Walldürn. Der Jahresempfang des Logistikbataillons 461 und der Stadt Walldürn fand nach nun vier Jahren Pandemiepause am Donnerstag in der Nibelungenhalle in Walldürn statt. Oberstleutnant Mark Sterk, Kommandeur des Logistikbataillons 461 und Standortältester, begrüßte zahlreiche Gäste – zivile und militärische. Musikalisch umrahmte das Blechbläsersextett des Heeresmusikkorps Veitshöchheim unter der Leitung von Stabsfeldwebel Mathias Müller den feierlichen Empfang.
„Nach knapp vier Monaten ist schon fast vergessen, dass 2023 das erste Post-Corona Jahr ist“, rief Oberstleutnant Sterk den Anwesenden in Erinnerung. „Bis Anfang des letzten Jahres waren wir umfangreich in dem längsten und größten Amtshilfeeinsatz der Bundeswehr eingebunden“, ergänzte er.
Marathon der Bundeswehr
Seit dem vergangenen Jahr stehe die Bundeswehr vor einer neuen Herausforderung: der Zeitenwende. Während der Pandemie sei die Zeit durch eine ungewollte Langsamkeit geprägt worden. Ab dem 24. Februar 2022 schreite man im Zeitraffer voran, erklärte der Standortälteste. Das Logistikbataillon durchlaufe nahezu einen Marathon. Darunter seien Beteiligungen bei der Transportunterstützung für die Ukraine, die Unterstützung bei der nationalen Evakuierungsoperation im Sudan oder das Redeployment in Mali nur ein Bruchteil des „gut gefüllten Auftragsbuches 2023“, so der Kommandeur. Ausbildung und Übung stehen Einsatz und ernsthaften, einsatzgleichen Verpflichtungen gegenüber, welche dieses Jahr bereits besonders machen. „Das Jahr 2023 ist auch deshalb ein besonderes, weil es ein Jubiläumsjahr ist: Wir feiern 20 Jahre Logistikbataillon 461 und 65 Jahre Standort Walldürn“, sagte Sterk.
Verbundenheit ist eine Konstante
Bei all der Schnellebigkeit sei die Verbundenheit zwischen den Walldürnern mit dem Logistikbataillon eine erfreuliche Konstante, beschrieb der Kommandeur. „Unsere Stadt ist stolz darauf, bereits seit einer so langen Zeit Garnisonsstandort zu sein“, betonte Bürgermeister Markus Günther. Die Stadt Walldürn werde an den Ortseingängen „Gelbe Schleifen“ befestigen, um die Wertschätzung und Solidarität gegenüber der Bundeswehr am Standort zu stärken, denn „die Bundeswehr steht für Freiheit, Frieden und Demokratie in Deutschland“, ergänzte das Stadtoberhaupt. Erster Landesbeamter Dr. Björn-Christian Kleih des Neckar-Odenwald-Kreises betonte, dass gerade in der aktuellen Situation – der Zeitenwende, die alle betrifft – in vielen Lebensbereichen Umbrüche stattfänden. „Wir müssen besonders hinschauen, auf das, was uns durch die Krisen und Umbrüche vergangener Tage getragen hat. Das ist das menschliche Miteinander“, führte Kleih fort. Er bezog sich auf die künstliche Intelligenz und verdeutlichte, dass gerade das Miteinander unersetzbar sei. Damit beschrieb der Erste Landesbeamte, welche Bedeutung die jahrelange Zusammenarbeit zwischen dem Logistikbataillon 461, der Bundeswehr, der Stadt Walldürn auch mit dem Neckar-Odenwald-Kreis habe.
Mit Informationstafeln in der Nibelungenhalle erinnerte die Bundeswehr an die Vergangenheit. Auch einige Fahrzeuge wurden aus diesem Grund dort präsentiert. „Ein paar gute Kameraden“ nannte sie Oberstleutnant Sterk. All dies habe das Logistikbataillon geprägt. Abschließend warf Sterk einen Blick in die Zukunft: „Wir im Logistikbataillon 461 werden umstrukturiert und in gut zwei Jahren in ein leichtes, mobiles Logistikbataillon mit zwei Transportkompanien umgewandelt. Anpassungen im Personalkörper, bei Material und infrastruktur bleiben nicht aus.“
Höchste Priorität hatten die zwischenmenschlichen Beziehungen bei den Feierlichkeiten am Donnerstagabend. „Gespräche sind viel wichtiger als nüchterne Reden. Ich halte es vielmehr für wichtiger, dass wir nach dieser langen Pandemiezeit zusammenstehen und uns wieder austauschen können“, beschrieb der Bürgermeister die Bedeutung des Abends. Diese Stärke des Jahresempfangs wurde durch rege Gespräche deutlich.
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