Weikersheim. Ideengeberin und unermüdliche Organisatorin war – wie schon bei der Weikersheimer Herzkissen-Aktion vor drei Jahren – Schlossführerin Carola Rollmann. Nachdem Schloss und Schlossgarten coronabedingt ihre Tore schließen mussten, verwandelten die Mitarbeiterinnen ihren Aufenthaltsraum im Schloss in eine Nähwerkstatt. Monika Menth, die Leiterin der Schlossverwaltung, unterstützte die Benefizaktion, die ähnlich schon zur „Nadelkunst-Messe“ 2017 stattgefunden hatte, von Beginn an.
Großes Echo fand der Aufruf an die Bevölkerung, sich zu beteiligen, und es wurden eifrig Nähpakete gepackt. Die Pandemie ließ es ja diesmal nicht zu, gemeinsam im Schlossbereich zu nähen, aber eine Aktion „to go“ war möglich. Die Hilfsbereitschaft und vor allem auch die Spendenbereitschaft, so Carola Rollmann, „war einfach unglaublich“. Anfragen kamen nicht nur aus Weikersheim, sondern auch aus der weiteren Umgebung bis hin nach Stuttgart. Stoffe und Garne wurden gebracht. Geld für das waschbare und für den Wäschetrockner geeignete Füllmaterial und selbst Nähmaschinen und noch vieles mehr wurde gespendet! Gemeinsam wurden 2000 Herzen genäht und in jedes einzelne Herz wurden viele guten Wünsche, Gedanken und Nächstenliebe mit eingearbeitet. Die fertigen Herzkissen mit etwas größeren „Flügeln“ werden an Kliniken und Brustkrebszentren gespendet.
Die Schlossverwalterin war voll des Lobs. „Das überaus hohe Engagement von Carola Rollmann“, so stellte sie fest, „hat auch in dieser schwierigen Zeit ungeahnte Kreise gezogen und zum bedeutenden Erfolg geführt. 2000 Herzkissen – das ist großartig“.
Die ersten Exemplare hat Carola Rollmann bereits im Bad Mergentheimer Caritas-Krankenhaus abgeliefert, wo sie nun weitergegeben werden an Patientinnen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Vor der Klinik wurde die Lieferung von Schwester Regina Almandinger, der „Breast Care Nurse (BCN)“, also der für diese Fälle zuständigen Fachkraft, und von Oberarzt Dr. Sönke Ebert in Empfang genommen. Die Freude war groß. Diese Kissen seien, so Schwester Regina, „für die Seele eine Begrüßung und ein Türöffner“. Sie zeigten, „dass einer da ist in Deinen Ängsten“. Zudem seien sie praktisch als Schutz und Polsterung für die Wunde und zugleich durch den Wechseldruck beim Tragen eine gute Lymphdrainage. Man könne die Herzkissen aber auch in der Palliativabteilung gut gebrauchen. Der Oberarzt sprach von einem „Zeichen der Hoffnung in einer schwierigen Lebensphase, wo auch kleine Gesten ein Hoffnungsschimmer sind“. Die Herzen „bringen Trost und Zuversicht, sie berühren die Seele und machen Mut“. peka
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