Neue Verkehrsregeln wurden zur Entlastung der Innenstadt, Neuordnung des ruhenden Verkehrs und für Verbesserungen eingeführt. Das Konzept gilt seit März 2022 in der Walldürner Innenstadt – und sorgte für Verwirrung.
Walldürn. Mitte März wurde das neue Verkehrskonzept in der Walldürner Innenstadt eingeführt. Die früheren Schrittgeschwindigkeitszonen wurden durch Tempo 20 eingetauscht und in einem ausgedehnten Ring rund um die Innenstadt gilt einheitlich Tempo 30.
„Die Absicht ist ein einheitliches System ohne viele Ausnahmen“, begründete damals Bürgermeister Markus Günther die Umstellung. Ausschlaggebend für die Änderungen waren außerdem die Entlastung der Innenstadt vom fließenden Verkehr, die Neuordnung des ruhenden Verkehrs und eine Verbesserung für Verkehrsteilnehmer die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Des Weiteren gilt nun zumeist die Rechts-vor-Links-Regel.
Kein Schilderwald mehr
Außerdem war die Beseitigung des Schilderwalds ein weiterer Pluspunkt der Änderungen. Es befinden sich nur noch bei der Einfahrt in die verschiedenen Zonen die geltenden amtlichen Schilder. Dazu gehören die Geschwindigkeitsbegrenzungen und auch die Parkregelungen.
Eine weitere Änderung im abgelaufenen Jahr stellte ein einheitliches Parksystem in der Innenstadt dar, um ebenfalls eine Vereinfachung im Alltag zu erzielen. Die eingeführte Regelung erlaubt es zwischen 8 und 18 Uhr auf den Parkflächen für zwei Stunden mit einer Parkscheibe zu parken. Dies gibt den Anwohnern weiterhin die Möglichkeit, über Nacht uneingeschränkt ihr Auto abzustellen.
Die Neuerungen wurden dann im Mai und im Juni im Rahmen von Geschwindigkeitsmessungen kontrolliert. Dabei stellte der Gemeindeverwaltungsverband (GVV) mehrere Verstöße fest. Die Überprüfung sei über einen längeren Zeitraum notwendig, um ein repräsentatives Fazit ziehen zu können, welches beispielsweise Nachbesserungen fordert.
„Die Fahrzeugführer nehmen die Hinweisschilder beim Einfahren in die Zone nicht wahr“, begründete Meikel Dörr, Leiter der Stabstelle Bürgermeister, die Anzahl an Verstößen. Konkret wurden die amtlichen Schilder mit der Aufschrift „Parken mit Parkscheibe in gekennzeichneten Flächen 2 Std.“ nicht entdeckt.
Verunsicherungen beseitigen
Die Stadt Walldürn reagierte darauf mit Erinnerungshinweisen. Der Städtische Bauhof malte mit weißer Farbe Kreise auf den Asphalt und die Pflastersteine, die das entsprechende Tempolimit angeben. Außerdem wurden von der Stadt Walldürn nicht-amtliche Schilder aufgehängt, da die gewöhnungsbedürftige Umstellung wohl auch nach vier Monaten noch nicht von jedem Bürger umgesetzt wurde. Damit sollten auch die letzten Verunsicherungen beseitigt werden.
Im August folgte dann der nächste Aufreger: Die eingeführte Parkscheibenpflicht und die begrenzte Parkdauer, welche zu einer Vereinfachung für das Parken in der Innenstadt beitragen sollte, brachte den ein oder anderen Autofahrer in Rage.
Viele hatten deshalb bei einer Kontrolle des Ordnungsamts ein „Knöllchen“ kassiert. Das neue Verkehrskonzept sorgte demnach weiterhin für Verwirrung. Dem entgegnete die Stadt Walldürn ebenfalls mit nicht-amtlichen Schildern, die an die Parkscheibe erinnern.
Haltelinien, Mittelstreifen sowie die Markierung von Parkplätzen wurden ebenfalls abgeschafft. „Damit soll der Charakter als Platz betont werden“, erläuterte Bürgermeister Markus Günther. Lediglich die Parkmöglichkeiten sind noch mit Markierungsnägeln aus Aluminium im Boden gekennzeichnet.
Weitere Änderungen geplant
Eine weitere Änderung im Bereich der Straßenverkehrsordnung soll es im Theodor-Heuss-Ring im Bereich des Auerberg-Schulzentrums geben. Das aktuell noch dauerhaft geltende Tempolimit von 30 Stundenkilometern soll nur noch auf einen Zeitraum beschränkt werden. Diese Umstellung wurde bereits angekündigt. Die endgültige Umsetzung müsse jedoch erst noch genau abgestimmt werden und auch eine weitere Verkehrsschau sei dafür notwendig, wie Meikel Dörr den FN berichtete.
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