Jubiläum

Walldürn: „Young Musicians“ feiern mit Herz und Stimme

Der Chor Young Musicians aus Walldürn feierte sein 25-jähriges Bestehen mit einem bewegenden Jubiläumskonzert in der St. Marien Kirche.

Von 
Bernd Stieglmeier
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Die „Young Musicians“ begeisterten beim Jubiläumskonzert in der Kirche St. Marien in Walldürn zahlreiche Besucher. © Bernd Stieglmeier

Walldürn. Die Sänger des Chores „Young Musicians“, seit über einem Jahr auch bekannt als Kirchenchor St. Anna, feierten am vergangenen Samstag das 25-jährige Bestehen der Gruppe. Das Jubiläumskonzerts in der St. Marien Kirche stand unter dem Motto „Zu all den Heiligen“.

Eine Wochen nach dem Hochfest „Allerheiligen“ stellten sich die Sänger unter der Leitung von Jürgen Miko in der mit Kerzenschein illuminierten Kirche rundum verteilt auf. Das Intro des Konzerts, „Selig seid ihr!“, sangen die Chormitglieder „unplugged“. Lediglich das Keyboard war im Hintergrund leise zu hören. Einige Seligpreisungen der Bergpredigt, die im Evangelium an Allerheiligen gelesen werden, waren in diesem Auftakt wiederzufinden. Bürgermeisterstellvertreter Steffen Ullmer begrüßte nach dem Intro alle Anwesenden. Er hob hervor, dass Musik in der Kirche und in der gesamten Gemeinde allzeit eine ganz besondere Kraft habe. Sie sei mehr als nur ein Klang - sie sei Gebet in Tönen, Freude in Melodien, sowie Glaube, der hörbar sei. Sie erreiche Herzen, wo Worte manchmal nicht mehr genügen würden.

Er blickte auf „25 Jahre Young Musicians“ zurück und erläuterte folgendes: „Hier ist etwas gewachsen, das weit über Noten und Proben hinausgeht. Die ,Young Musicians‘ - das ist eine Gemeinschaft, die zeigt, was möglich ist, wenn viele Stimmen und Töne harmonisch zusammenklingen. Jede Stimme und jeder Ton sind wichtig, aber erst im Zusammenspiel entsteht Harmonie - genau so, wie es in unserer Gesellschaft sein sollte!“ In der Bergpredigt spreche Jesus Worte, die die Christen bis heute tragen würden: „Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Die Musik der „Young Musicians“ stifte Frieden, fuhr Ullmer fort. Sie bringe Menschen zusammen - über Generationen, Meinungen und Grenzen hinweg. Ihre Stimmen würden etwas schaffen, das verbinde - das sei gelebte Bergpredigt. „Der Gesang bringt Licht in die Gottesdienste, in die Feste, in unsere Herzen - in einer Zeit, in der vieles laut, hektisch und manchmal dunkel erscheint, sind die Sängerinnen und Sänger dieses Chores oftmals ein Licht der Hoffnung und der Freude“, betonte er.

25 Jahre - Das bedeutet unter anderem unzählige Proben, Auftritte, Gottesdienste, Erstkommunion-feiern, Hochzeiten und Taufen. Es bedeute, dass Menschen aktiv seien, die ihre Zeit, ihre Stimme und ihr Herz geben würden. Dafür richtete er seinen Dank an alle Chormitglieder.

„Lasst uns an diesem Tag gemeinsam feiern - mit Freude, mit Dankbarkeit und mit dem Bewusstsein, dass Musik mehr als nur Kunst ist - sie ist eine Brücke zwischen Himmel und Erde, und wir sind die, die sie tragen. In diesem Sinne - bleibt das Licht, das ihr seid. Singt weiter, mit Mut, mit Liebe, mit Herz, auf dass der Klang eurer Stimmen noch viele Jahre weiterschwingt - in unserer Kirche, in unserer Stadt, in unseren Herzen“, fasste Ullmer zusammen.

Der Ansprache entgegnete der Chor mit der Darbietung Gospelsong „Good News“, bei dem alle Jubiläumskonzertbesucher dazu aufgefordert waren, beim Kehrvers jeweils stimmkräftig mitzusingen.

Rundreise durch die Kirchen der Katholische Seelsorgeeinheit

Alle Besucher begaben sich auf eine musikalisch-chorgesangliche Rundreise durch die Kirchen innerhalb der Katholischen Seelsorgeeinheit Walldürn. Unter dem Motto „All den Heiligen“ betrachteten sie die Patronate der jeweiligen Kirchen.

Die Reise begann mit der „Allerheiligenlitanei“ von John Becker, dem „Anna Lied“ und dem Beitrag „Und so grüßte der Himmel die Erde“. Nach der „Weiterfahrt“ in die beiden Katholischen Kirchen „St. Valentin“ in den beiden Walldürner Ortsteilen Altheim und Hornbach und dem „Wo du hin-gehst“ ging es weiter „In deinen Händen“ von Martin Pepper sowie „Mit dir Maria singen wir“ und den Kirchen St. Sebastian in Rippberg und Kirche St. Marien in Gerolzahn.

Die nächsten beiden Anlaufpunkte waren die Kirchen St. Michael in Gottersdorf und die St. Jakobuskirche in Reinhardsachsen. Zu hören waren dabei die der jeweiligen Kirche gewidmeten beiden Chorliedvorträge „Dem allerhöchsten König“ - Michaelislied - dem Pilgerlied „Ultreija“.

Weiter führte die chorgesangliche Reise sodann in die Kirche St. Wendelin in Glashofen mit dem dort vom Chor dargebotenen Wendelinus-Lied „St. Wendel liebte Gottes Wort“, und danach dann in die Kirche St. Marien in Wettersdorf und dem dort zuhörendem, dem dortigen Kirchenpatron gewidmeten „Magnifikat“.

Die letzten beiden Stationen bei der Rundreise der „Young Musicians“ bildeten ein Besuch der Kapelle des Geriatriezentrums St. Josef in Walldürn und dem dort vom Chor präsentierten Lied „Heiliger St. Josef“. Gefolgt von einem Abstecher in die Walldürner Wallfahrtsbasilika „Zum Heiligen Blut“ und dem dortigen Schutzpatron - dem Heiligen Georg -, wobei der Chor von einem sechs-köpfigen Kinderchor unterstützt wurde. Auf die Rundreise folgte ein Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre. Diesen untermalten Stücke wie „Carol of the bells“, „Nobody knows“, „10.000 reasons“, „Il cantico“, „Nie mehr“ oder „Licht in dir geborgen“.

Ein sechsköpfiger Kinderchor unterstützte den Kirchenchor St. Anna bei einem Programmpunkt. © Bernd Stieglmeier

Auch Stadtpfarrer Pater Josef Bregula richte am Ende des Konzertes seinen Dank an die Mitwirken-den. Er hob hervor, dass eine solche Veranstaltung die Möglichkeit biete, in der aktuellen Jahreszeit aus dem Alltagsstress heraus und etwas zur inneren, besinnlichen Ruhe zu kommen.

Das Engagement dieses Chores in den zurückliegenden 25 Jahren und vor allem auch gegenwärtig sei umso bemerkenswerter, da junge Menschen, die sich zum Musizieren treffen würden, heute doch oft nur der Rock- und Popmusik zuwenden würden. Die momentane Größe dieses Chores zeige jedoch auch, dass man doch immer wieder auch junge Menschen für die Kirchenmusik begeistern könne, wenn die Chorgruppe eine entsprechende Form und einen entsprechenden Klang habe.

Auch Jürgen Miko als Leiter der Young Musicians brachte in seinen Schlussworten noch einmal seinen Dank für die Mitwirkung beim Konzert und für das Kommen aller Besucher zum Ausdruck.

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