Weikersheim. Fasziniert von der geheimnisvollen Welt der Bienen zeigten sich die gut 700 Gäste beim „Tag der Biene“ im Weikersheimer Schloss. Hobby-Imker gaben ihr Wissen weiter, Vereine und Schulen wirkten mit.
Sachkundige Führungen standen im Mittelpunkt des Aktionstags. Im Obstgarten des Schlosses erläuterte Bürgermeister Nick Schuppert bei einer Führung Wissenswertes über das „Leben im Volk“ der kleinen nützlichen Insekten. Ganz aus der Nähe konnten die kleinen und großen Gäste das emsige Treiben studieren. Sie staunten, wie der erfahrene Imker eine Wabe voller Bienen mit bloßen Händen aus dem Stock holte und sogar die Königin zeigen konnte, die von den Arbeiterinnen umsorgt wird. All die kleinen Tiere, so erfuhr man, hätten eine bestimmte Funktion zu übernehmen: Die meisten der 40.000 bis 80.000 Tiere eines Volkes seien weibliche Arbeitsbienen, dazu kämen Hunderte männliche Drohnen und eine einzige Bienenkönigin. Der soziale Zusammenhalt sei durchgeplant, die Verständigung untereinander allerdings noch nicht vollständig geklärt.
Bei der Führung „Von der Wabe ins Glas“ vermittelte Nick Schuppert Informationen zu den unterschiedlichen Arten von Honig.
Thomas Pommert, Schreinermeister und Hobby-Imker aus Schäftersheim, präsentierte anschaulich den „Wachskreislauf“, angefangen von der Produktion des Wachses aus speziellen Drüsen der Bienen bis hin zur Wiederverwendung im Stock sowie zur Fertigung von Wachsplatten und Bienenwachskerzen. Dass ökologische Gartenarbeit auch im Schlossgarten sinnvoll und möglich ist, vermittelte die Schlossgärtnerin, Gärtnermeisterin Katja Bischoff, bei ihrem Rundgang kundig interessierten Gartenfreunden.
Unter Anleitung des Imkervereins „Mittlere Tauber“ konnte man im Innenhof Kerzen basteln, dazu Insektenhotels und Produkte der Bienen erwerben. Karina Pommert bot an ihrem Stand hübsches Handgemachtes an. Gut beraten war man beim Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg und am Stand von Gärtnermeisterin Annette Schlehaus. Die Grundschule Elpersheim bot „Samenbomben“ an, zudem Vogelhäuschen und bunte Blumenstecker. Informative Schautafeln zu Wildbienen vermittelten das nötige Wissen, um beim „Wildbienen-Quiz“ bestehen zu können. Harald Schäfer vom Landesverband der Gartenfreunde sprach über den bienenfreundlichen Garten. Für die gute Verpflegung sorgten der Förderverein der Gemeinschaftsschule Weikersheim und der örtliche Sportfischerverein.
In seiner Funktion als Bürgermeister würdigte Nick Schuppert die „überaus tolle Zusammenarbeit“ zwischen Vereinen und Personen, Firmen und dem engagierten Schlossteam am „Tag der Bienen“. Das sei ein „wunderschönen Anlass, die freundschaftliche Beziehung zwischen Stadt und Schlossverwaltung hervorzuheben“. Gerne habe er mit seinem Fachwissen den Besuchern das Thema Imkerei und den unendlichen Nutzen dieser kleinen Insekten für Ökosystem und Menschen nähergebracht. Überhaupt schätze er die „unzähligen Aktionen in dem wunderschönen Schloss“ auch als wichtigen Beitrag zur Belebung der Stadt. Sie „ziehen viele Besucher nach Weikersheim, die dabei durch unsere Innenstadt bummeln, die örtliche Gastronomie besuchen und somit einen wichtigen Beitrag zur Belebung des Handels beitragen“.
Stichwort: Biene
Eine Bienenwabe besteht aus bis zu 5.200 Zellen. Hier leben bis zu 1000 Bienen. Zu einem Bienenvolk gehören 40.000 bis 80.000 Tiere.
Eine Biene fliegt in zwei Minuten einen Kilometer weit. In ihrem Leben legt sie 800 Kilometer zurück.
100 Bienen wiegen nur zehn Gramm.
Eine Sommerbiene wird nur sechs Wochen alt, die Winterbiene bis zu sechs Monate, eine Königin bis zu vier Jahre. Die Königin legt bis zu 3.000 Eier am Tag.
14.000 große Blütenstaubkörner werden für ein Gramm Pollen benötigt. peka
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