Konstituierende Sitzung des Elpersheimer Ortschaftsrates - Rudolf Belschner verabschiedet sich nach 20 Jahren mit einer Entschuldigung und einer Warnung

Neuer Ortsvorsteher heißt Hans-Joachim Haas

Von 
Sascha Bickel
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Bevor der neue Elpersheimer Ortsvorsteher, Hans-Joachim Haas (links), gewählt wurde, verabschiedete sich Rudolf Belschner (rechts) unter großem Applaus nach zehn Jahren aus diesem Amt. Er gehörte dem Gremium insgesamt 20 Jahre an. Mit ihm verlassen den Rat Willy Grün (seit 30 Jahren dabei gewesen; er fehlt auf dem Bild), Rudi Moll (Mitte) und Wilfried Fischer (Zweiter von rechts), nach ebenfalls je 20-jähriger Tätigkeit und Gerhard Grüner (Zweiter von links), der es auf immerhin zehn Jahre im Gremium brachte.

© Sascha Bickel

Elpersheim. Sieben von acht Ortschaftsräten im Stadtgebiet Weikersheim hatten sich bereits vor Wochen konstituiert - jetzt schaffte auch Elpersheim ohne große Debatten klare Verhältnisse: Hans-Joachim Haas löst Rudolf Belschner ab, der zehn Jahre an der Spitze des Ortes stand, im Mai - nach einigen Querelen um den Rathaus-Verkauf - jedoch nicht wieder ins Gremium gewählt worden war.

Eine harmonische erste Sitzung des neuen Gremiums samt Verabschiedung einiger langgedienter Räte erlebten knapp 50 Zuhörer. Rudolf Belschner nutzte die Gelegenheit, um einen Rückblick auf die positiven Entwicklungen der Ortschaft in den vergangenen 20 Jahren (so lange war er dabei) zu halten. Stichworte wie DSL, Kindergarten, Grundschule, (Wald-)Flurneuordnung, Straßen- und Wegebau, Tauberdüker, Baugebiet, Bürgerforum etc. fielen. Großer Applaus folgte am Ende.

Einleitend merkte er an, dass die kommunalpolitischen Gremien alle fünf Jahre neu zu bestimmen seien und dabei "nichts so beständig ist, wie die Unbeständigkeit - und das ist gut so". Nur so könnten neue Ideen und Gedanken in die Räte kommen. "Denn all unser Tun muss ständig auf den Prüfstand", erklärte er.

Belschner bedankte sich bei Willy Grün, Wilfried Fischer, Rudi Moll und Gerhard Grüner für die gute Zusammenarbeit im Ortschaftsrat und verabschiedete sie mit lobenden Worten; ebenso wie er Sabine Moll für ihre Unterstützung in der örtlichen Verwaltungsstelle deutlich hervorhob.

"Das Amt des Ortsvorstehers hat mir neben der Arbeit auch viel Freude bereitet", sagte Belschner und fuhr fort: "Neben dem üblichen Gemeckere gab es doch auch viel positive Resonanz." Besonders bedankte er sich beim Jugendclub, der örtlichen "schnellen Eingreiftruppe", der Feuerwehr und vielen anderen Helfern über die Jahre. "Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich auch meine Fehler und Macken habe, sollte ich jemand deshalb Unrecht getan haben, bitte ich um Verzeihung", ergänzte er und warnte abschließend vor "Weikersheimer Verhältnissen". - "Wenn es gefährlich ist die Wahrheit zu sagen, dann fehlen mir einfach die Worte", so Rudolf Belschner.

Auf den Platzwechsel am Ratstisch folgten die Verpflichtung der neu gewählten Räte und dann die reibungslosen Wahlen. Hans-Joachim Haas wurde offen mit sechs Ja-Stimmen bei eigener Enthaltung zum Ortsvorsteher gewählt, Martin Reindel mit dem gleichen Ergebnis zum Stellvertreter. Anja Lotz bot sich als Schriftführerin an, der neue Ortsvorsteher (OV) schlug jedoch Sabine Moll für diesen Posten vor, weil seiner Meinung nach, eine Kraft außerhalb des Gremiums diese Aufgabe besser bewerkstelligen könne. Lotz zog daraufhin zurück und Moll wurde einstimmig gewählt. Für den Kindergartenausschuss bestimmte man neben dem OV (kraft Amtes) noch Joachim Klein.

Der erste Bürgermeister-Stellvertreter Norbert Beck beglückwünschte alle acht neuen Räte - zu denen auch noch Thomas Nüchter, Helmut Schwab, Walter Blank und Werner Beck zählen - und warb für Ehrlichkeit und Offenheit im politischen Geschäft der Demokratie. Andere Meinungen gelte es zu respektieren, ebenso wie mehrheitliche Entscheidungen. "Jetzt gilt es, dass Vertrauen der Wähler zu rechtfertigen!"

OV Haas erklärte am Ende, dass er sich gerne für Elpersheim einsetzen werde: "Wir halten zusammen!", beschwor er die Gemeinschaft und bezeichnete jeden Stillstand als Rückschritt. In diesem Sinne wolle er mit dem Bürgerforum den Ort noch attraktiver machen.

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