Weikersheim. „mu:v“ steht für „Musik verbindet“ und ist der Name und das Programm der jungen Initiative der Jeunesses Musicales Deutschland.
Rund 70 musikinteressierte Jugendliche aus ganz Deutschland kamen für fünf Tage in der Musikakademie Schloss Weikersheim zusammen, um am alle zwei Jahre stattfindenden „mu:v“-Camp teilzunehmen. Dieses musikalische Sommercamp für Musikbegeisterte zwischen 16 und 26 Jahren ist zwischen kleineren Werkstattformaten, den so gennanten mu:v-Ateliers, das größte Event der Initiative.
Elektrisierender Auftakt
Den elektrisierenden Auftakt zum diesjährigen Camp machte ein Konzert mit dem Feuerbach Quartett in der TauberPhilharmonie. Unter dem Titel „Legends“ erlebte das Publikum ein fantastisches Crossover: Von Debussy bis Queen und Amy Winehouse spielten sich die vier Musiker*innen quer durch die Musikgeschichte und präsentierten „Streichquartett“ in einer begeisternden Bühnenshow und in faszinierend neuem Sound.
Die 80 Camp-Teilnehmenden besuchten eine Fülle an musikalischen Kursen und Workshops, bei denen Stilgrenzen verschwammen und unterschiedliche Hintergründe und Leistungsstände keine Rolle spielten. Das Angebot erstreckte sich dabei erneut in allerlei Richtungen, sowohl historisch, von Mittelaltermusik bis zu selbst komponierter Neuer Musik, geographisch unter anderem mit Musik, Rhythmen und Tanz aus Südamerika und dem arabischen Raum als auch quer durch alle Genres. Von Klassik über Elektro, Musical und Jazz bis zum Hip-Hop war für alle etwas Passendes und Neues dabei.
„Es gibt überall Leute, die deinen Spirit teilen, wenn du offen auf sie zugehst“, formulierte eine Teilnehmerin über die besondere Atmosphäre des „mu:v“-Camp, „Es waren genau die richtigen Menschen da, um sich zu trauen, etwas auszuprobieren.“
Der Enthusiasmus der Teilnehmenden und der ebenfalls überwiegend jungen Dozierenden wurde besonders beim abschließenden Wandelkonzert noch einmal deutlich, als alle Kurse sich gegenseitig die Ergebnisse ihrer dreitägigen Arbeit präsentierten. Dabei wurde gemeinsam improvisiert, über neue selbst gebaute Instrumente wie eine überraschend klangschöne und zu 100% biologisch abbaubare „Zucchinette“ oder ein tiefes tönendes Gartenschlauch-Horn gestaunt, und zu frischen Beats getanzt. Das Besondere der „mu:v“-Initiative ist das Grundprinzip „von jungen Leuten für junge Leute.“ Die Konzeption und Organisation des Camps, darunter unter anderem die Auswahl der Kurse und Dozierenden, Werbung über Flyer und Social Media und die Organisation der Technik vor Ort, liegt in den Händen von jungen Musikinteressierten aus ganz Deutschland, und damit genau in der Zielgruppe.
Bunte Mischung
Das Team des „mu:v“-Camps 2024 setzte sich aus einer bunten Mischung aus Studierenden, BFD/FSJlern und Berufseinsteigern zusammen, die über einen Zeitraum von zwei Jahren das gesamte Projekt weitgehend eigenständig konzipierten, planten und realisierten. Die meisten von ihnen waren zuvor selbst Teilnehmer eines „mu:v“-Projekts gewesen. Begeistert von der Idee und dem besonderen Gemeinschaftsgefühl der Initiative und den Idealen der Jeunesses Musicales Deutschland, wollten sie sich anschließend selbst engagieren und ihre eigenen Ideen und Wünsche für zukünftige Events einbringen.
Durch diesen kontinuierlichen Nachwuchs und Wechsel entwickelt sich die „mu:v“-Initiative lebendig weiter, ältere Mitglieder bringen ihre Erfahrungen ein und die Jüngeren lassen sich inspirieren, selbst Verantwortung zu übernehmen.
Auch von den Camp-Teilnehmern waren beim Abschied viele Stimmen zu hören, dass sie unbedingt wiederkommen und weiter dabei sein wollen.
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