Weikersheimer Unternehmen firmiert unter neuem Namen - Standort wurde in den vergangenen 36 Monaten um rund 40 Mitarbeiter aufgestockt

Aus Conrac wird Data Modul

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Dr. Florian Pesahl (Vorstand Finanzen), Peter Hecktor (Vorstandsvorsitzender), Klaus Kornberger und Walter King (Vorstand Technik).

© Data Modul

Weikersheim. Vielen Beobachtern ist es bereits aufgefallen. Seit 1. Oktober steht ein neuer Firmenname am Verwaltungsgebäude der Conrac GmbH in der Lindenstraße in Weikersheim. Aufgrund der intensiveren Zusammenarbeit der Conrac mit der Unternehmensgruppe der Data Modul, München, erfolgte die Umfirmierung zur Data Modul Weikersheim GmbH als gruppenweites Produktions- und Logistikzentrum.

Seit 15 Jahren gehört die Conrac GmbH, damals noch Conrac Elektron GmbH, bereits zur Data Modul Gruppe. 1998 wurde das Weikersheimer Unternehmen von der börsennotierten Data Modul AG mit Firmensitz in München übernommen. Die Data Modul AG, Top-Technologiepartner für Displays in Europa, hatte zu diesem Zeitpunkt den Entschluss gefasst, ihr Produktportfolio mit großformatigen Bildschirmen zu erweitern. Zeitgleich erforderten immer größer werdende Flughafenprojekte bei der Conrac GmbH einen geeigneten Partner.

Ergänzung

Sowohl das Produktangebot als auch die regionalen Schwerpunkte der beiden Firmen ergänzten sich auf ideale Weise. Beide Unternehmen waren international tätig und zeichneten sich durch eine ausgeprägte Innovationskultur und einen hohen Qualitätsanspruch aus, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Die Conrac verfügte über erfolgreiche Produkte in Segmenten, in denen Data Modul bisher noch nicht oder nur peripher vertreten war. Data Modul dominierte bislang auf dem Gebiet der kleineren und mittleren Displays, während Conrac Marktführer mit großformatigeren Displays war. Somit wurde die Wettbewerbsposition durch den Zusammenschluss erheblich gestärkt. Prägend war der Umzug der Conrac GmbH vom Firmengelände Industriestraße in die Lindenstraße, einer Gewerbebrache des ehemaligen Disc-Centers. Die alten Firmengebäude in der Industriestraße waren längst zu klein geworden, die Fertigung der immer größer werdenden Displays oder großer Anzeigetafeln wie zum Beispiel für den Flughafen Changi in Singapur, wurden zur logistischen Herausforderung.

Hier kam den neuen Eigentümern der Conrac GMBH der gute Kontakt zum Weikersheimer Stadtoberhaupt zugute, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Durch tatkräftige Unterstützung des Weikersheimer Bürgermeisters Klaus Kornberger habe das Areal des ehemaligen Disk-Center in der Lindenstraße erworben werden können. Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen konnte die Conrac GmbH im Jahre 2002 in die neuen Räumlichkeiten übersiedeln.

"Ohne diese vertrauensvolle und sehr am Ergebnis orientierte Zusammenarbeit mit Bürgermeister Klaus Kornberger hätte der Firmenstandort Weikersheim nicht das heutige Format erreicht", so Peter Hektor, der Vorstandsvorsitzende der Data Modul.

Erweiterungen in den Bereichen Wareneingang und Versand, ein neues Lagersystem sowie weitere Fertigungsbereiche kamen inzwischen am Standort hinzu. In Summe wurden in den Zusammenschluss der Unternehmen 3,4 Millionen Euro investiert.

Anfang dieses Jahres wurde ein neues Fertigungsverfahren eingeführt, welches dem Unternehmen volle Auftragsbücher beschere und den Weg in die Zukunft zeichne. "Optical Bonding", ein Verfahren, welches eine spezielle Klebetechnik beschreibt, mit dem optische Komponenten wie Displays, Touch oder Frontgläser mit einer besonders hohen optischen Qualität miteinander verbunden werden.

Das Unternehmen Data Modul hat im vergangenen Jahr mit circa 330 Mitarbeitern aus mehr als 18 Nationen weltweit einen Umsatz von 140 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Standort Weikersheim wurde in den vergangenen 36 Monaten um rund 40 Mitarbeiter aufgestockt. Die komplette Logistik, Fertigung und der Servicebereich der Data Modul wurde von München nach Weikersheim verlagert, womit die 18 000 Quadratmeter in der Lindenstraße nun bereits wieder an ihre Grenzen stoßen. Im Gegenzug ist nun der Bereich Einkauf in der Konzernzentrale in München angesiedelt. Ebenso sind der Vertrieb sowie das Produktmanagement organisatorisch an München angegliedert. Die Produkte, der Markenname Conrac sowie die Ansprechpartner bleiben gleich.

Mit der Umfirmierung wachse die Zusammenarbeit einzelner Bereiche des Unternehmens, wie Entwicklung, Konstruktion, Beschaffung, Produktmanagement oder Projektabwicklung, noch enger zusammen. Die vorhandenen Ressourcen und das Know-how der Mitarbeiter könnten nun noch effizienter genutzt werden und fördern die positive Entwicklung des Konzerns, der dringend weitere Mitarbeiter sucht.

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