Müde, aber zufrieden kehrten Soldaten des Logistikbataillons 461 nach einer mehrtägigen Übung in die Nibelungenkaserne zurück. Die Logistiker stellten ihr fachliches Können unter Beweis.
Walldürn. Das Logistikbataillon 461 aus Walldürn stellte in einer Feldeinsatzübung in der Rolle als Logistikbataillon Unterstützungskräfte enhanced NATO Response Force (LogBtl UstgKr eNRF) sein fachliches Können auf den Prüfstand. Nach einem Befehl zur Verlegung verließen rund 160 Fahrzeuge und 350 Soldaten die Nibelungenkaserne, um über einen Servicepunkt bei Pfungstadt in ihre zugewiesenen Einsatzräume in Hardheim, Külsheim und Altheim zu verlegen und dort verzugslos die Arbeitsbereitschaft in den verschiedenen logistischen Bereichen herzustellen.
Einsatzgebiet „Clementia“
Die Soldaten des LogBtl UstgKr eNRF verlegten hochmotiviert in das fiktive Einsatzgebiet „Clementia“, um dort bei noch ruhiger Bedrohungslage die logistische Leistungserbringung in den Bereichen Logistische Führung, Nachschub, Transport sowie Instandhaltung und Fertigung zu gewährleisten.
Der Einsatzraum war durch die Kompaniechefs bereits im Vorfeld erkundet und die Raumordnung für die jeweilige Kompanie festgelegt worden. Es galt, die nur spärlich vorhandene Infrastruktur bestmöglich zu nutzen. So bezogen beispielsweise die Kräfte der Nachschubkompanie ehemalige Scheunen und Bauernhäuser in Wolferstetten, um dort ihr mobiles Lager, den Kompaniegefechtsstand sowie die Nachschubleitstelle, als Dreh-und Angelpunkt des Nachschubs, einzurichten und zu betreiben, so der Bericht des Bataillons. Nachdem die Kompanien ihre Räume bezogen und ihre Sicherungskräfte eingeteilt hatten, erhöhte sich zügig die zu erbringende Auftragslast. Schadmaterial, von der Pistole bis zum geschützten Führungsfahrzeug, wurde durch die eingesetzte Transportkompanie bei der Instandsetzungskompanie angeliefert. Von dort aus gingen sofort die Anforderungen benötigter Ersatzteile an die Nachschubkompanie.
Neben der Auslieferung von Schrauben, Reifen oder eines Motors galt es, auch die fiktiven Einsatzverbände in Volkach, Rosenheim und Walldürn mit Verpflegung, Bekleidung, Munition und Kraftstoff zu versorgen. Dabei war es Hauptaufgabe der Nachschubleitstelle, neben der Bereitstellung der benötigten Versorgungsgüter, auch für den dazugehörigen Transport durch die Transportkompanie zu sorgen.
Kaum war der „logistische Motor“ im Einsatzgebiet „Clementia“ warm gelaufen, gab es neben eingespielten Unfällen mit Personenschäden auch eine „Verschärfung der Bedrohungslage“. Anfänglich friedliches Interesse der Bevölkerung an den neuen Fahrzeugen und Personen im Ort, schlug, aufgrund verschiedenster Vorfälle zwischen den Einheimischen und den Unterstützungskräften, zunehmend in Störaktionen um. Ausspähungen mit technischen Hilfsmitteln, Eindringversuche in Kompaniebereiche, Demonstrationen bis hin zu vereinzelten Schusswechseln erschwerten die logistische Leistungserbringung.
Körperliche Belastung
Unmittelbar wurden Soldaten, die einen Unfall hatten, sanitätsdienstlich versorgt und alle erforderlichen Maßnahmen zur Erhöhung des Eigenschutzes getroffen. Dennoch durfte die logistische Leistungserbringung zu keinem Zeitpunkt unterbrochen werden. Ungeachtet der steigenden körperlichen Belastung, der erhöhten Bedrohungslage und des massiven Wintereinbruchs erfüllten die Soldaten des LogBtl UstgKr eNRF auch unter erschwerten Bedingungen voller Elan ihren Auftrag.
Aufwand hat sich gelohnt
Seit Oktober 2017 wurden die Detailplanungen und „Drehbücher“ der verschiedenen logistischen Bereiche in eine taktische Rahmenlage eingebettet und mit dem Üben der sanitätsdienstlichen Versorgung abgerundet. „Der immense Aufwand hat sich gelohnt. Das Ziel dieser Feldeinsatzübung, das Zusammenwirken im logistischen Wirkverbund unter einsatznahen Bedingungen zu beüben, wurde erreicht,“ zog der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Christoph Werle, ein Fazit.
Müde, aber noch zufrieden mit ihren gezeigten Leistungen, kehrten die Soldatinnen und Soldaten des Logistikbataillons 461 wieder in ihren Heimatstandort Walldürn zurück.
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