Walldürn. Nach einem Einbruch in ein Autohaus in Walldürn ist am Samstagnachmittag ein 39-jähriger Tunesier spektakulär mit einem Polizeiauto geflüchtet. Dabei verursachte er mehrere Unfälle. Wie am Sonntagmittag der gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mosbach und des Polizeipräsidiums Heilbronn zu entnehmen war, ging kurz nach dem Eintreffen einer ersten Streife des Polizeireviers Buchen an einem Autohaus, gegen 14.45 Uhr am Samstag in der Alten Amorbacher Straße in Walldürn, „eine männliche Person zunächst zu Fuß und im weiteren Verlauf mit einem Pkw flüchtig“.
Insgesamt zwei Polizeifahrzeuge verfolgten den Flüchtenden bis Hornbach. Dort hatte der Mann einen Unfall. Beim Versuch der Festnahme bedrohte der Flüchtende eine der verfolgenden Besatzungen eines Streifenwagens mit einem Gegenstand und ermächtigte sich des Polizeiautos. Mit diesem setzte er seine Flucht in Richtung Schneeberg in Bayern fort.
Dabei kam es erneut zu einem Unfall zwischen dem flüchtenden und dem verfolgenden Streifenwagen auf einem Waldweg zwischen Schneeberg-Hambrunn und Schneeberg-Zittenfelden, wodurch der verfolgende Streifenwagen laut Pressemitteilung „unbrauchbar“ wurde. Der Tunesier hatte kurze Zeit später auf der Strecke zwischen Schneeberg-Hambrunn und Schneeberg erneut einen Unfall.
Flüchtende nach Unfall in Hornbach von der Polizei festgenommen
Durch Vortäuschen von davongetragenen Verletzungen gelang es dem Tatverdächtigen erneut sich eines Streifenwagens – diesmal eines bayerischen – zu ermächtigen und mit diesem zurück nach Hornbach zu flüchten. In Hornbach hatte der Flüchtende mit dem bayerischen Streifenwagen einen Unfall und wurde durch Polizeikräfte festgenommen. Während der Flucht des Mannes kam es laut Angaben der Polizei zu mehrfachen Schussabgaben durch die eingesetzten Polizeibeamten beider Bundesländer.
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 39-jährigen Tunesier aus dem Bereich Walldürn. Er steht im Verdacht, in jüngster Zeit noch weitere Eigentumstaten im Bereich Walldürn begangen zu haben. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mosbach wird der 39-Jährige am Sonntagnachmittag einem Haftrichter beim Amtsgericht Mosbach vorgeführt.
Die Ermittlungen zu den einzelnen Tathergängen werden derzeit vom Kriminalkommissariat Mosbach geführt, die Ermittlungen zu den Schusswaffengebräuchen vom Kriminalkommissariat Tauberbischofsheim. Mit der Aufnahme der Verkehrsunfälle wurde der Verkehrsdienst in Tauberbischofsheim beauftragt. Bei dem Einsatzgeschehen wurde ein Polizeibeamter leicht verletzt. Die Höhe der Sachschäden an den eingesetzten Streifenwagen der Polizei kann derzeit noch nicht abschließend geschätzt werden. Die Ermittlungen dauern an.
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