Walldürn. Traditionell pilgern eine Woche nach Beendigung der Hauptwallfahrtszeit zum „Heiligen Blut“ Walldürnerinnen und Walldürner zur „schmerzhaften Muttergottes“ nach Dettelbach. Diese Wallfahrt geht auf ein Gelübde aus dem 17. Jahrhundert zurück und wird zurzeit als Bus-, Fuß- und Radwallfahrt durchgeführt.
Pilgergottesdienst
Die Fußwallfahrt hat der ehemalige Bürgermeister Robert Hollerbach mit weiteren Freunden im Jahr 1988 wieder ins Leben gerufen. Sie wird seitdem jährlich, mit zwei Unterbrechungen durch die Corona-Pandemie, durchgeführt. So starteten die Fußwallfahrer am letzten Freitagmorgen im Juni mit dem Pilgergottesdienst in der Basilika, zelebriert von Stadtpfarrer Pater Josef Bregula.
Unter Glockengeläut und dem Lied „In Gottes Namen wallen wir“, gingen die Wallfahrer an der Laurentius-Kapelle vorbei in Richtung Höpfingen. Unterwegs begrüßte Pilgerführer Wolfgang Eisenhauer, auch im Namen der Organisatorin Marliese Ackermann, die Pilgerinnen und Pilger und erläuterte den Ablauf der Wallfahrt.
Zunächst trug Brunhilde Marquardt Gedanken zum diesjährigen Leitwort der Walldürner Wallfahrt „Als Glaubende gehen wir unseren Weg“ vor. Auf dem weiteren Wallfahrtsweg begleitete das Vorbeter-Team mit Meditationen, Fürbitten, Gebeten und passenden Liedern den gesamten Pilgerweg. Nach dem Gebet des „Engel des Herrn“ in der Schweinberger Kirche kehrte die Gruppe im Gasthaus „Grüner Baum“ zum Mittagessen ein.
Weiter ging es, der prallen Sonne ausgeliefert, über den Höhenweg zum Weinort Königheim und eine kurze Strecke weiter steil aufwärts zur Stammberg-Kapelle. Hier durften sich die Gruppenmitglieder auf eine labende Erfrischung mit Kaffee und Zopf sowie kalten Getränken, gut versorgt vom Ehepaar Gabi und Erich Klim, erfreuen. Den Kaffee liefern seit Jahren Michael und Karin Kuhn vom „Gasthaus zum Hirsch“ aus Walldürn. Nach einer Marienandacht mit Abendgebet klang der erste Tag in Tauberbischofsheim aus.
Am zweiten Tag pilgerte die Gruppe am frühen Morgen nach Gebet und Meditation bergauf in Richtung Großrinderfeld. Der Weg führte weiter über Ilmspan, Schönfeld, hier wurde eine kurze Erfrischungspause eingelegt, nach Kleinrinderfeld. Pater Kamil Piotrowski segnete am Kircheneingang die Pilger mit Weihwasser und feierte anschließend den Gottesdienst.
Die Mittagspause konnte wiederum in dem Gemeindesaal erfolgen. Dieser wurde von Vertreterinnen der dortigen Frauengemeinschaft hergerichtet. Das Essen besorgte der Walldürner Engelwirt Marco Zahn, die Lieferung und Service hatten erfreulicherweise wieder die beiden Walldürnerinnen Karin Kuhn und Gabi Klim übernommen.
Bei großer Hitze ging es weiter mit vielen ansprechenden Texten, mit Rosenkranzgebet und ausgewählten Liedern durch den Gutenberger Wald in das Steinbachtal nach Würzburg. Nach einer kurzer Erfrischungspause folgte der lange Weg entlang des Mains nach Randersacker, das Tagesziel der längsten Etappe der Wallfahrt. In der dortigen Kirche begrüßte Pfarrer Fuchs die Pilger zum Abendgebet. Übernachtet wurde in Randersacker und Theilheim.
Am Sonntagmorgen führte der Weg bei wechselhaftem Wetter nach einer kurzen Morgenandacht an der Randersacker Kirche über den Weinberg, mit schönem Blick zurück in Richtung Käppele und Marienfestung in Würzburg, nach Theilheim und weiter über Biebelried und Mainstockheim nach Dettelbach. Unterwegs dankte Pilgerführer Wolfgang Eisenhauer allen Mitpilgern für ihre Teilnahme und ihr Durchhalten, insbesondere bei diesen extremen Wetterbedingungen, sowie für das gute, gegenseitige Miteinander. Weiterhin dankte er dem Vorbeter-Team mit Brunhilde Marquardt, Doris Weger, Ingrid Gehrig-Faschan, Evi Baumann, Gerlinde Zimmermann, Sonja Heusler-Enders, Susi Link, Heike Hefner, Gertrud Volkert, Franz Walch, Günter Schmidt, den Fahnen-, Kreuz- und Lautsprecherträgern, den Fahrern der Begleitbusse und des Gepäckbusses, den Walldürner Spendern für die Stellung der Begleitbusse und der Verpflegung, den beiden Wallfahrern, welche die Sicherung der Pilger auf den Landstraßen unterwegs übernahmen und besonders der Organisatorin Marliese Ackermann. Dankbar waren alle, dass keine negativen Vorkommnisse zu verzeichnen waren.
Am Ortseingang von Dettelbach empfing Stadtpfarrer Pater Josef Bregula mit Walldürner Ministranten die Wallfahrer. Mit Begleitung der Walldürner Odenwälder Trachtenkapelle unter der Leitung von Alexander Mackert zogen die Pilger mit Liedern und Gebeten hinauf zur Wallfahrtskirche. Der Diakon der Pfarreiengemeinschaft hieß in der gut besetzten Kirche alle Pilger, die mit dem Bus anreisten, die große Gruppe der Fahrradpilger, die Fußpilger sowie alle mit dem Auto angereisten, willkommen.
Pilger geehrt
Den feierlichen Gottesdienst mit musikalischer Begleitung der Odenwälder Trachtenkapelle zelebrierte Stadtpfarrer Pater Josef mit Diakon Tobias Eckert. Pater Josef dankte in seiner Ansprache allen beteiligten Gruppen für die Durchführung dieser Wallfahrt, den Buspilgern, verantwortlich Karin Kuhn und Reni Putzi, den Fahrradpilgern, verantwortlich Emil Schmitt, den Fußpilgern, Marliese Ackermann für die Organisation, und Pilgerführer Wolfgang Eisenhauer.
Nach dem Festgottesdienst wurden Fußpilger für ihre mehrjährige Teilnahme an der Wallfahrt mit Urkunden geehrt.
Für die 20. Teilnahme: Thea Englert, Sonja Heusler-Enders.
Für die 25. Teilnahme: Bärbel Beuchert, Heike Hefner, Jutta Ponke, Walter Thoma.
Für die 30. Teilnahme: Wolfgang Eisenhauer, Waltraud Ziegltrum
Mit dem irischen Segenslied „Mögen die Straßen. . .“, den Gnadenaltar umstehend, ging die 35. Fußwallfahrt mit großem Dank zu Ende. pm
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