Eigentlich sind wir davon ausgegangen, dass unser Leserbrief eine klare Stellungnahme in das Vertrauen der gewählten Stadträtinnen und Stadträte sowie eine ausgewogene und zukunftsorientierte Politik für Neubaugebiete, Innenverdichtung und Naturschutz darstellt.
Da die Bürgerinitiative (BI) uns ankreidet, über das Ziel hinauszuschießen, aber selbst Worte wie „abgedroschene Redewendung“ wählt und uns „mangelnde Recherche“ unterstellt, sehen wir es als wichtig an, auf diesem Weg einige Klarstellungen zu formulieren.
Wir freuen uns, dass die BI in ihrer Recherche sogar unser Leitbild gelesen und Einzelzitate daraus genutzt hat. Leider wurden diese im Eigeninteresse der BI aus dem Kontext gerissen.
Es wäre auch sehr sinnvoll gewesen, unseren Leserbrief richtig zu lesen und in der Gegenargumentation beim Thema zu bleiben. Die Aussage der BI, wir hätten die Begründung des GVV nicht gelesen, weisen wir zurück. Uns ist bekannt, dass für die Ermittlung der prognostizierten Einwohnerentwicklung die Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamts Baden Württemberg herangezogen wird. Wer jedoch unseren Leserbrief genau liest, erkennt, dass wir uns auf die von der BI angeführten Zahlen der Jahre 2004 bis 2018 beziehen, welche seitens des Einwohnermeldeamtes widerlegt sind.
Des Weiteren haben wir klargestellt, dass niemand, auch keine Statistik, mit Sicherheit sagen kann, wie der tatsächliche Bedarf in der Zukunft ist.
Wir möchten an dieser Stelle noch einmal hervorheben, dass der FNP noch lange keine Erschließung bedeutet, sondern nur die nötige Grundlage schafft, um bei einem möglichen Bedarf situationsgerecht erschließen zu können.
Wer findet, dass der Naturerhalt bei uns zur „abgedroschenen Redewendung“ verkommt, der sollte unseren Leserbrief neutral betrachten und nicht auf die Gewichtung der Argumentation für den Vorderen Wasen 2 beschränken. Natürlich war der Sinn des Leserbriefs auf die Bedeutung des FNP und die Klarstellung des Unterschieds zwischen FNP und Erschließung ausgerichtet – es tut uns leid, wenn Herr Kuhnt hier nicht unterscheiden kann.
Der Erhalt der Natur ist nicht nur eine abgedroschene Redewendung - und hier reden wir nicht nur von den Streuobstwiesen oder definierten Grünzüge und Ähnlichem, hier geht es uns um unsere gesamte Natur. Dass jedoch die Ausweisung einer möglichen Baufläche von rund neun Hektar die Rodung aller Bäume, die Tötung aller Bienen und den Verlust aller Grünflächen auf der Gemarkung Walldürn zu Folge hat, war für uns nicht klar – hier haben wir wohl zu schlecht recherchiert (#ironie).
Spannend finden wir auch, dass die BI der Meinung ist, keine Politik zu betreiben, entspricht doch die eigene Definition, „sich für die Belange der Bürgerinnen und Bürger einsetzen zu können“, der Duden-Definition von Politik „auf die Durchsetzung bestimmter Ziele besonders im staatlichen Bereich und auf die Gestaltung des öffentlichen Lebens gerichtetes Handeln von ... Organisationen o.ä.“.
Der Leerstand und Verfall in der Kernstadt ist auch für uns einer der Gründe, warum wir dazu stehen, dass die Innenverdichtung aktiv verfolgt werden muss.
Auch hier wird im Leserbrief der BI jegliche unserer Aussagen sowie das Engagement der Stadt nicht anerkannt.
Wir stehen dafür, die Erschließung neuer Wohngebiete zu ermöglichen, die Innenverdichtung aktiv weiter zu betreiben und den Naturerhalt zu fördern. Für das Gemeinwohl muss ein sinnvolles Gleichgewicht verfolgt werden – eine Aufgabe, die wir den gewählten Vertretern absolut zutrauen!
Besonders gefällt uns auch der elegante Übergang von unserer Aussage über die Wohnsituation der Sprecher der BI, hin zu den 1212 Unterschriften aus dem Raum des GVV. Uns ist klar, dass diese nicht alle dort wohnen, es kommen ja nicht mal alle aus Walldürn. Wir können nicht auf Unterschriften von etwa sechs Prozent der Bevölkerung im Gemeindeverwaltungsgebiet verweisen, für uns, als größte politische Jugendorganisation im GVV, zählen die vielen Gespräche und Kontakte mit Menschen der anderen 94 Prozent, vor allem mit Bürgern und Einwohnern der Stadt Walldürn.
Es gibt einige Unterstützer auf Seiten der BI, was auch gut ist, für uns steht jedoch das Gemeinwohl an erster Stelle. Wir stehen dazu, heute die Möglichkeit zu schaffen, bei Bedarf Wohnbauflächen zu erschließen – sollte kein Bedarf in der Zukunft da sein, wird im Vorderen Wasen auch kein Baugebiet entstehen.
Wenn es jedoch nach der BI geht, dann wird schon heute jede Möglichkeit eines Wachstums verhindert. Warum ist man gegen die zukunftsorientierte Schaffung von Entwicklungsmöglichkeiten.
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