie das langanhaltende Hochsommerwetter, aber auch die Lust der Menschen, ohne Pandemie-Vorschriften die Freizeiteinrichtung genießen zu können. Auch der bei einigen Badegästen aus Unsicherheit durch die Pandemie nicht gebuchte Urlaub könnte dabei eine Rolle gespielt haben.

Ob sich so ein besonderes Ergebnis in den nächsten Jahren wiederholen lässt, hängt von den äußeren Bedingungen ab, wie das Wetter, aber auch von einem funktionierenden Kioskbetrieb und eine frühzeitige Öffnung des Bades.

Kleine Startschwierigkeiten

Geöffnet wurde das Freibad in diesem Jahr mit einer Woche Verspätung am 15. Mai. Ursprünglich gesetzt war der 8. Mai. „Normalerweise planen wir die Öffnung immer für das erste Maiwochenende. Aber das Wetter war nicht so gut und wir hatten noch keinen Kioskbetreiber“, erinnert Philipp Bopp an den holprigen Start.

Einige Wochen betrieb dann die griechische Familie den Verkauf im Freibad. Eine fehlende Konzession für den Ausschank von Alkohol sorgte allerdings für kleine Verstimmungen. Als die Familie den Betrieb aus Krankheitsgründen aufgeben musste, sprangen Mitglieder des Fördervereins und vor allem auch der örtliche Nahversorger in die Bresche, damit die Badegäste weiterhin mit Bratwurst, Bier und Brause versorgt werden konnten. Als Dauerlösung sei dieser Einsatz für eine komplette Saison aber nicht möglich, unterstreicht Bopp. Und so muss sich der Förderverein erneut auf die Suche nach einem Pächter machen.

Noch einiges zu tun

Uwe Geßner war die ersten Tage nach der Schließung schon richtig fleißig.

Inzwischen sind die Einstiege ins große Becken abmontiert, das schattenspendende Sonnensegel über dem Planschbecken ist abgebaut, gesäubert und verstaut, genauso wie die Planen über den Sitzplätzen. Die Stühle wurden gereinigt und eingelagert, die Filteranlage stillgelegt und sauber gemacht und die Schwallwasserbehälter gereinigt.

Jetzt stehen nur noch wenige Arbeiten an, wie Geßner erklärt. Die Anlage des Kinderplanschbeckens muss noch leerlaufen und die Pumpen entleert werden, um sie frostsicher zu machen.

Am 8. Oktober werden die letzten Schritte für die „Einwinterung“ stattfinden. Dazu wird ein Teil des Wassers abgelassen und dicke Gummimatten auf den Rand gelegt, um gegen mögliches Eis zu schützen.

Auf die Frage, was denn ein Schwimmbadleiter macht, wenn alles gesäubert und eingelagert ist, antwortet Geßner wie aus der Pistole geschossen: „Erst mal Urlaub“, und lacht. Anschließend wird er wieder seine Tätigkeit im Bauhof der Gemeinde Werbach aufnehmen.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Wertheim

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten