Neubronn. Schon seit September 2022 ist Barbara Weißenstein Pfarrerin im Taubertal. Bisher war sie das aber auf der Pfarrstelle II als „Pfarrerin z.A.“, zur Anstellung, die letzte Phase in der Ausbildung zum Pfarrer. Diese Zeit endete im Frühjahr. Damit wurde Pfarrerin Weißenstein sozusagen „bewerbungsfähig“. Sie bewarb sich auf eben diese Stelle in Weikersheim. Vom Besetzungsgremium wurde sie gewählt, vom Landesbischof ernannt und darum folgte jetzt die Investitur.
Ein freudiger Anlass: Das war im ganzen Gottesdienst zu spüren. Musikalisch begleitet wurde er von der Kantorei, dem Posaunenchor Weikersheim und der Kinderkirche. Letztere bereicherte den Gottesdienst mit Liedern und einem selbst gedichteten Rap.
In ihrer Ansprache ging Dekanin Meixner auf die Bedeutung des Wortes Investitur ein. Es habe seinen Ursprung in dem lateinischen investio, was „einkleiden“ bedeute. Pfarrerin Weißenstein werde heute offiziell mit dem Amt der Pfarrerin der Gemeinde Weikersheim-Neubronn bekleidet. Das sei ein spannendes Bild, so Dekanin Meixner, das Pfarramt als Bekleidung. Sei dieses Amt wie ein schönes, festliches Kleid? Sei es bequem und sportlich geschnitten? Sei es ein Mantel, der einem Schutz bieten könne? Je nach Situation könne sich dieses Amt unterschiedlich anfühlen. Sie wünsche Pfarrerin Weißenstein, dass sie das Pfarramt als Bekleidung erfahre, die zu ihrer Person passe und sich auch anpassen lasse an ihre Fähigkeiten und Begabungen.
„Begegnung auf Augenhöhe und mit wachem Geist“
Zu diesen Begabungen gehört das anschauliche und lebensnahe Predigen. Das bewies Pfarrerin Weißenstein mit ihrer Predigt. Ausgehend von dem Predigttext aus dem Jakobusbrief, machte sie klar, wie zu einem authentischen Glauben das Tun dazugehöre. Dass dies nicht nur leere Sonntagsreden sind, wurde in dem sehr wertschätzenden Grußwort von Bürgermeister Nick Schuppert deutlich. Er verband es mit einem Bibelvers aus dem zweiten Korintherbrief: „Nicht, dass wir Herren wären über euren Glauben, sondern wir sind Gehilfen eurer Freude; denn ihr steht im Glauben.“ Pfarrerin Weißenstein zeichne aus, dass sie den Menschen auf Augenhöhe begegne, so der Bürgermeister. Sie höre zu und gehe mit einem offenen Herzen und einem wachen Geist mit. Sie bringe sich zum Wohle der Gemeinschaft in der Stadt ein und zeige, dass Kirche nicht nur im Kirchraum stattfinde, sondern mitten im Alltag, da, wo Menschen Hilfe, Orientierung und Zuwendung brauchten. Die Investitur sei ein sichtbares Zeichen, dass sie dazu gehöre. Zur Gemeinde, zur Stadt, zu den Menschen. „Möge Ihre Investitur heute ein Fest des Glaubens und der Freude sein – so, wie es im Korintherbrief heißt: ‚Gehilfen der Freude‘ – nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
Mit Weißenstein kehrt Kontinuität ein
Für den Kirchengemeinderat sprach Sabine Wittwer als Laienvorsitzende. Auch sie zeigte sich erfreut über die neue, alte Pfarrerin. Mit der Investitur von Barbara Weißenstein kehre nach einigen Wechseln in den Jahren zuvor nun wieder eine gewisse Kontinuität ein. Wie es bei Investituren üblich ist, durften zwei Wegbegleiter sogenannte Zeugenworte sprechen. Für Pfarrerin Weißenstein übernahmen dies Ruth Hartung und Barbara Weißensteins Mann, Johannes Weißenstein, der seit September 2022 Pfarrer in der Verbundkirchengemeinde Schäftersheim-Elpersheim-Markelsheim-Nassau ist. Nach dem Gottesdienst war bei einem Stehempfang noch Gelegenheit der neu investierten Pfarrerin auf Augenhöhe zu begegnen. mha
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