Im und um das Weikersheimer Schloss fand am Sonntag der erste so genannte „Blaulichttag“ in der Residenzstadt Weikersheim statt.
Weikersheim. Zum einen ging es bei diesem Tag darum, der Bevölkerung wieder einmal die vier Rettungsorganisationen Freiwillige Feuerwehr (FFW), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Technisches Hilfswerk (THW) vorzustellen, zum andern nahm die Freiwillige Feuerwehr der Stadt die Gelegenheit wahr, die neue Drehleiter einzuweihen und offiziell in Dienst zu stellen. Mit von der Partie war auch die Polizei, die ja in fast alle Einsätze der Blaulichtorganisationen involviert ist, vom Verkehrsunfalle bis zum Brand.
Gerade in einer Zeit, in der die Hilfsdienste auch aufgrund politischer, gesellschaftlicher und naturbedingter Ereignisse vermehrt gefordert sind, empfanden es die Verantwortlichen als eminent wichtig, der breiten Öffentlichkeit ihre Einsatzmöglichkeiten und Fähigkeiten aufzuzeigen. Damit wollte man den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass sie sich rund um die Uhr auf ihre Rettungsorganisationen verlassen können. Gleichzeitig konnte man sich darüber informieren, wie man selbst aktiv in einer der Blaulichtorganisationen mitwirken kann.
An diesem ganz besonderen Tag gelte es erst einmal „danke“ zu sagen, betonte Bürgermeister Nick Schuppert. In den Hilfsorganisationen würden Ehrenamtliche freiwillig unersetzlichen Aufgaben für die Gesellschaft wahrnehmen, deren Aufgabenfelder knapp mit „Retten, Bergen, Schützen, Löschen“ beschrieben werden. Schuppert hob bei seiner Rede die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Weikersheim mit ihrem Kommandant Michael Friedel an der Spitze hervor. Sie leiste wertvollen Dienst zum Wohle und zum Schutz der Weikersheimer Bürgerinnen und Bürger.
Die neue Drehleiter M 27 L sei ein wichtiges Bindeglied in der Kette der Fahrzeugflotte der Wehr. Sie sei „ein wahrer Spezialist“, mit der auch anspruchsvolle Einsätze in der Altstadt und im Schlossensemble gemeistert werden könnten . Mit Gesamtkosten von knapp 516 000 Euro sei das Fahrzeug im Kostenrahmen geliefert worden und sei nun funktionell, praktisch und ohne unnötigen Schnick-Schnack einsetzbar. Fachlich qualifiziert, personell gut aufgestellt, bedarfsgerecht ausgestattet im Hinblick auf Fahrzeuge und Technik sowie mit einer guten Führungsmannschaft sei die Feuerwehr Weikersheim für die kommenden Jahre gut gerüstet.
Auch künftig werde die Stadt diese unersetzliche Einrichtung weiterhin nach Kräften unterstützen. Bevor Dekanin Meixner und Pfarrer Anthony die Drehleiter segneten, erwähnte Schuppert alle, die zur Beschaffung der Drehleiter beigetragen hatten.
Schuppert wünschte den Mitgliedern der Blaulichtorganisationen, dass es ihren weiterhin gelingen möge, Schaden von ihren Mitmenschen abzuwenden.
Kommandant Friedel informierte über den den zeitlichen Ablauf der Beschaffung, nachdem sich 2019 abgezeichnet hatte, dass die bisherige Leiter aufgrund fehlender technischer Möglichkeiten ersetzt werden musste.
Nach Bewilligung von Fördermitteln vergab man den Auftrag ging schließlich an die Firma Magirus zum Bau der neuen DLAK 18/12 M27 auf einem 14 Tonnen Iveco Fahrgestell mit 280 PS, einer Traglast von 400 kg im Korb und zusätzlicher Beleuchtung. Das Fahrzeug bietet die Möglichkeit zur Rettung von Personen über Seilsystem und Schleifkorbtrage und verfügt über eine im Vergleich zur zur Normalversion verbesserten Ausstattung, wie etwas Atemschutzgeräte. Schon kurz nach der Übergabe hatte die Drehleiter bei einem Großbrand in Creglingen ihre Feuertaufe mit Bravour bestanden. Seither habe sie wertvolle Dienste bei diversen Einsätzen aller Art im Stadtgebiet und im Rahmen der Überlandhilfe in benachbarten Gemeinden geleistet. Durch die kleinere, kompakte Bauart sei gewährleistet ist, dass die Leiter nicht nur in allen Ecken der Stadt einsetzbar ist, sondern bei Bedarf auch im inneren Schlosshof.
Kreisbrandmeister Andreas Geyer gab seiner Freude Ausdruck, dass es auch durch die Zuschüsse des Landkreises (39 000 Euro) und dem Land (193 000 Euro) gelungen ist, die neue Drehleiter zu beschaffen.
Die alte Leiter hätte nicht nur zunehmend Reparaturkosten verursacht. Bei schwierigen Einsätzen zählte jede Sekunde und da müsse es Ziel der Feuerwehr sein, Geräte vorzuhalten, die neben der größtmöglichen Effizienz und Schlagkraft auch die höchstmögliche Sicherheit böten. Dies sei mit der neuen Leiter nun erreicht.
Im Rahmen des Blaulichttages konnte man sich bei der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk über die Einsatzgebiete der Organisation informieren. Der Beauftragte des Ortsvereins Igersheim, Marco Wieczorek, erklärte, dass das Technische Hilfswerk grundsätzlich der örtlichen Gefahrenabwehr diene.
Im Auftrag der Bundesanstalt würde das THW die Feuerwehr, die Polizei, das DRK und die DLRG bei größeren Katastrophen (unter anderem Hochwasser oder Feuer) durch die Bereitstellung von technischem Material wie Pumpen und Elektrogeräte unterstützen. Zu den Kerneinsatzgebieten zählten aber auch die Versorgung von Verletzten und die Hilfe für die Polizei bei Großkontrollen.
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