Verabschiedung

Walldürn: Zum Abschied stehender Applaus für Markus Günther

Die Warteschlange all derer, die sich beim scheidenden Bürgermeister Markus Günther persönlich bedanken und ihn verabschieden wollten, reichte am Freitagabend bis weit vor die Eingangstür der Walldürner Nibelungenhalle.

Von 
Engelbert Kötter
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Mit dem Siegelring der Stadt Walldürn wurde Markus Günther ausgezeichnet (Bild links), weiter mit der Ehrennadel des Gemeindetages Baden-Württemberg. © engelbert kötter

Walldürn. Günther und seine Frau Marion hießen im Foyer alle zum Festakt geladenen rund 250 Gäste mit Handschlag und kurzem Wortwechsel willkommen. Das Musikstück „Hello“, von Lionel Richie begrüßte danach die Festgäste, die in der Halle Platz genommen hatten und eröffnete den Festakt. Dort war die Bühne mit Stadtfahne sowie Sommerflor in den Stadtfarben rot-weiß-grün festlich dekoriert. Simon Kreis und Bernhard Trabold von der Städtischen Musikschule untermalten den Abend mit ihrem festlich-fröhlichen Spiel auf der Konzertgitarre. Mit Musik, die ihm „sehr viel und große Freude bereitet“ habe, so Günther später.

Amtspolitische Vita aufgezeigt

Den Reigen der Festredner eröffnete Fabian Berger, CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat und 1. ehrenamtlicher Bürgermeisterstellvertreter. Er begrüßte die zahlreichen Gäste aus den Kreisen von Verwaltung, Politik, Kirchen, Bundeswehr, Feuerwehr, Einrichtungen und Verbänden, Schulen, Kindergärten und Vereinen.

Er präsentierte die amtspolitische Vita des scheidenden Bürgermeisters und listete dessen zahlreiche Verdienste auf. Auch dankte er Günthers Frau und beider Kinder dafür, dass und wie sehr sie während der Amtszeit Markus Günthers häufig hätten zurückstecken müssen.

In Anerkennung seiner besonderen Leistungen und seiner Verdienste um seine Heimatstadt, verlieh Berger Günther unter großem Applaus den Siegelring der Stadt Walldürn.

Nach den Grußworten (siehe weiteren Bericht) beendete das Musikstück „Yesterday“ der Beatles wie ein Schlussakkord den Programmteil der rückblickenden Grußworte des Festaktes: Alles Vergangene war ausdrücklich gesagt und vielfach gewürdigt. Der letzte Programmpunkt eröffnete dann der Hauptperson des Abends die Bühne, dem scheidenden Bürgermeister selbst.

Dieser freute sich, dass die Anwesenden ihm „enge Verbindung“ zu seiner „Arbeit für die Stadt und zu ihm als Person“ bewiesen. Bescheiden gliederte sich Günther in die Gesamtleistungen aller Mitwirkenden ein, die unter seiner Führungsverantwortung seit 2007 eine „wundervolle Stadt Walldürn“ mitgeprägt hätten, in der es sich „gut leben“ ließe.

© engelbert kötter

„Außergewöhnliche Steigerung“

Während der letzten 16 Jahre habe Walldürn eine „außergewöhnliche Steigerung der Lebensqualität, der Leistungsfähigkeit und der finanziellen Widerstandsfähigkeit erfahren. So sei es gelungen, mit Ende 2015 fast 15 Millionen Euro Schulden im Kernhaushalt abzubauen, bei zeitgleich 86 Millionen Euro Investitionen. Gleichwohl habe man nicht alles für alle leisten können, was mitunter zu Frustrationen von Betroffenen geführt habe. Günther beklagte dabei ausdrücklich, dass das gesellschaftliche Umfeld in den letzten Jahren „problematischer“ geworden sei, „persönliche, ans Eingemachte gehende Angriffe“ inklusive. Umso mehr dankte er seiner Familie für Rückhalt und persönliche Beheimatung, angesichts von zehn bis 16 Arbeitsstunden Tagesleistungen.

Er dankte allen seinen Bediensteten, speziell Simone Münch, die ihm „immer den Rücken frei gehalten“ habe und durch ihr zudienendes Zeitmanagement für außergewöhnliche Effizienz und Effektivität gesorgt habe. Besonderer Dank Günthers erging an Stadtoberverwaltungsrat Helmut Hotzy als seine besondere Vertrauensperson mit herausragender fachlicher Expertise und besonderer Persönlichkeit. Als Zeichen dieser besonderen Verbundenheit mit Hotzy, bot Günther ihm öffentlich das „Du“ an. Den Übergang zum Dienstantritt seines designierten Nachfolgers Meikel Dörr am Freitag, 1. September, läutete Markus Günther selbst ein, mit an ihn gerichteten, persönlichen Worten: „Das Beet ist bereitet. Mach´ was draus. Ich wünsche Dir dazu eine glückliche Hand. Ich bin mir sicher, dass Du es richtig gut machen wirst.“

Mit stehendem Applaus wurden die Leistungen des scheidenden Bürgermeisters Markus Günther bei dessen Verabschiedung in der Nibelungenhalle gewürdigt. © Engelbert Kötter

Der Festakt endete nach 21 Uhr mit stehendem Applaus für den nun scheidenden Bürgermeister. Mit einer von Kreis und Trabold gespielten sommerlich heiteren Rumba ging der Festakt in die Einladung Günthers über, bei Getränken und Fingerfood zu verweilen. Er rief dabei die Walldürner Städtepartnerschaften mit Montereau in Frankreich und Szentgotthard in Ungarn durch Trinksprüche in Erinnerung. Markus Günther empfahl für den weiteren Verlauf des Abends, das Gespräch miteinander zu pflegen – ganz so, möchte man hinzufügen, wie er es an rund 6000 Arbeitstagen im Einsatz für die Stadt und ihre Menschen stets selbst mit jedermann zu tun pflegte.

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