Neues Ärztehaus - Bauarbeiten sollen in wenigen Wochen beginnen

Walldürn: Abriss schreitet zügig voran

Von 
Ralf Scherer
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Der Abriss des ehemaligen NKD-Gebäudes in der Adolf-Kolping-Straße ist fast abgeschlossen. © Ralf Scherer

Walldürn. Mehr als drei Jahre lang stand das ehemalige NKD-Gebäude in der Adolf-Kolping-Straße leer. Seit Wochenbeginn geht nun alles Schlag auf Schlag: Mit einem Bagger brechen Mitarbeiter der Firma Leis Recycling (Walldürn) Betonteile aus den Außenwänden, hieven Deckenträger aus ihren Verankerungen, sortieren Dämmstoffe und Dachpappe in Container.

Wie das Flachdachgebäude einst Anfang der 1970er Jahre aus Fertigbetonteilen zusammengesetzt worden war, wird es nun wieder Stück für Stück auseinandergelegt. Bis die letzten Wände fallen, dürfte es nicht mehr allzu lange dauern. Außer der Bodenplatte und diversen Schutthaufen ist von dem Gebäude schon jetzt nicht mehr viel übrig. Einstmals beherbergte die kleine Einkaufsmeile den Tengelmann-Markt und zuletzt neben dem Textileinzelhändler NKD auch das Teppich- und Gardinengeschäft Enes sowie eine Kneipe.

Die Fotomontage zeigt, wie das Ärztehaus einmal aussehen wird. © Hollerbach-Bau GmbH

Sobald die Abrissarbeiten vollständig abgeschlossen sind, soll auf dem Grundstück in zentrumsnaher Lage mit dem Bodenaushub für das neue Ärztehaus der Hollerbach-Bau GmbH (Hardheim) begonnen werden. Die Planung sieht im Erdgeschoss auf einer Fläche von 230 Quadratmetern ein Café mit Terrasse und nebenan auf einer Fläche von 440 Quadratmetern Gewerberäume, beispielsweise für eine Apotheke, vor.

Im ersten und zweiten Obergeschoss sollen bis zu sechs Arztpraxen auf einer Fläche von insgesamt 1040 Quadratmetern entstehen. In der Etage darüber sind vier Wohnungen zwischen 65 und 130 Quadratmetern geplant.

Konkrete Zusagen künftiger Mieter gebe es bereits, erklärte Dr. Maximilian Hollerbach auf Anfrage der Fränkischen Nachrichten. Ein Teil der Flächen sei aber auch noch frei. Bis zur Fertigstellung rechnet Hollerbach mit einer Bauzeit von 15 bis 18 Monaten. Bezugsfertig könnte das Ärztehaus also im Idealfall bereits Ende 2023 sein.

Mehr Parkplätze als gefordert

Erschlossen wird das Gebäude von der Nordseite aus über ein Treppenhaus und einen Aufzug sowie die Zufahrt zur Tiefgarage im Untergeschoss. Neben 20 Stellplätzen sind dort Keller- und Technikräume vorgesehen. Weitere 42 Stellplätze weist die Planung im Außenbereich auf. Insgesamt stehen somit 62 Stellplätze zu Verfügung und damit zehn mehr als für ein Gebäude dieser Größenordnung gefordert.

Die Parkplätze im rückwärtigen Bereich des Geländes sind nicht Bestandteil des Kaufvertrags zwischen der Stadt und dem Investor. Als Auffangparkplatz für die Innenstadt bleibt die Fläche städtisches Eigentum.

Die Stadt hatte das Gelände Ende 2018 erworben und zwei Jahre später an die Hollerbach-Bau GmbH weiterveräußert. Vor dem Verkauf an das Hardheimer Unternehmen hatten sich Planungen eines anderen Investors zu Beginn der Corona-Pandemie aus finanziellen Gründen zerschlagen.

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