Walldürn. Zahlreiche Wallfahrer und Pilger aus der Region besuchten am fünften und letzten Wallfahrtssonntag die Gnadenstätte „Zum Kostbaren Heiligen Blut“ in der Walldürner Basilika. Im Mittelpunkt stand das von Bischof Professor Dr. Rudolf Voderholzer (Regensburg) zelebrierte Pontifikalamt, das musikalisch von Organistin Birgit Wagner, Organist und Kantor Markus Heinrich sowie dem Kirchenchor aus Weilbach gestaltet wurde.
Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula OFM Conv. holte gemeinsam mit Diakon Tobias Eckert, mehreren Konzelebranten und 20 Ministranten den Bischof am Pfarrheim ab. In feierlichem Zug begleiteten sie ihn über den Wallfahrtsplatz in die Basilika zum Hochaltar. Zu Beginn des Pontifikalamts begrüßte Pater Josef Bregula neben den Gemeindemitgliedern besonders den Hauptzelebranten, die Geistlichkeit, Martin Seitz (Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem), Bürgermeister Meikel Dörr, Vertreter des Gemeinderates, des Kreistags sowie die Wallfahrtsgruppe aus Speyer und viele weitere Pilger.
Wochen sind wie im Flug vergangen
Zum Auftakt erinnerte Bregula daran, dass er vor vier Wochen zusammen mit Domkapitular Dr. Peter Kohl die diesjährige, vierwöchige Wallfahrtszeit eröffnet hatte. „Wie im Flug sind diese Wochen vergangen, in denen viel über das Leitwort ‚Freut euch in der Hoffnung‘ (Röm 12,12) zu hören war“, so Bregula. Damit habe man sich bewusst am Motto des Heiligen Jahres 2025 „Pilger der Hoffnung“ orientiert. Besonders in herausfordernden Zeiten, in denen viele Menschen Orientierung suchten und weltweit Kriege, politische Unsicherheiten und wirtschaftliche Krisen herrschten, sei die christliche Hoffnung besonders wichtig.
Viele Pilger seien mit persönlichen Anliegen, mit Freude, Dank, aber auch mit Sorgen und Fragen nach Walldürn gekommen, betonte Bregula. „All das darf jede und jeder heute vor Gott bringen.“ Er wünschte allen Pilgern, Wallfahrern und Besuchern, dass sie aus der Begegnung mit dem Heiligen Blut und der Feier der Eucharistie neue Kraft schöpfen, gestärkt von Hoffnung und Zuversicht in den Alltag zurückkehren und als Vorbild im Glauben auch andere begeistern können. So könne die Wallfahrt zum Heiligen Blut alle neu stärken – im Glauben und in der Zuversicht, dass Gottes Liebe größer sei als alle Dunkelheit und Last.
Nach den Lesungen, vorgetragen von Achim Dörr und Michael Mayer (aus dem Buch Deuteronomium und dem Brief des Apostels Paulus an die Kolosser) und dem Evangelium nach Lukas (vorgetragen von Diakon Tobias Eckert), rückte Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt das Leitwort „Freut euch in der Hoffnung“ und die Parabel vom Barmherzigen Samariter in den Mittelpunkt. Er unterstrich, wie sehr das diesjährige Wallfahrtsmotto im Einklang mit dem Jubiläumsmotto „Pilger der Hoffnung“ des Heiligen Jahres 2025 stehe.
Parabel des barmherzigen Samariters im Fokus
Voderholzer ging auf die Parabel des barmherzigen Samariters ein und betonte, wie wichtig Menschlichkeit und tätige Nächstenliebe seien – gerade in unsicheren Zeiten. Die Wallfahrtsgemeinschaft könne ein Zeichen setzen und Hoffnung spenden – nicht nur durch Worte, sondern auch durch gelebte Solidarität und Hilfsbereitschaft. Die Pilger seien eingeladen, sich neu als „Pilger der Hoffnung“ zu begreifen und zu handeln. In der Gemeinschaft und durch den Glauben könnten sie Kraft finden, um Hoffnungsträger zu werden – sowohl im persönlichen Umfeld als auch über die Wallfahrt hinaus.
Nach dem Gottesdienst bedankte sich Stadtpfarrer Bregula bei allen Helfern, den beteiligten Musikern, den Organisatoren, den Mitgliedern des Kirchenchors, der Messdiener, der Lektoren und allen, die zum Gelingen der diesjährigen Walldürner Wallfahrt beigetragen haben. Sein Dank galt auch den Wallfahrtsgruppen, den zahlreichen Einzelpilgern sowie allen, die die Wallfahrt in irgendeiner Form unterstützt hatten.
Sakrament der Eucharistie und Segen
Den Abschluss des Wallfahrtssonntags bildete das feierliche Sakrament der Eucharistie und der abschließende Pilgersegen. Viele Pilger machten sich anschließend mit Hoffnung und gestärktem Glauben auf den Heimweg – mit der Gewissheit, dass sie als Gemeinschaft und als Einzelne durch die Begegnung mit dem Heiligen Blut Mut und Kraft für die Herausforderungen des Alltags mitnehmen konnten.
Die Walldürner Wallfahrt 2025 steht damit weiterhin unter dem Zeichen der Hoffnung, getragen von Glauben, Gemeinschaft und dem Pilgergedanken, mit dem Ziel, gerade in schwierigen Zeiten Zuversicht aus dem Glauben zu schöpfen und weiterzugeben.
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