Weikersheim. Ihren 100. Geburtstag feiert am Fronleichnamstag in Weikersheim Margot Wellhäuser. Die Jubilarin kam 1923 in einem von Franzosen besetzten Vorort von Dortmund zur Welt. Hier ging sie auch zur Schule und absolvierte eine Schneiderlehre. Trotz wirtschaftlicher Krise und Inflation war sie mit ihrer Kindheit zufrieden.
Erneut im Krieg 1941, lernte sie ihren Ehemann, den Esslinger Unteroffizier Dietrich Wellhäuser kennen, der sich um die Familie sehr gekümmert hat. 1950 läuteten dann in Dortmund die Hochzeitsglocken. Aus dieser Ehe gehen zwei Kinder, vier Enkel und vier Urenkel hervor.
Der Umzug vom Ruhrgebiet ins hohenlohische Niederstetten erfolgte 1952. Nachdem sie sich im Weikersheimer Finkenweg ihre eigenen vier Wände geschaffen hatten, zogen sie an die Tauber. Trotz des stolzen Alters ist die Jubilarin sowohl körperlich als vor allem geistig rüstig und aktiv noch in einem sehr guten Zustand. Selbst ein Sturz mit Hüftbruch brachte sie nur kurz aus ihrem rührigen Leben. Vielen in der Region ist die neue Hundertjährige von ihren Gymnastik-Kursen, die sie 1973 im Ev. Gemeindehaus Weikersheim ins Leben rief, bekannt vor allem seit 1983 als Tanzleiterin mit der Ausbildung und Zertifikat vom Bundesverband für Seniorentanz in der Sportschule Ruit. Ihre Gymnastik-Kurse, die sie noch bis zu ihrem unglaublichen 90. Geburtstag anführte, waren vor allem in den Anfangsjahren von über 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen besucht. 40 Jahre war sie ehrenamtliche Leiterin des Gymnastikkreises der evangelischen Kirchengemeinde Weikersheim, bevor sie mit Worten des herzlichen Dankes von Dekanin Renate Meixner verabschiedet wurde.
Dazu gab’s aber auch ein großes Dankeschön für ihre Familie und vor allem Ehemann Dietrich, der 2006 verstarb, die sie stets bestens unterstützen und ohne die es nicht möglich gewesen wäre. Gymnastik und Tanzen waren ihre Hobbys, denen sie es zu verdanken hat, dass sie so fit ist und es ihr nie langweilig wurde. Die besten Übungen fielen ihr oft nachts im Bett ein, verriet sie uns etwas bescheiden.
Zu ihren täglichen Arbeiten gehören aber auch noch das Kochen und Backen, denn in die häusliche Tagespflege geht sie nur zweimal in der Woche. Marmorkuchen zählt hier zu ihren Favoriten. Aber die tägliche Bewegung, auch wenn es oft nur kurze Strecken sind, gehören zum Tagesablauf, oder ein Besuch bei „Uhu-Treff“ und hält sie fit. Bewegung ist wichtig und hat auch zu ihrem hohen Alter mit beigetragen, erklärt sie voller Überzeugung. Zu ihrem weiteren Wunsch gehört, dass die Schmerzen an der operierten Hüfte nachlassen.
Anstoßen in der „Residenz“
Auf die aktuellen Kriegsereignisse blickt sie sehr traurig und findet sie „sehr schrecklich“, hat sie den Krieg hautnah erlebt und kann daher schmerzlichst mitfühlen. Seit November 2020 wohnt sie nun in einer Pflegewohnung der Evangelischen Heimstiftung Residenz Weikersheim Wohnen Plus in der Weikersheimer Hauptstraße. Hier geht es ihr wie sie meint gut und sie freut sich auf den Empfang/Feier im Quartiersraum am Festtag (10.30 bis 12 Uhr) mit hoffentlich zahlreichen Gästen, die sie zu ihrem außergewöhnlichen Geburtstag gratulieren und gerne mit ihr anstoßen wollen.
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