Kirchenbezirkstagtag

In Weikersheim: Starkes Zeichen der Gemeinsamkeit gesetzt

Von 
Peter Keßler
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Weikersheim. Ein starkes Zeichen der Gemeinsamkeit war der zweite Kirchenbezirkstag in der Weikersheimer Tauberphilharmonie. Rund 600 Besucherinnen und Besucher trafen sich zu Gottesdienst, Nachmittagsprogramm und Abschlusskonzert.

Nur selten haben die rund 17 000 Mitglieder des weitverzweigten evangelischen Kirchenbezirks Weikersheim (er umfasst den gesamten Altkreis Mergentheim) die Chance, sich zusammen mit ihren Angehörigen bei einer großen Veranstaltung zu treffen. So kamen zum Kirchenbezirkstag in der Dekanatsstadt Menschen aus allen Teilen des Bezirks zusammen, um in großer Runde miteinander zu feiern.

Im Jahr 2019 hatte die Veranstaltung Premiere. Corona verhinderte vor zwei Jahren die Wiederholung. Und so warteten zahlreiche Christen sehnsüchtig auf diesen zweiten Kirchenbezirkstag. Wieder erwies sich die Weikersheimer Tauberphilharmonie als von Lage und Ausstattung her hervorragend geeigneter Treffpunkt. Das sonnige Wetter erlaubte zudem die ungestörte Umsetzung auch des Programms im Freien.

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Vollbesetzt war der große Saal der Tauberphilharmonie zum Festgottesdienst. Perfekte Licht- und Tontechnik, die ruhigen Stimmen der Akteure und eine sorgfältige Choreographie sorgten dafür, dass sich die Besucher vom ersten Moment an fast wie im Opernhaus fühlen konnten.

Doch was die Vorbereitungsgruppe aus Pfarrern, Bezirksjugendreferent Friedemann Weller und engagierten Gemeindemitgliedern auf die Bühne brachte, war weit mehr als niveauvolle Unterhaltung: Mit vielen kreativen Ideen und gespickt mit Denkanstößen wurde das biblische Thema „Und siehe, es war sehr gut“ in die Gegenwart gerückt und für die Gestaltung der Zukunft fruchtbar gemacht.

Den schrillen Kontrast zum Bild der guten Welt, wie sie in der Schöpfungsgeschichte erklang, brachte der Frauentaler Holzkünstler Johannes Stahl mit seiner lauten Kettensäge. Stück für Stück entstand aus der großen Fläche ein Kreuz, doch (wie Dekanin Renate Meixner erläuterte) „kein Handschmeichler, sondern eines mit Furchen und Schlitzen“. Gezeichnet sei es von allem, was krank und verkehrt sei in der heutigen Welt. Und die Frage sei, ob die Menschen noch zu retten seien „von unserer Gier, unserem Egoismus, unserer Achtlosigkeit gegenüber der Schöpfung“. Hoffnung, so Meixners Antwort, gebe es für Christen von der Auferstehung Jesu her. Ihr Licht „weckt uns auf aus Hoffnungslosigkeit und Trägheit“. So werde es möglich, verantwortlich zu handeln, in der eigenen ganz kleinen Welt wie in der ganz großen.

Passend zum Gesagten erstrahlte auf der Bühne ein Lichtschein durch das ausgesägte Kreuz hindurch. Die „Kirchenbezirksband“, organisiert von Matthias Döhler und Roland Silzle, brachte diese Hoffnung mit den passenden aktuellen Liedern ebenfalls intensiv zum Klingen.

Nach der Feier und dem parallel in der Stadtkirche St. Georg gefeierten Kindergottesdienst war Gelegenheit zum Mittagessen und später zum Spazieren über den „Markt der Möglichkeiten“ vor der Tauberphilharmonie. Da präsentierten sich das Diakonischer Werk und die Psychologische Beratungsstelle zusammen mit dem Förderverein „Kirche hilft Menschen“. Es gab Infos zu Klimawandel und Fairem Handel, „Godly-Play“-Erzählungen, Mitmach-Aktionen für Jung und Alt und eine Spielstraße. Das „Menschenkicker-Turnier“ bot die Chance, sein Können zu beweisen. Drinnen im Saal sorgte das Kabarett „Radieschenfieber“ mit Matthias Jungermann für gute Unterhaltung und neue Einblicke in vertraute biblische Geschichten.

Mit einem gutbesuchten Chorkonzert klang der Kirchenbezirkstag musikalisch aus. Unter Leitung von Bezirkskantorin Anna-Maria Lehmann boten Chöre und Instrumentalisten wohlklingende Sätze zur Thematik des Tages. Neben dem großen Chor aus Sängern der Gemeinden des Bezirks traten auch die Weikersheimer Kinderkantorei und der Jugendchor auf. Der Bezirks-Posaunenchor stand unter Leitung von Rolf Müller.

Freier Autor

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