Weikersheim. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand am Freitagabend die Verlegung von vier „Stolpersteinen“ im Weikersheimer Ortsteil Bronn statt. Gedacht wird dort mit in den Boden eingelassenen Metallschildern der Mitbürger Boleslaw Galus, Paula Nicklas, Heinz Paczkowski und der aus Montabaur stammenden Maria Löwenguth. Die Genannten wurden in der Zeit des Nationalsozialismus durch Denunziation an die Gestapo verraten – der polnische Zwangsarbeiter Galus habe ein Verhältnis zu den zwei Frauen unterhalten. Das war durch einen Erlass mit dem Tod bedroht.
Ohne Gerichtsurteil wurde Galus in der Folge bei Honsbronn öffentlich erhängt, die Frauen „auf unbestimmte Zeit“ inhaftiert. Der Beziehung mit Paula Nicklas entsprang ein Sohn: Heinz Paczkowski, der heute in Elpersheim lebt. Mit Gedenkreden würdigte u.a. eine Weikersheimer Historikergruppe das Leben der vier Menschen. Zum Gedenken wurde ein Kranz an der Hinrichtungsstätte niedergelegt. mrz
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