Weikersheim. Mit Johannes Mnich habe man einfach einen Glücksgriff getan, bestätigte Leonhard Sackmann, Vorsitzender des Vereins „Freundeskreis Tauberphilharmonie“ bei der jüngsten Hauptversammlung dem Intendanten.
Johannes Mnich hätte gern selbst an der Versammlung teilgenommen, musste aber kurzfristig passen. Seinen Part übernahm Viktoria Schomer, die im Namen des ganzen Tauberphilharmonie-Teams den Freundeskreis nach dem Ende der tatsächlich allerersten kompletten Spielzeit im Wittenstein-Saal begrüßte.
Trotz aller Einschränkungen, die die Corona-Pandemie der TauberPhilharmonie auch in der Spielzeit 21/22 aufzwang, habe sich das Haus zum echten „Place to be für Klassik-Liebhaber“ und „Geheimtipp unter Klassik-Nerds“ entwickelt, so Schomer. Selbst von der deutsch-dänischen Grenze hätten schon Gäste hier Konzerten beigewohnt, aus dem gesamten Bundesgebiet seien schon Kartenbestellungen vorgenommen worden – und auch die überregionale Tages-, Wochen- und Fachpresse nehme das Haus wahr und berichte darüber. Das sei auch dem Freundeskreis zu verdanken, der bei Veranstaltungen unterstütze, eigene Ideen einbringe und durch sein finanzielles Engagement auch Extras ermögliche.
Eins dieser „Extras“ war das viertägige Festival „Made in Main-Tauber“, das sich für Freundeskreis und Team auch angesichts der Extremtemperaturen zur echten Herausforderung auswuchs – und für Besucher und Teilnehmer aller Altersgruppen zum Sommerevent par excellence wurde. „Ein Wahnsinn - und wir planen, diesen Wahnsinn ganz schnell zu wiederholen.“ Diese Zusage des Tauberphilharmonie-Teams dürfte nicht nur im Freundeskreis für kräftigen Applaus sorgen.
Zur erfolgreichen Terrassenbelebung, für die sich der Freundeskreis in der Spielzeit 2021/22 stark machte, gesellen sich in der angelaufenen Saison 22/23 die noch intensivere Verankerung im Vereins-, Schul- und allgemeingesellschaftlichen Bereich. So gibt es bereits große Resonanz von Schulen auf die vom Freundeskreis initiierte Förderung von Schülerinnen und Schülern, die sich im musisch-sozialen Bereich besonders engagieren. Die in diesem Rahmen ausgesprochenen Einladungen zum Konzertbesuch werden durch eine Einführung ergänzt. Auch die vom Freundeskreis unterstützten Musikschul- und Schülerkonzerte sowie Bläsertreffen, Chorfestival, Seniorenfrühstück und Adventsfeier mit gemeinsamem Gesang fördern die regionale Verwurzelung des Kultur- und Konzerthauses.
Es sei, so der Freundeskreis-Vorsitzende Leonhard Sackmann, ein intensives, arbeitsreiches und sehr erfolgreiches Veranstaltungsjahr gewesen, in dem sich der Verein als verlässlicher Partner und Unterstützer der kulturellen Arbeit von Intendanz und Kommune bewährte. Der auf mittlerweile rund 530 Mitglieder angewachsene Freundeskreis werde sich auch weiter hoch motiviert für das „Haus für Alle“ engagieren und die Willkommenskultur und Gastfreundschaft bereichern.
Allen Mitgliedern des Freundeskreises dankte er für die finanzielle Unterstützung durch Spenden und Beiträge, die geleisteten Helfer- und Fahrdienste und die Unterstützung bei der Verteilung von Plakaten und Programmbüchern. Letztlich steige die Lebensqualität in Weikersheim und der Region dank dieser Unterstützung und Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit zur Förderung der Kultur, so Sackmann.
Schatzmeister Heinrich Koch stellte den Finanzbericht sowie den Haushaltsplan für die Saison 2022/23 vor. Minderausgaben aufgrund von Coronaeinschränkungen und ein unerwartet hohe Spendeneingänge erlaubten eine mit 34 500 Euro kräftige finanzielle Unterstützung der Tauberphilharmonie sowie eine Schülerförderung von gut 1700 Euro. Für das mit Saisonbeginn angelaufene neue Wirtschaftsjahr sind erneut Förderbeiträge für die Tauberphilharmonie in Höhe von 35 000 Euro vorgesehen. Außerdem wird das Projekt Schülerförderung im Main-Tauber-Kreis mit 2500 Euro bedacht. Dem Finanzbericht stellten die beiden Kassenprüfer Gerhard Schwarz und Norbert Beck ein hervorragendes Zeugnis aus: Akribisch und perfekt habe sich Koch der „voluminösen Aufgabe“ angenommen, lobten sie, so dass der anschließenden von Bürgermeister Nick Schuppert beantragten Entlastung des Gesamtvorstands nichts im Wege stand.
Nick Schuppert hatte bereits in seinem Grußwort die Erfolgsgeschichte des Freundeskreises gewürdigt, der bereits von der ersten Werbeaktion auf dem Weihnachtsmarkt 2018 an mit großer Dynamik unter dem Motto „Wir sind dabei!“ eine stabile Willkommens- und Unterstützerkultur aufbaute, die in der abgelaufenen Saison mit der Unterstützung von Generationskonzerten, regionalem Bläsertreffen, MiMT- und Chorfestival den Slogan „Ein Haus für Alle“ sowie das wunderbare Konzert- und Veranstaltungshaus mit Leben füllte.
Schatzmeister Heinrich Koch bat darum, sein Amt in andere Hände zu legen. Den Dank des Vereins für die immer mit viel Sachkunde und Verantwortung ausgeübten Dienst drückte der Vorstand mit symbolischen Geschenken aus: Sackmann überreichte dem Frankreich-Liebhaber ein Set Boule-Kugeln und ein Kistchen leichte Zigarren zum Genuss am Feierabend. Mit Elisa Heiligers verabschiedete sich auch eine verdiente Beirätin aus dem Freundeskreis-Vorstandsgremium. Als Mitglied des Tauberphilharmonie-Teams konnte sie manche zwischen Freundeskreis und Konzerthaus auftauchende Frage auf kurzem Dienstweg klären. Der Vorstand verabschiedete sie ebenso herzlich wie Koch. Als Nachfolger für Schatzmeister Koch schlug der Vorstand den Volksbank-Mitarbeiter Martin Rank vor, den die Versammlung einstimmig wählte. Ebenso einstimmig fiel das Votum für die Wahl des neuen Beirats aus. Auf Vorschlag des Vorstands rückt Weikersheims Ex-Bürgermeister Klaus Kornberger, seinerzeit engagierter Fürsprecher des Projekts Tauberphilharmonie, in das Vorstandsgremium des Freundeskreises ein.
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