Unglaublich: Schon vier Tage vor der mit IOC-Präsident Thomas Bach vereinbarten Wettfrist hat es das Gymnasium Weikersheim geschafft, die stolze Strecke von 12 459 Kilometern zu laufen.
Weikersheim. Die Organisatoren – Initiator Sasscha Silberzahn und seine Kollegen Kai Filsinger und Michael Krapp sind regelrecht baff. Das Gymnasium hat in einer Gemeinschaftsaktion die Distanz von Weikersheim nach Tokio bewältigt.
„Uns fehlen die Worte für diese großartige Leistung, die wir alle zusammen als Schulgemeinschaft erbracht haben. Niemals hätten wir gedacht, dass wir nach sechs Tagen die Wette gewinnen könnten“, lässt das Orgateam die Schüler auf der Schulhomepage wissen.
Baff dürfte auch Thomas Bach gewesen sein: Der IOC-Präsident weilt derzeit in Lausanne und ließ von dort Glückwünsche an die Weikersheimer Gymnasiums-Gemeinschaft ausrichten.
Auch wenn sie das Wettziel „Tokio“ bereits erreicht haben: Sie laufen bis zum Montag um genau 16.59 Uhr weiter, die Schüler, Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrer, jetzt mit dem Ziel „so weit wie möglich!“ Warum? Naja – jetzt brauchen die Alumniläufer und -läuferinnen, die sich mit der Laufaktion des Gymnasiums durch einen eigenen Spendenlauf solidarisierten, eben die Solidarität der Schule. Aktuell hat das zwischenzeitlich auf rund 350 Aktivläuferinnen angewachsene Alumli-Team auch schon gut 8500 Kilometer der Strecke bis nach Tokio zusammen.
Was das Schulteam anbelangt: Es hat für Aufsehen gesorgt. In Wald und Flur waren und sind Lernende und Lehrende unterwegs, oft das Smartphone um den Hals baumelnd, um die Kilometerleistung perfekt aufzuzeichnen. Ob Mitte zwanzig, wie die ReferendarInnen, ob kurz vorm Rentenalter, wie manche im Bildungsdienst ergraute Lehrkraft: die Motivation war und ist ungebrochen.
Was sie wohl tun werden mit dem 5000-Euro-Wetteinsatz, der der Schule für den Fall des Wettlaufsiegs dem Gymnasium zugesagt wurde? Sascha Silberzahn: „Ehrlich gesagt, darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Wir haben eher überlegt, wo wir die 100 Autos von Pflegekräften herbekommen und wie wir den Waschtag organisieren, falls wir die Wette verlieren.“ Natürlich wird’s was Sportliches, das auch weiterhin dem Gemeinschaftsgefühl der Schule zugute kommen soll.
„Alle hatten ein Ziel“
Denn, so Kai Filsinger: Er habe lange nicht ein solches Gemeinschaftsgefühl an der Schule erlebt wie während dieser erst sechs Tage. „Alle hatten ein Ziel!“ Das zu erleben, war für die gesamte Schulfamilie ein immenses Erlebnis. Ganz nebenbei haben sie sicher an die tausend Menschen in Bewegung gebracht, neben den Ehemaligen, die Tim Bender zum Spendenlauf zusammentrommelte, auch etliche Familienangehörige. So traf Silberzahn eine ehemalige Schülerin, die jetzt mit Kinderwagem um Weikersheim joggte und Kids, die kurzerhand Hund und Familie mit auf die Strecke nahmen. Etliche, so der engagierte Sportlehrer, seien wirklich aufs Ganze gegangen und liefen bis an ihre Grenzen – eine für manchen ganz neue Erfahrung.
Ganz nebenbei haben alle Mitmachenden jede Menge für ihre Fitness und ihr Immunsystem getan, Natur erlebt und vielleicht ein neues Hobby gefunden. Jetzt sind alle eingeladen, mit ganz viel Freude und Spaß bis Montag um 16:59 Uhr weiterzulaufen. Dann gibts am Gymnasium noch den großen – natürlich coronakonformen – „Zieleinlauf“.
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