Walldürn. Die Auerberg-Werkrealschule feiert am 23. und 24. Juni mit einem Schulfest ihr 50-Jahr-Jubiläum. Grund genug für einen Blick in die Geschichte der Schule.
Eng muss es gewesen sein, für heutige Verhältnisse unvorstellbar eng, als sich Anfang des Jahres 1972 nicht weniger als 933 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 1 bis 9 in der Walldürner Volksschule in der Keimstraße tummelten. Mehrere Behelfsräume in der ganzen Innenstadt mussten bezogen werden, um diese große Schülerschar unterzubringen. Und es hätten noch mehr Schülerinnen und Schüler sein können, wenn nicht bereits im September 1966 alle Klassen des sogenannten „Mittelschulzuges“ und fünf Volksschulklassen in die neu errichtete Konrad-von-Dürn-Realschule auf dem Auerberg hätten umziehen können.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die für einen eigenen Mittelschulzug notwendigen Schülerzahlen zu erreichen, wuchs die bereits im Schuljahr 1962/63 genehmigte Realschule allerdings so rasch, dass die Volksschulklassen wieder in die Keimstraße zurückverlegt werden mussten, wo die Raumnot schließlich so groß wurde, dass am Bau eines eigenen Gebäudes für die Volksschulklassen der 5. bis 9. Klassenstufe kein Weg mehr vorbeiführte. Dies war die Geburtsstunde der Auerberg-Hauptschule, die zum Schuljahr 1972/1973 mit 402 Schülerinnen und Schülern und 13 Lehrkräften in das noch nicht vollständig eingerichtete Schulgebäude am Auerberg einzog.
Enge Verbindung
Wie eng die Verbindung zwischen Grundschule und Hauptschule immer noch war, zeigt auch der Umstand, dass der Konrektor der Volksschule, Josef Herold, für ein Jahr die kommissarische Schulleitung der Hauptschule auf dem Auerberg übernahm, bis er im Jahre 1973 als Nachfolger von Guido Strassner, dem Rektor der Volksschule, die Leitung der durch die Abtrennung der Hauptschule neu entstandenen Grundschule Walldürn übernahm.
Die Leitung der Hauptschule übernahm Theodor Wick, der unterstützt von den Konrektoren Hans Eules (1973/74) und Siegfried Heilmann (1976 bis 1981), die nicht immer leichte Aufbauarbeit auf dem Auerberg übernahm. Im Mai 1982 wurde Gunter Spannagel zu seinem Nachfolger im Amt des Rektors ernannt, der unterstützt von den Konrektoren Reinhold Erg (1982 bis 1988) und Bruno Schmidt (1988 bis 2008) für fast zwei Jahrzehnte die Geschicke der Schule leitete.
In dieser Zeit erhielt die Schule durch eine aufwendige, im Jahr 1992 abgeschlossene Innenrenovierung ihr bis heute gültiges Gesicht. Gleichzeitig gelang es immer wieder, durch eine gemeinsame Kraftanstrengung aller am Schulleben Beteiligten große Veranstaltungen und Ausstellungen auf die Beine zu stellen, die zu Höhepunkten im Walldürner Kulturleben wurden und auch auf überörtlicher Ebene auf beachtliche Resonanz stießen.
Eine weitere Herausforderung bedeutete der starke Zuzug russlanddeutscher Schülerinnen und Schüler vor allem in den 1990er Jahren, die der Schule eine große Integrations- und Bildungsleistung abverlangte.
Wohlbestelltes Haus
Ein wohlbestelltes Haus übernahm im April 2001 Rektor Wolfgang Kögel, unter dessen Leitung sich die fünfjährige Hauptschule endgültig zur sechsjährigen Werkrealschule weiterentwickelte. 2011 wurde die Hauptschule Walldürn offiziell aufgehoben und die Werkrealschule Walldürn eingerichtet. Sie vermittelt in sechs Jahren eine berufsorientierte Mittlere Reife und zielt vor allem auf einen gelungenen Übergang in eine weitere schulische oder betriebliche Ausbildung, was in Zeiten des vielfach beklagten Fachkräftemangels von großer Bedeutung ist.
Praxisorientierung
Diese Praxis- und Ausbildungsorientierung wird im Rahmen des Unterrichts, aber auch in langjährigen Projekten, wie zum Beispiel der Schülerfirma unter der Leitung von Konrektor Martin Eck (2008 bis 2018, seit 2018 Elvira Monsch), vermittelt. Darüber hinaus stärkt die intensive Kooperation mit zahlreichen Walldürner Einrichtungen und Betrieben, zum Beispiel die langjährige Kooperation mit den beiden Walldürner Geriatrien unter der Leitung von Ute Pföhler, die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler.
Durch dieses attraktive Schulprofil gelang es der Auerberg-Werkrealschule in den letzten Jahren gegen den landesweiten Trend ihre Schülerzahl konstant zu halten, beziehungsweise sogar zu steigern und so ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern.
Nach zwei coronabedingten Verschiebungen feiert die Schule am 23. und 24. Juni ihr 50-jähriges Jubiläum. Am Freitag, 23. Juni, mit einer Jubiläumsfeier für geladene Gäste und am Samstag, 24. Juni, von 11 bis 16 Uhr mit einem Schulfest in Kooperation mit der Grundschule und der Musikschule Walldürn, die durch die Sanierung und Renovierung der Grundschule in der Keimstraße auf den Auerberg umgezogen sind, so dass im Jubiläumsjahr die ehemalige Volksschule wieder vereint ist.
Das Programm des Schulfestes am Samstag, 24. Juni:
11 Uhr Öffnung Raum der Schul-Geschichte (2. OG, Zimmer 23).
Start der großen Jubiläumstombola mit attraktiven Preisen und tollen Gewinnchancen (2. OG, Zimmer 21).
Beginn von Mitmachaktionen und Spielangeboten in allen Klassenzimmern, Fachräumen und auf dem Pausenhof.
Beginn Bewirtung (Getränke, Hot Dog, Kaffee und Kuchen, Waffeln).
12 Uhr Gesangs-Darbietung aller 1. Klassen.
12.15 Uhr Darbietung Gitarrenklasse.
13 Uhr Gesangs-Darbietung aller 2. Klassen.
13.15 Uhr Darbietung Streicherklasse.
13.30 Uhr Mini-Musical „Help from friends“ der 2b (1. OG, Zimmer 12).
14 Uhr Gesangsdarbietung aller 3. Klassen im Anschluss Tanz der 3c „Rock me“.
14.15 Uhr Darbietung der Blockflöten- und Klarinettenklasse.
15 Uhr Gesangsdarbietung aller 4. Klassen.
15.15 Uhr Darbietung der Klavierklasse.
15.30 Uhr Siegerehrung des Gau-Kinderturnfestes, im Anschluss daran bis 16 Uhr folgt eine Darbietung der Band der Musikschule „spaceheist“. pm
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