Walldürn. Der Anbau am Geriatriezentrum startete im September 2020. Die Fertigstellung war für vergangenen Herbst geplant. Durch Bauverzögerungen wurde die Fertigstellung auf Frühjahr 2023 verschoben. Nun wurde der Storch gesichtet, welcher alles auf den Kopf stellen könnte. Der Zugvogel hat an dem dort stehenden Baukran angefangen, ein Nest zu bauen. Das Nest befindet sich im äußeren Teil des Kranauslegers.
„Die Stadt Walldürn wurde darüber in Kenntnis gesetzt und wir stehen deswegen mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe in Kontakt“, erläutert Meikel Dörr, Leiter der Stabsstelle Bürgermeister, auf FN-Nachfrage. Die Auswirkungen des Nestbaus könne man aktuell noch nicht beurteilen.
Storchenberater prüft Situation
„Wir werden zeitnah durch einen Storchenberater prüfen lassen, ob der Storch bereits Eier gelegt hat und brütet“, bestätigt Irene Feilhauer, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
Der Storchenberater wird dementsprechend den Fortschritt des Nestbaus beurteilen und entscheiden, ob noch eingegriffen werden kann oder nicht. Wenn der Storch bereits brütet, müsse man den Arten- und Naturschutz beachten und das Nest unberührt lassen. Und das solange, bis der Storch im Winter wieder in den Süden ziehe. „Dann muss der Kran so stehenbleiben für die nächsten Monate“, sagt Dörr.
Die Eigentümerfirma des Baukrans sei ebenfalls informiert worden, da der Baukran erstmal nicht bewegt werden darf, solange die Lageprüfung nicht abgeschlossen ist. „Die Folgen für das Unternehmen und andere Baustellen sind demnach auch noch nicht absehbar“, beschreibt Dörr.
Die Stadtverwaltung hat den Hinweis bekommen, dass es sich um einen Storch handelt. Das wird auch durch die Nestgröße sowie die Bauhöhe deutlich. Den Storch haben die Mitarbeiter der Stadt jedoch selbst noch nicht gesehen. Den Fränkischen Nachrichten war es ebenfalls vergönnt, den Storch vor die Linse zu bekommen.
Mehrere Szenarien möglich
Dörr äußert die Vermutung, dass der Storch seine Begeisterung für den Standort eventuell verloren hat. Immerhin sei der Kranausleger kein stabiler Ort wie die sonst typischen Niststellen auf Kaminen. Bei dem unbeständigen Wetter der vergangenen Tage habe der Storch möglicherweise durch den Wind und Regen sein Nest am Geriatriezentrum verlassen.
Auch das werde vom Storchenbeauftragten unter die Lupe genommen. Das Ergebnis der Untersuchung bleibt abzuwarten. Über die weitere Vorgehensweise werde das Regierungspräsidium Karlsruhe im Laufe der nächsten Woche informieren, sagt Irene Feilhauer.
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