„Eintracht 1993 Walldürn“ feierte 30-jähriges Bestehen

„Mit Herzblut dem Fußball verschrieben“

Im Rahmen des Festakts wurden verdiente Mitglieder geehrt

Von 
Bernd Stieglmeier
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Im Rahmen des Jubiläumsfestaktes der Eintracht Walldürn wurden auch langjährige und verdiente Mitglieder geehrt. © Bernd Stieglmeier

Walldürn. Mit einem Jubiläumsfestakt feierte die Eintracht Walldürn ihr 30-jähriges Vereinsbestehen.

Wie Vorsitzender Jürgen Mellinger in seiner Begrüßung betonte, seien am 14. Oktober 1993 die Weichen für eine neue Fußball-Ära in Walldürn gestellt worden. Um die Fusion von SV Fortuna und FC Kickers vorzubereiten, sei damals die „Eintracht 1993“ gegründet worden – ein neuer Fußballverein, in dem die Traditionen und Historie der beiden alteingesessenen Vereine fortleben und gleichzeitig die Zukunft des Walldürner Fußballsports gesichert werden sollte. Heute sei man stolz auf „30 Jahre Eintracht“, stolz auf eine über 100-jährige Geschichte des Fußballsports in Walldürn.

Fabian Berger als erster Bürgermeister-Stellvertreter der Stadt übermittelte übermittelte die Grüße und Glückwünsche der Stadt. Dieses Jubiläum markiere nicht nur eine beeindruckende Zeitspanne im Leben dieses Vereins, sondern auch eine lange Geschichte des Engagements und der Leidenschaft für den Fußballsport. Durch die Vereinsfusion sei nicht nur die Vielfalt an Talenten und Ressourcen vereint worden, sondern auch eine starke Gemeinschaft von Menschen entstanden, die sich mit Herzblut dem Fußball verschrieben hätten.

Beeindruckende Reise

Die Vereinsgründung sei der Beginn einer beeindruckenden Reise mit dem damaligen Vorsitzenden Karl-Heinz Joseph gewesen. In den vergangenen drei Jahrzehnten habe die Eintracht als Verein zahlreiche Höhen und Tiefen erlebt, Siege gefeiert und Niederlagen weggesteckt. Doch die wahre Stärke zeige sich nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch in der Art und Weise, wie sich der Verein innerhalb der Gemeinde engagiert und Menschen zusammenbringe.

Zwar befinde man sich derzeit in einer sportlichen Phase, in der die erste Mannschaft in der Kreisliga Buchen nicht oben in der Tabelle stehe, doch sollte man dabei auch nicht vergessen, dass der Sport von Höhen und Tiefen geprägt sei. Alle Verantwortlichen und vor allem die Spieler und Trainer würden derzeit hart daran arbeiten, um die momentane sportliche Situation zu verbessern.

Horst Saling übermittelte dem Verein Glückwünsche sowohl des Badischen Fußballverbandes als auch des Fußballkreises Buchen. Landrat Dr. Achim Brötel versuchte zu Beginn seiner Festansprache eine kleine Standortbestimmung. „Wo steht der Amateur-Fußball bei uns momentan?“, wollte er wissen. Recht kritisch stellte er fest, dass Menschen, die bereit seien, ein Vorstandsamt zu übernehmen, nicht mehr Schlange stehen würden.

Personalnot sei nicht nur in den Vorständen oder bei der Suche nach Trainern ein Thema, das dem einen oder anderen Sorgenfalten auf die Stirn treibe. Auch auf dem Spielfeld selbst sei das Gedränge bei weitem nicht mehr so groß. Diese Entwicklung habe auch vor dem Fußballkreis Buchen nicht Halt gemacht. Habe es dort vor zehn Jahren noch 63 Mannschaften gegeben, seien es aktuell nur noch 51.

Ein Hauptgrund, warum sich für ein Vorstandsamt, als Trainer oder als aktiver Spieler immer weniger Menschen zur Verfügung stellen würden, sei sicher darin zu sehen, dass eine sich immer schneller drehende Berufswelt gerade jüngeren Menschen heute eben nicht selten auch eine maximale Flexibilität abverlange. Das wiederum erschwere auf der anderen Seite aber natürlich das regelmäßige Engagement im Verein. Hinzu komme eine deutlich niedrigere familiäre Toleranzschwelle der Partner. Es sei aber nicht nur das Innerfamiliäre, das sich mehr und mehr verändere. Auch innerhalb der Gesellschaft vollziehe sich ein Wandel. Veränderte Lebenswirklichkeiten hätten geradezu zwangsläufig auch Folgen für das Vereinsleben.

Auch der Schulalltag habe sich stark verändert. Ein zunehmender Ganztagesbetrieb – familienpolitisch zweifelsohne sinnvoll, aber halt auch nicht ohne Folgen für die Freizeitgestaltung – sowie die Verdichtung des Lernstoffs durch die seiner Meinung „grundfalsche Weichenstellung von G 9 auf G 8“, aber auch die unglaublich gestiegene Vielfalt an anderen sportlichen Angeboten seien in diesem Zusammenhang zu nennen. Überhaupt falle auf, dass es einen gewissen Trend weg vom Mannschafts- und hin zum Individualsport gebe.

„Konstante Größe“

Nach der Bestandsaufnahme widmete der Landrat der Frage „Wohin könnte die Reise morgen oder übermorgen vielleicht gehen?“ einige letzte, recht kritische Gedanken. Hier bedürfe es neben einer klaren Analyse auch neuer unkonventioneller Ideen. Schließlich dankte er allen, die sich in der und für die Eintracht stark gemacht haben.

Leo Kehl überbrachte dem Jubiläumsverein Grüße und Glückwünsche in seiner Dreifach-Funktion als offizieller Vertreter des Badischen Sportbundes, als stellvertretender Vorsitzender des Sportkreises Buchen sowie als Vorsitzenden des TV 1848 Walldürn. Der Jubiläumsverein stellte innerhalb des Sportkreises Buchen eine konstante und feste Größe mit einer hervorragend ausgeprägten Jugendarbeit dar. Neben der sportlichen Aktivität stehe auch das Engagement im gesellschaftlichen Mitwirken bei verschiedensten Veranstaltungen der Stadt stets im Mittelpunkt.

Im Auftrag des Präsidenten des Badischen Sportbundes ehrte er zwei Mitglieder der Eintracht für deren langjähriges ehrenamtliches Engagement mit der BSB-Verbandsehrennadel in Silber: zum einen Mike Hasenstab, der von 2004 bis 2011 als Sportwart des Vereins fungierte und seit 2011 das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden bekleidet – und zum anderen Alexander Imhof, der von 2006 bis 2011 das Amt als stellvertretender Schatzmeister ausübte und seit 2011 das Amt des Schatzmeisters bekleidet.

Mit Dankesworten des Vorsitzenden klang die Jubiläumsfeierstunde schließlich harmonisch aus. ds

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