Nibelungenhalle Walldürn

„Lichtblick statt Blackout“  Motto beim Wirtschaftsforum

450 Gäste folgten dem Vortrag live, 150 weitere online. Wirtschaftskabarettist Vince Ebert Referent des Abends

Von 
Bernd Stieglmeier
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Das gemeinsame Wirtschaftsforum der Volksbank Franken und der Frankenlandschule Walldürn zog 450 Gäste in die Nibelungenhalle. Wisssenschaftskabarettist Vince Ebert begeisterte die Besucher mit ernsten Themen und humorvoller Vortragsweise. © Bernd Stieglemier

Walldürn. Zu Beginn dieser als Hybrides Wirtschaftsforum durchgeführten Veranstaltung im Rahmen des Forums „Wirtschaft und Politik“ begrüßte Bankdirektor Rainer Kehl die Besucher aus den Bereichen Wirtschaft, Industrie, Handwerk, Behörden, Kommunen, Schulen, Bundeswehr und Politik, sowie alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im Rahmen der hybriden Form dieser Veranstaltung von zu Hause aus zusahen.

Vince Ebert verstand es, die Besucher in seinen Bann zu ziehen. © Bernd Stieglmeier

Eine ganz besondere Freude war es Bankdirektor Rainer Kehl, allen anwesenden Gästen und Besuchern den Referenten des Abends, den aus Amorbach stammenden Wissenschaftskabarettisten, Physiker, Moderator und Bestseller-Autor Vince Ebert Palm vorzustellen, der bei dieser Veranstaltung zum Thema („Lichtblick statt Blackout“ referierte.

Kurz auf die berufliche Vita des Referenten eingehend zeigte Bankvorstand Rainer Kehl allen Zuhörern auf, dass Vince Ebert nach seinem Physikstudium zunächst als Unternehmensberater und in der Markt- und Trendforschung arbeitete. 1998 begann er parallel seine Kariere als Kabarettist – sein Anliegen dabei: die Vermittlung von natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Zusammenhängen mit den Gesetzen des Humors. Vince Eberts Bühnenprogramme „Physik ist sexy“ (2004), „Denken lohnt sich“ (2007), „Freiheit ist alles“ (2010), „Evolution“(2013) und „Zukunft is the Future“ (2016) hätten ihn als Wissenschaftskabarettisten, der mit Wortwitz und Komik sowohl Laien als auch wissenschaftliches Fachpublikum unterhalte, bekannt gemacht. Aktuell toure er mit seinem neuen Programm „Make Science Great Again!“ durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Nach 20 Jahren auf Deutsch gebe es Vince Ebert seit 2017 auch in englischer Sprache.

Für die ARD sei Vince Ebert jahrelang kurz vor der Tagesschau in „Wissen vor acht – Werkstatt“ den großen und kleinen Phänomenen des Alltags auf der Spur gewesen.

Der Referent verstand es tatsächlich ausgezeichnet, die Gäste und Zuhörer zu fesseln: mit seiner humorvollen und kabarettistisch angehauchten Vortragsweise, mit seiner sympathischen und angenehmen Art und schließlich mit seiner rhetorischen Brillanz. Immer wieder verstand er es blendend, die Zuhörer im Saal geistreich, versiert und hintergründig in seinen Bann zu ziehen. Wahrlich ein sehr interessanter und zugleich sehr informativer Beitrag – ein Vortragsabend, der ankam, und der jedem Zuhörer in der Halle ganz sicher etwas Brauchbares mit auf den Nachhauseweg gab. Themenschwerpunkte im Verlauf seines Vortrages waren vor allem Schlagworte wie Erderwärmung, Klimawandel, Ökologie, Ökonomie, Energiekrise, Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Klimaverträglichkeit, erneuerbare Energien und neue Technologien.

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fls
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Kritisch seine Anmerkungen zu Beginn seines Vortrages im Hinblick auf die von ihm in den Raum gestellte Frage, woran man gerade in der heutigen Zeit von Seiten der Politik, der Gesellschaft und der Wirtschaft beim Versuch des „Weltverbesserns“ in besonderer Weise denken müsse – insbesondere angesichts der momentanen Probleme auf dem Energie-, Umwelt-, Wirtschafts-, Ökologie- und Ökonomiesektor.

Moderne Technik heute sei in all diesen Bereichen dringend von Nöten und das Gebot der Stunde. „Ebenso ist das Bemühen und Streben nach einer künftig verstärkten Gemeinsamkeit, nach mehr menschlicher Kreativität und Erfindungsreichtum absolut notwendig“, so der prominente Gast. Weiter gelte es, die Herausforderungen der Zukunft mit mehr Rationalität und mit mehr Optimismus zu meistern. Mit Vehemenz gelte es, den in den letzten gut 50 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland aufgebauten Wohlstand zu erhalten. Leider werde die Welt heute immer komplexer, und vor allem in vielen wohlhabenden Ländern gebe es immer mehr Zielkonflikte, die sich oftmals widersprechen. Erstrebenswert sei nach wie vor immer wieder auch ein nachhaltiges Leben in der eigenen Familie. Nicht möglich sei derzeit leider eine komplexe Lösung Ökologie/Ökonomie/Klima/Energiekrise. Doch gelte es, alle Anstrengungen zu unternehmen, um mit viel menschlicher Kreativität und einer guten Zukunftsstrategie gemeinsam viele der momentan anstehenden Probleme innerhalb einer komplexen Welt zu lösen. Vor allem gute Zukunftsideen in Hinblick auf neue Technologien seien hier im Laufe der nächsten 20 Jahre gefragt.

Recht kritisch stellte der Referent fest, dass es momentan zu wenig berufliche Perspektiven vor allem für junge Menschen in der Bundesrepublik Deutschland gebe. Die Folge und logische Konsequenz für viele junge Menschen sei es deshalb, in andere Länder zu gehen, die ihnen mehr und eine bessere Zukunft bieten.

Dringend von Nöten seien bei uns in Deutschland gerade heute ein absolut neues Denken, neue Technologien, neue Entwicklungen und ein deutliches Weniger an Bürokratie. Wie die Zukunft aussehe, könne heute niemand sagen. „Was jedoch sicher ist, ist, dass wir dringend erfolgversprechende und auch realisierbare Visionen, neue Ideen, neue Innovationen und ein Aufbrechen des momentanen ,Tunnelblicks’ brauchen“, unterstrich der Referent. Es gelte neue, kreative Ideen in die Köpfe der Menschen zu bringen.

Nach einer anschließenden Diskussionsrunde, in deren Verlauf der Referentin einer ersten Runde noch Fragen von Zuhörern aus dem Saal und Fragen aus dem Chat beantwortete, dankte Oberstudiendirektor Torsten Mestmacher als Schulleiter der Frankenlandschule Walldürn dem Referenten im Namen aller Zuhörer.

In den Dank schloss er auch die veranstaltenden Institutionen „Verein der Freunde der Frankenlandschule Walldürn“, „Volksbank Franken“ und „Frankenlandschule Walldürn“ ein. Zusammen mit Bankdirektor Rainer Kehl, Bankdirektorin Karin Fleischer, Bankdirektor Holger Dörr und mit dem Vorsitzenden des Fördervereins der „Freunde der Frankenlandschule“, Gerd Straub, überreichte er ein kleines Anerkennungspräsent.

Wie Oberstudiendirektor Torsten Mestmacher in seiner Schlussansprache besonders hervorhob, sei der Titel des zuvor gehörten Vortrages „Lichtblick statt Blackout“ eine Devise, die etwas Mut mache – gerade in dieser momentanen doch recht schwierigen Zeit, und von der man mitnehmen könne, dass die momentane Lage zwar ernst, aber nicht hoffnungslos sei.

Selbstverständlich sei dieser Vortrag auch für alle beruflichen Schulen eine Aufforderung, diese Herausforderungen, vor denen man derzeit stehe, sehr ernst zu nehmen. Er sei sich sicher, dass die Absolventen aller beruflichen Schulen dazu beitragen würden, dass sinnvolle, pragmatische und wirtschaftlich vertretbare Lösungen für die Zukunft gefunden werden.

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