Neubau

Walldürn: Bau der Wasserrettungswache beginnt

Die neue Wasserrettungswache in Walldürn wird 450 Quadratmeter groß und schafft Platz für den DLRG-Einsatztrupp.

Von 
Stefanie Čabraja
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Mit dem symbolischen Spatenstich setzt die DLRG-Ortsgruppe Walldürn den Anfang zum Bau der neuen Wasserrettungswache hinter dem Auerberg Sportbad. © FN

Walldürn. Nun ist es so weit: Die DLRG-Ortsgruppe Walldürn setzte den Spatenstich für ihre neue Wasserrettungswache. Die Pläne für das benötigte Gebäude bestehen bereits seit rund zehn Jahren. Die neue Wache wird hinter dem Auerberg Sportbad, auf der ehemaligen Skaterparkfläche, gebaut. Nachdem das Werksschwimmbad auf dem Gelände der Firma Braun aus technischen Gründen geschlossen werden musste, wich der Einsatztrupp mit seinen Fahrzeugen und allen Materialien nach mehreren Umzügen ins alte Leis Gebäude in der Alten Amorbacher Straße aus. Die Situation sei eine Notlösung gewesen, und als Dauerzustand ungeeignet. Die neue Lage ist „ein wichtiger Punkt für uns, da wir keine große Strecke zwischen Bad und Material mehr haben“, erklärte Florian Wanke, DLRG-Ortgruppen-Vorsitzender. „Ich bin mir sicher, dass die neue Wasserrettungswache dazu beitragen wird, die Sicherheit in unserer Region zu erhöhen und als zentralen Anlaufpunkt für unsere Mitglieder und Einsatzkräfte dienen wird“, ergänzte er. Der Bau sei ein Projekt für die Zukunft, für die Jugend.

Bürgermeister Meikel Dörr hob die Bedeutung der DLRG hervor. Die Arbeit spielt „eine unverzichtbare Rolle in der Wasserrettung, dem Katastrophenschutz und der Schwimmausbildung“, sagte Dörr. Die Wasserrettungswache sei ein Zentrum für Einsatzbereitschaft, Ausbildung und Gemeinschaft. Diese schaffe optimale Bedingungen für die Ehrenamtlichen und das Vereinsleben, erläuterte er.

Was bisher geschah

1962: Der Einsatztrupp wurde in der damaligen Werksgruppe Rohlf in Walldürn gegründet.

April 2014: Das Werksschwimmbad auf dem Gelände der Firma P&G Manufacturing – Braun Werk Walldürn wurde aufgrund technischer Defizite geschlossen. Die DLRG-Ortsgruppe musste nicht nur nach einer neuen Möglichkeit für die Schwimmausbildung suchen, sondern auch einen Ort für die dort gelagerten Materialien des Einsatztrupps sowie für die Fahrzeuge finden.

Juni 2015: Der erste Förderantrag zum Neubau ging am 21. Juni 2015 an das Regierungspräsidium Karlsruhe.

September 2017: Die DLRG-Braun-Werksgruppe fusioniert mit der DLRG-Gruppe Stadt und wird zur Ortsgruppe.

November 2023: Das Regierungspräsidium Karlsruhe schickt den Bescheid im Rahmen des Programms des Landes Baden-Württemberg zur Förderung von Investitionen im Rettungsdienst zu und sagt damit die finanzielle Unterstützung beim Bauvorhaben der Walldürner DLRG-Ortsgruppe zu.

März 2024: Die Ortsgruppe hat einen Förderantrag für die Erstausstattung mit Kostenschätzung beim DLRG-Landesverband eingereicht. Damit sollen beispielsweise Schläuche, Spinde und eine Küche für das neue Gebäude finanziert werden.

Oktober 2024: Das Bauunternehmen Alfred Link Hoch- und Tiefbau in Walldürn erhielt den Auftrag von der Ortsgruppe zum Bau der neuen Wasserrettungswache.

Die Baufläche ist vorbereitet. Dafür mussten unter anderem im vergangenen Jahr Bäume gefällt werden. Als Bauunternehmen hat die Ortsgruppe die Firma Alfred Link Hoch- und Tiefbau in Walldürn beauftragt. „Uns war wichtig, dass Walldürner in Walldürn bauen“, sagte Wanke. Die Investitionsumme beträgt rund 1,8 Millionen Euro. Davon erhielt die DLRG-Ortsgruppe eine Förderung von 90 Prozent vom Innenministerium Baden-Württemberg aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg zur Förderung von Investitionen im Rettungsdienst. Den Antrag dafür stellte der Verein bereits 2015. Zehn Prozent der Gesamtinvestition müsse der Verein aus eigener Kasse finanzieren, erklärte Florian Wanke, DLRG-Ortsgruppen-Vorsitzender.

Mehr Platz und nachhaltige Bauweise

Der Neubau bietet mit 450 Quadratmetern ausreichend Platz für den Einsatztrupp. Dabei werden in der Wasserrettungswache neben der großen Halle für die Fahrzeuge mehrere Lagerflächen für das Material sowie unter anderem Trocknungs-, Umkleide- und Aufenthaltsräume geschaffen. Das Dach des Neubaus soll effektiv genutzt werden. Die Ortsgruppe habe Gespräche mit der Genossenschaft „Energie + Umwelt“ in Buchen geführt, um die Fläche für eine Photovoltaik-Anlage zu vermieten.

Neben der neuen Wasserrettungswache werde die Gruppe auch eine neue Erstausstattung benötigen. Dafür stellte sie im vergangenen Jahr einen Antrag beim DLRG-Landesverband. Gebraucht werden beispielsweise Schläuche, eine Küche und verschließbare Spinde. Diese wurde abgelehnt. DLRG-Landesverband-Vorsitzender Felix Strobel erläuterte, dass wichtige Fördermittel für die DLRG im vergangenen Jahr wegbrachen. Nun bestehe die Möglichkeit, aus dem Wettmittelfond des Landes Baden-Württemberg mehr Mittel für die Unterstützung der Sonderrettungsdienste – zu denen die Wasserrettung gehört – zur Verfügung zu haben. „Spielen sie also alle fleißig Lotto“, betonte Strobel.

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