Walldürn/Glashofen. Am 11.11. um 11.11 Uhr startete die Fastnachtskampagne. Erstmals können Narren nach dem zweijährigen Ausfall aufgrund der Pandemie der Tradition wieder nachkommen. Präsidenten, Elferräte, Garden, Mariechen sowie Schautanzgruppen und die Traditionsfiguren bereiten sich nun auf die heiße Phase der Fastnacht vor. Die eingestaubten Elferratsmützen und Gardehüte zählen bald wieder zu den wichtigsten Kopfbedeckungen in den Kleiderschränken der Narren.
Die FG „Fideler Aff“ startet am 6. Januar mit dem Ordensfest in die närrische Zeit. Dabei haben alle Tanzgruppen ihre Generalprobe und führen die einstudierten Tänze zum ersten Mal auf. In Glashofen feiern die „Höhgöiker“ am 15. Januar das Ordensfest. Auch da werden die Gruppen die Tänze darbieten.
Die Fränkischen Nachrichten haben bei der Juniorenschautanzgruppe der FG „Fideler Aff“ Walldürn und bei der Präsidentengarde der „Höhgöiker“ Glashofen einen Blick hinter die Kulissen geworfen. Wie haben die Gruppen während all den Coronamaßnahmen trainiert beziehungsweise die Zeit überbrückt? Und wie sehen die Vorbereitungen für die aktuelle Kampagne und den ersten Auftritt aus?
Die Juniorenschautanz der „Fidelen Affen“ wird erstmals in dieser Konstellation auf der Bühne stehen. Während der Pandemie sind zwischen den Tänzern große Altersunterschiede entstanden. Deshalb musste die Gruppe neu strukturiert werden. „Die Gruppentrennung war schwer und hat eine Hürde dargestellt“, sagt Trainerin Katrin Günther.
Aufführung der etwas anderen Art
Während Corona hatte die damalige Gruppe eine Choreographie einstudiert, die so nie aufgeführt wurde. Die Kinder zeigten einen großen Ehrgeiz und trainierten aufgrund der Hallenschließungen allein zu Hause. Ein Video-Auftritt war jedoch die einzige Möglichkeit, den Tanz zu präsentieren.
In der diesjährigen Kampagne tritt die Juniorenschautanz mit elf Tänzerinnen auf. Die Mädchen sind zwischen zehn und 14 Jahre alt. Mit den Trainerinnen Katrin Günther und Nadine Hänel begann das Training für einen gänzlich neuen Tanz im Mai. Beim Ordensfest wird dieser nun uraufgeführt.
Für einen Schautanz sind für jedes neue Thema auch neue Kostüme notwendig. Diese nähte Nadine Hänel nun ebenfalls erstmals selbst. Die Tänzerinnen sind nach der Neuordnung mittlerweile eine eingeschweißte Truppe. Nach der Teilnahme beim Fischerstechen im Juli im Walldürner Freibad und einem Trainingslager mit Übernachtungsparty ist der Gruppengeist zusammengewachsen. „Die Kinder haben es genossen, im Schlafanzug oder mit ihrem Kuscheltier zu tanzen. Das haben wir schon einmal gemacht. Das Anstoßen mit Kindersekt, das gemeinsame Abendessen und Frühstück sind Höhepunkte für die ganze Gruppe“, erklärt Günther.
In Glashofen liefen die Vorbereitungen anders ab. Mit neun Tänzerinnen im Alter von 16 bis 23 Jahren steht die Präsidentengarde nach der Pandemie etwas geschwächt dar. Vor ein paar Jahren glänzte die Gruppe mit 16 Tänzerinnen. Das Coronavirus und das zunehmende Alter der Akteurinnen verursachte den Rückgang der Gruppengröße.
Die Trainerinnen Valeria Ebert und Lena Farrenkopf haben mit den Tänzerinnen immer dann trainiert, wenn es die Maßnahmen erlaubt haben. Dadurch entstand während der Pandemie ein Tanz, der nun Prämiere feiert. Die Choreographie wird nach einigen Optimierungen beim Ordensfest der „Höhgöiker“ präsentiert.
Vorfreude überwiegt
„Natürlich sind wir nervös. Der letzte Auftritt ist lange her, aber die Vorfreude überwiegt“, erläutert Valeria Ebert.
Die Tanzgruppe pflegte trotz ausgefallenem Training die Gemeinschaft. Eine digitale Weihnachtsfeier, Verabredungen zum Essen und der gemeinsame Besuch der Michaelismesse habe dafür gesorgt, dass die Gruppe als Einheit auf die Bühne gehe.
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