Gemeinderat

Walldürn: Ladendiebstähle haben sich mehr als verdoppelt im Vergleich zu 2023

Leiter des Polizeireviers Buchen, Carsten Diemer, informierte über die Kriminalstatistik 2024 für die Stadt Walldürn.

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Rainer Schulz
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Die Polizei erfasste mehr Ladendiebstähle in Walldürn. © picture alliance/dpa

Walldürn. „Die Zahlen sind erfreulich“, sagte Erster Hauptkommissar Carsten Diemer, Leiter des Polizeireviers Buchen. Er stellte in der Gemeinderatssitzung die Kriminalstatistik für die Stadt Walldürn vor. Sein Revier ist für 65.000 Einwohner in zehn Städten und Gemeinden auf einer Fläche von 685 Quadratkilometern zuständig. Das Revier verfügt über 62 Planstellen. Die Beamten hätten im Jahr 2024 etwa 2.350 Straftaten bearbeitet. Es seien 1.750 Verkehrsunfälle registriert worden, davon 200 mit Personenschäden.

Zahl der absoluten Straftaten sank von 502 auf 456

Die Aufklärungsquote sei im Vergleich zum Vorjahr in Walldürn von 72,3 auf 67,5 Prozent gefallen, informierte Diemer. „Sie liegt aber noch deutlich über dem Landesschnitt von 62,6 Prozent“, erklärte der Revierleiter. Die rechnerische Anzahl von Straftaten auf 100.000 Einwohnern sei dagegen von 4.250 auf 3.878 zurückgegangen. Die absolute Anzahl der Straftaten sei auch von 502 auf 456 gesunken.

Eine Straftat mehr gebe es im Bereich der sexuellen Selbstbestimmung, sagte Diemer. Die Statistik weise einen Fall im Bereich räuberische Erpressung beziehungsweise räuberischer Angriffs auf. Die angezeigten Straftaten im Deliktbereich Körperverletzung seien in Walldürn von 68 im Vorjahr auf 52 gesunken. „Bei Körperverletzungsdelikten besteht in den meisten Fällen eine Vorbeziehung“, erklärte der Revierleiter. Das könne zum Beispiel ein Streit oder eine Beleidigung sein. Häufig trage auch ein übermäßiger Alkoholkonsum dazu bei.

Gemeinderat in Kürze

  • Die Stadträte stimmten für den Nachtragshaushalt für das Haushaltsjahr 2025. Dieser Nachtrag wird durch die gesunkenen Steuereinnahmen von 1,8 Millionen Euro statt der ursprünglich geplanten fünf Millionen Euro verursacht. Das Ergebnis verschlechtert sich um rund 1,8 Millionen Euro auf etwa zehn Millionen Euro.
  • Die Firma „Licht-Concept“ aus Walldürn übernimmt für rund 155.000 Euro Elektroinstallationsarbeiten im Rahmen der Sanierung des Feuerwehrhauses Glashofen .
  • Wegen der Brandschutzmängel an der Auerbach-Werkrealschule erteilte Bürgermeister Meikel Dörr per Eilentscheidung den Auftrag zur Mängelbehebung an die Firma „Spohn Putz und Trockenbau“ für etwa 97.000 Euro. Der Gemeinderat stimmte dieser Beauftragung nachträglich zu.
  • Das Planungsbüro „Kubus360“ übernimmt für eine Summe von rund 496.000 Euro die Projektsteuerungsleistungen für den Ersatzneubau der Nibelungenhalle . ra

Die Zahl der Ladendiebstähle habe sich mehr als verdoppelt. Die Beamten hätten mehr als drei Mal so viele Wohnungseinbruchdiebstähle und Tageswohnungseinbrüche erfasst, so Diemer. Die Zahl stieg von vier auf 14 Fälle. Zwei Drittel der Taten seien versuchte Einbrüche gewesen, erklärte der Revierleiter. Diebstähle aus Kraftfahrzeugen seien im Vergleich zum Vorjahr von elf auf zwei Fälle gesunken.

Betrugsfälle werden häufig im Internet begangen

Diemer wundert es nicht, dass die Betrugsfälle von 58 auf 79 Fälle gestiegen sind. Das seien in wesentlichen Fällen, die im Internet begangen wurden. Er geht jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer der Betrugsfälle noch viel höher sei. Die Zahl im Deliktbereich „strafrechtliche Nebengesetze“ – dazu zählen unter anderem Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz – sei von 95 im Vorjahr auf 26 zurückgegangen.

„Da 2024 weniger Straftaten begangen wurden, verringerte sich die Anzahl der Tatverdächtigen von 322 auf 263“, sagte Diemer. Es sei zu erkennen, dass mehr Verdächtige ab 14 Jahren erfasst wurden, ein Anstieg von 16 auf 19. Die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger verringerte sich von 87 auf 71.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist nach Angaben des Revierleiters um fünf Prozent auf 291 gefallen. Ein Motorradfahrer erlag 2024 seinen Verletzungen. 59 Mal seien Unfallverursacher unerlaubt geflüchtet.

Stadtrat Fabian Berger wollte wissen, was unternommen werden kann, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu verbessern. Trotz der Tatsache, dass die Statistik einen Rückgang der Straftaten belege, habe er das Gefühl, dass das Sicherheitsgefühl schlecht sei. „Ich glaube nicht, dass die Polizei das allein schaffen kann“, erklärte Diemer. Eine Zusammenarbeit mit der Kommune sei wichtig. Gute Beleuchtungen bei Nacht würden zum Beispiel helfen.

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