Ersatzneubau

Nibelungenhalle Walldürn: Weg für Architektenwettbewerb geebnet

Der Gemeinderat hat das Raumprogramm für die neue Nibelungenhalle in Walldürn genehmigt. Der Architektenwettbewerb wird mit den beschlossenen Eignungskriterien gestartet.

Von 
Stefanie Čabraja
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Die Nibelungenhalle soll nun doch in einem Zug abgerissen und neu gebaut werden. © Stefanie Čabraja

Walldürn. Der Walldürner Gemeinderat hat wichtige Beschlüsse für den geplanten Ersatzneubau der Nibelungenhalle gefasst. In seiner jüngsten Sitzung stimmte das Gremium dem vorgestellten Raumprogramm zu, gab die Kriterien für den anstehenden Architektenrealisierungswettbewerb frei und beauftragte die Verwaltung mit dessen Durchführung.

Das Raumprogramm wurde im Rahmen mehrerer Workshops mit Nutzern sowie Vertretern des Gemeinderats und der Stadtverwaltung erarbeitet (wir berichteten). Dieses sieht den Neubau einer klassischen Dreifeldsporthalle mit den Maßen 45 auf 27 Meter vor, die durch Trennvorhänge flexibel nutzbar sein sollen. Die Halle soll Veranstaltungen mit bis zu 500 Teilnehmern ermöglichen. Dabei werden Fluchtwege für Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Personen ausgelegt. Bei der Tribüne seien noch mehrere kreative Lösungen denkbar, betonte Bürgermeister Meikel Dörr. Bei Besichtigungen von Mehrzweckhallen haben Vertreter des Gremiums sowie der Stadtverwaltung verschiedene Tribünenformen gesehen.

Zum Konzept gehören außerdem ein multifunktionales Foyer, das akustisch und visuell abtrennbar ist, eine funktionsfähige Küche für Großveranstaltungen mit angeschlossenem Kiosk sowie großzügige Lagerflächen für Sportgeräte, Bühnenmaterial und Veranstaltungsmobiliar. Vorgesehen sind zudem sechs Großkabinen mit Sanitärbereichen sowie zwei kleinere Einheiten.

Eine wesentliche Änderung betrifft die Bauausführung: Statt einer zweigeteilten Bauweise wird nun ein vollständiger Abriss der bestehenden Halle vom Büro „Kubus360“ empfohlen, um das gesamte Baufeld optimal nutzen zu können. Das soll nicht nur funktionale, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bringen. Dabei würde sich auch die Bauzeit deutlich verkürzen – von bisher drei Jahren auf rund 14 Monate. Zuvor war ein schrittweiser Abbruch von Foyer und Halle geplant.

Drei Preisträger werden im Architektenwettbewerb bestimmt

Mit der Zustimmung des Gemeinderats kann nun der Architektenwettbewerb nach den Richtlinien für Planungswettbewerbe und Vergabeverordnung starten. Die Verwaltung erarbeitet gemeinsam mit „Kubus360“ die Auslobungsunterlagen. Nach europaweiter Bekanntmachung haben interessierte Architektenbüros 30 Tage Zeit, ihre Bewerbungen einzureichen.

Die eingereichten Entwürfe werden zunächst von „Kubus360“ auf die Eignungskriterien geprüft und bewertet. Diese werden dem Preisgericht – bestehend aus Sachrichtern aus den Reihen des Gemeinderats und der Stadtverwaltung und Fachrichtern – anonym vorgestellt und insgesamt drei Preisträger ernannt. Die drei bestplatzierten Büros werden anschließend zu Verhandlungsgesprächen eingeladen, bei denen neben dem Wettbewerbsergebnis unter anderem Honorarangebot, Projektorganisation und Herangehensweise an die Planungsaufgabe bewertet werden.

Kostenschätzung bei rund 14,4 Millionen Euro

Die bisherigen Kosten für den Neubau wurden von „Kubus360“ auf rund 14,4 Millionen Euro beziffert. Durch den Bau in einem Abschnitt und die damit verbundenen Synergieeffekte erhofft sich die Stadt eine wirtschaftlichere Umsetzung.

Während der Bauphase müssen Schulen und Vereine auf andere Hallen in Walldürn und Umgebung ausweichen. Eine temporäre Halle ist aus Kostengründen nicht vorgesehen.

Mit der Freigabe der Beschlüsse ist nun der Weg geebnet, um im kommenden Jahr den Planungswettbewerb durchzuführen und anschließend den Zuschlag für die Umsetzung zu erteilen. Ein Abbruch sei frühestens für 2027 vorgesehen, fasste der Bürgermeister zusammen. Der Ersatzneubau der Nibelungenhalle soll damit ein zukunftsfähiger Veranstaltungsort sowie eine moderne Sporthalle für Walldürn werden.

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