Männergesangverein Laudenbach

Liedgut-Vielfalt beim Frühjahrskonzert

Viel Gesang, unter anderem von Gastchören, und eine „Musikalische Bierprobe“ machten den Abend zu einem besonderen Erlebnis

Von 
ibra
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Laudenbach. Mit 160 Jahren darf man schon mal ausgelassen feiern. Und so lud der Männergesangverein Laudenbach 1864 (MGV) nicht nur zum Frühjahrskonzert, sondern veranstaltete im Weinort an diesen Abend auch eine „Musikalische Bierprobe“. Insgesamt drei Gastchöre hatte die Laudenbacher Sängerschar eingeladen: Oberrimbach-Lichtel, Oberstetten und Ruppertshofen-Leofels.

Kaum zu glauben, welche Liedgut-Vielfalt sich rund um das deutsche Traditionsgetränk entwickelt hat, das der Frankenbräu-Chef Florian Krauß in gleich sechsfacher Auflage – Leicht, Pils, Original, Keller sowie „Schlitzohr“ hell und dunkel – zur Verkostung mitgebracht hatte. Seit 1807 ist die Riedbacher Brauerei in siebter Generation im Familienbesitz, die dortige Brautradition reicht nachweislich bis ins Jahr 1530. Lange geplant war diese musikalische Bierprobe mit dem Traditionslieferanten des Vereins, Corona funkte jedoch dazwischen.

Aber jetzt, und es hat den Anschein, als hätten nicht nur die Lauenbacher Sänger, sondern auch die Gastchöre die Zeit genutzt, das Liedgut gründlichst auf feine Loblieder der Gerstenkaltschale zu durchforsten. Zu hören waren nach dem Laudenbacher „Sängergruß“ von Othmar Kist und der herzlichen Begrüßung durch den MGV-Vorstand Michael Öchsner vom Gastgeberverein „Ein Bier“ von Wolfgang Lüderitz und „Das Bierlied“ von Roppert Pappert, interpretiert vom Männergesangverein 1949 Oberrimbach-Lichtel, Friedrich W. Olpens „Hebt die Gläser“ und „Deutsches Bier“, präsentiert vom Liederkranz 1844 Ruppertshofen-Leofels und abschließend, als Mitternacht nicht mehr allzu fern lag, die „Säuferballade“ von Karl-Heinz Weber-Müllenbach, die dann der MGV Laudenbach auch schauspielerisch talentiert dem Publikum mitgab.

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Die Ehrungen für langjährig aktive Sänger und treue Mitglieder des Vereins, nahm Oliver Paul, der Vorsitzende des Chorverbands Hohenlohe, gemeinsam mit dem MGV-Vorsitzenden Michael Öchsner vor. Für drei Jahrzehnte aktiven Singens zeichnete der Chorverband Hohenlohe Rainer Schmitt, Torsten Tagscherer, Raimund Muhler und Matthias Metzger aus. Alle vier bewähren sich nicht nur als Sänger, sondern schultern vielfältige weitere Aufgaben: Schmitt ist Beirat und seit 1997 Schriftführer, Tagscherer seit 2017 Fahnenträger, Muhler seit 1997 Schatzmeister, nachdem er zuvor als Beirat und Fahnenträger „im Dienst“ war, und Metzger ist seit 2018 sowohl stellvertretender Vorsitzender als auch Notenwart des Vereins.

Seit 50 Jahren ist Lorenz Konrad aktiver Sänger und begleitete den MGV Laudenbach davon 27 Jahre als engagierter Beirat. Auf eine noch einmal zehn Jahre längere Sängerkarriere kann sein Kollege Klemens Kraft zurückblicken der sich noch gut ans Sängerfest 1964 erinnert, als der MGV sein 100-jähriges Jubiläum feierte. Den beiden Jubilaren konnte Oliver Paul die vom Präsidenten des Deutschen Chorverbands unterzeichneten Ehrenurkunden persönlich überreichen und ihnen die Nadeln anstecken. Josef Oechsner dagegen, der Ehrenvorsitzende, der in seinen glatt sieben Jahrzehnten als aktiver Sänger beim MGV Laudenbach aktiv ist und daneben Ämter als Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender, Notenwart, Schriftführer und Pressewart ausübte und in Kürze seinen 90. Geburtstag feiern kann, muss sich noch ein paar Tage gedulden, bis ihm Urkunde und Nadel überreicht werden: Er musste an diesem Abend wegen anderer Termine seine Teilnahme absagen.

Nicht zu vergessen sind auch die 16 Vereinsmitglieder, die dem MGV Laudenbach seit 25 Jahren als Mitglieder die Treue halten. Der MGV gratulierte dazu Gerhard Dietzel, Beirat Michael Dietzel und der seit 21 Jahren als Kassenprüferin tätigen Alexandra Dietzel. Glückwünsche gingen auch an Simon Euring, Harald Götz, Olga Lang, Peter Mayser, Bernd Mühleck, Helmut Paul, Gudrun Schamman, Rudi Schauer und Josef Schumm, der von 1997 an zwei Jahrzehnte Fahnenträger des Vereins war. Nicht ganz so lange, aber auch rund ein Jahrzehnt, trug Wolfgang Silberzahn stolz im Anschluss an seine langjährige Tätigkeit als Beirat die Fahne des Vereins. Ebenfalls seit einem Vierteljahrhundert gehören Doris Silberzahn, Jürgen Werder und Matthias Zenkert dem Verein an. Nicht alle konnten ihre Urkunden und Glückwünsche persönlich entgegennehmen: „Wird alles nachgereicht“, ließ Michael Öchsner wissen.

Schöne musikalische Klänge

Zu gratulieren ist im Übrigen allen Sängern: Einfach gekonnt präsentierte trug der MGV Laudenbach 1864 unter der Leitung von Nikolai Metzger und begleitet von Hanna-Sophie Metzger an der Querflöte Pasquale Thibauts „Über sieben Brücken“ oder die „Nette Begegnung“ von Oliver Gies. Unter der Leitung von Bert Ruf trieb der Männergesangverein 1949 Oberrimbach-Lichel mit Kennedy-Bedas „Hüaoh, alter Schimmel“ und Rufs „Blankensteinhusar“-Variante ganze Pferdeherden durch die Zehntscheuer. Ebenso gekonnt ergänzte Heiko Haag am Piano bei „The Wellermann“ von Jürgen und Bernd Stallmann, den der Liederkranz Oberstetten 1878 unter der Leitung von Adolf Niklas. Ebenso schön zu Gehör brachten sie „Vom Stadtpark die Laterne“ aus der Feder von Heinz Gietz und Kurt Felzt, mit dem Rex Gildo und Gitte 1963 die Hitparaden stürmten.

Und der Liederkranz 1844 Ruppertshofen-Leofeld. Der brachte unter der Leitung von Verbandschormeisterin Monika Förnzler nicht nur perfekt vielstimmig gewundene Trinklieder, sondern auch eine meisterhafte Shanty-Version des „Drunken Sailors“ mit dem Arrangement von Alica Parker und Robert Shaw auf die Bühne. Muss man sich da noch wundern, dass in ihren Reihen auch der Chorverbandsvorsitzende Oliver Paul seine Stimme erklingen lässt.

Rundum gelungen und bis zur Tischdekoration hin perfekt gestylten „Musikalischen Bierprobe“ hat der MGV Laudenbach sein 160. Lebensjahr begonnen. ibra

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