Walldürn. Das Projekt „SingPause“ nach der Ward-Methode wird bereits seit fünf Jahren in allen Klassen der Grundschule durchgeführt und so allen Kindern der Klassenstufe 1 bis 4 eine grundlegende musikalische Bildung ermöglicht. Erstmals präsentierten sich alle 344 Schülerinnen und Schüler der Grundschule unter der Leitung der musikalischen Leiterin Margit Weber von der Musikschule mit einem Singpausen-Konzert im Pausenhof des Auerberg-Schulzentrums unter dem Motto „Ein Schulhof voller Lieder“.
Rektorin Christina Scheuermann, Schulleiterin der Grundschule, sagte, das Projekt „SingPause“ sei an der Grundschule zu Beginn des Schuljahres 2019/2020 an den Start gegangen – mit dem Ziel, dass im regulären Unterricht abwechselnd Singpausen eingebaut werden.
Die musikpädagogische Ausrichtung dieser „Singpause“ basiere auf der sogenannten „Ward-Methode. Ziel dieser Methode sei die Motivation zur Musikausübung – den Kindern solle die Freude am Singen und Musizieren vermittelt werden, alle Kinder sollten eine solide Musikausbildung sowie eine musikalische Integration ohne Sprachbarriere bekommen, und die Kinder sollten zur musikalischen Selbstständigkeit erzogen werden und sich später ohne fremde Hilfe musikalisch betätigen und sich Musik aneignen können.
Des Weiteren sollten Kinder spielend und ohne Leistungsdruck zur Musik motiviert werden, die Stimme des Kindes solle zu einem wohlklingenden intonierten Instrument geformt werden, und die Kinder sollten Töne, ihre Verwandtschaft und ihre Beziehung untereinander kennen lernen und so ein Tonvorstellungsvermögen entwickeln. Um den komplexen Informationsgehalt von Musik jeglicher Art und die damit verbundenen vielfältigen Anforderungen an die Kinder bewältigen zu können, habe Justine Ward das ganze Feld der Musik in einzelne Elemente gegliedert. Die einzelnen Elemente seien die Stimmbildung, die Gehörbildung, der Rhythmus, die Notation, die Improvisation sowie Melodien und Lieder. Die „SingPause“ verlange eine systematische Grundlagenbildung, die Vermittlung von Freude am Singen, die Erarbeitung eines Liedkanons und Auftritte im Rahmen eines „Konzertes“ am Ende eines jeden Schuljahres.
Kernkompetenzen gestärkt
Zudem würden die emotionalen und sozialen Kernkompetenzen durch das gemeinsame Singen gestärkt. Weitere Ziele seien das Erlangen von Selbstbewusstsein, das Zuhören lernen, die Stärkung der Klassengemeinschaft, die Sprachförderung, die Steigerung der Konzentrationsfähigkeit und ein gewisser Liedschatzerwerb.
Dieses Projekt habe sowohl bei der Schulleitung als auch im Lehrerkollegium große Zustimmung und eine sehr positive Resonanz gefunden und bei allen Schülerinnen und Schülern eine überaus große Begeisterung.
Danach hatten die Schülerinnen und Schülern ihren Auftritt. Los ging es mit dem „Guten-Morgen-Kanon“. Als wahre „Ohrwürmer“ kristallisierten sich „Ich liebe den Frühling“, „Ich liebe den Sommer“ und „I like the flowers“ heraus. Es folgten die Beiträge „Gestern an der Haltestelle“, „Frucht-Kanon“, „Alles Banane“ und der amerikanische Native-Song „Fly like an eagle“.
Das „Piratenlied“ leitete über zur Ansprache von Bürgermeister Meikel Dörr. Die Einführung der „SingPause“ an der Grundschule W 2019 sei ein bedeutender Schritt für die Bildungslandschaft in Walldürn gewesen. Mit der Teilnahme von allen Schülerinnen und Schülern habe man eine ganze Generation erreicht. Margit Weber als Projektleiterin habe mit ihrem Einsatz und ihrer Hingabe einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass die „SingPause“ zu einem festen Bestandteil des Schulalltags geworden sei.
Die positiven Rückmeldungen der Lehrerinnen und Lehrer würden zeigen, welchen Mehrwert die „SingPause“ für den Schulalltag biete. Es sei inspirierend zu sehen, wie das gemeinsame Singen die Motivation und Konzentration der Kinder steigere und ein Gefühl der Zugehörigkeit schaffe, das über alle sozialen und kulturellen Grenzen hinwegreiche. Durch die Singpause würden die Kinder nicht nur musikalische Fä-higkeiten, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen erhalten, die sie auf ihrem Lebensweg begleiten würden. Es sei somit eine Investition in die Zukunft der Kinder und in die Gemeinschaft, die sich langfristig auszahlen werde.
Wertvolles Projekt
Abschließend dankte Dörr allen Beteiligten für die Umsetzung dieses wertvollen Projekts. Sie alle hätten einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass die Kinder der Grundschule eine umfassende Ausbildung erhalten und ihre Talente entfalten könnten.
Mit einem Grußwort des Schulleiters der Musikschule, Bernd Heß, sowie mit Dankesworten von Christina Scheuermann und mit dem von den Kindern dargebotenen Schlusslied klang das Konzert aus.
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