Walldürn. Die drei Krimiautorinnen sind derzeit für den Film "Krimi auf Rädern" unterwegs. Zu dem Trio gehört noch Mechthild Zimmermann, die bei der Lesung verhindert war. Während der Dreharbeiten legten sie in Walldürn einen Boxenstopp ein. Anne Grießer las das letzte Stück des Abends als mittelalterliche Bademagd.
Spannende Krimikost
Die drei Autorinnen begrüßten rund 50 Krimifreunde im voll besetzten Saal des Schlachthofs. Neben der Lesung aus den Krimis gaben die Autorinnen auch Einblicke in den derzeit entstehenden Film. Für den war am Donnerstag Günther Zäuner, unterstützt von seiner Frau Elisabeth, mit der Kamera bei der Lesung dabei und drehte eifrig. "Ob sie wollen oder nicht", so der humorige Kommentar der Schreiberinnen zu den Zuschauern, "sie sind im Film dabei."
Anne Grießer las als Erste vor, und zwar einen Kurzkrimi aus dem Buch "Riesling-Leichen". Da geht es um eine klassische Dreiecksgeschichte, zwei Frauen begehren einen Mann. Der bleibt dann am Ende auf der Strecke.
Gleich zwei Leichen gab es anschließend bei Barbara Saladin, die aus dem Buch "Auf der Alm, da gibt's an Mord" vorlas. Hier erschießen sich der Mann und der vermeintliche Liebhaber einer Frau gegenseitig. Geschickt eingefädelt vom echten Liebhaber der Frau - der damit freie Bahn hat.
Ohne Leiche, aber nicht minder humorig, war der Seniorenkrimi, den Gina Greifenstein anschließend vortrug. Hier bemühen sich die Bewohner eines Altenheims darum, ins Gefängnis zu kommen, da die Bedingungen der Unterbringung dort vermeintlich besser sind.
Den Abschluss machte dann wieder Anne Grießer, die in der Tracht einer Bademagd über eine Gerichtsverhandlung berichtete. Da ging es um eine Schwangerschaft, den Nachweis der Jungfräulichkeit und tödliche Heilkunst.
In der Stadt gefilmt
Bereits am Vormittag waren die drei Frauen in Walldürn unterwegs, um an mehreren Stationen für ihren Film zu drehen. "Alle Welt liebt Krimis. Aber ist die Welt auch bereit, ihre Krimiautoren zu ernähren?" - dies ist eine von vielen Fragen, denen die vier Krimiautorinnen Gina Greifenstein, Anne Grießer, Barbara Saladin und Mechthild Zimmermann nachgehen wollen. Darum haben sie das Projekt "Krimi auf Rädern. 4 Frauen - der Film" ins Leben gerufen. Es ist der Selbstversuch, sich der Frage zu stellen: Was ist unsere Arbeit eigentlich wert?
Suche nach Antworten
Auf der Suche nach Antworten ziehen sie mit einem Bus durch das Land nördlich und südlich des Mains. Sie suchen Leseorte, schreiben, treten auf, philosophieren, lachen. Die Vier haben einen Beruf, von dem viele träumen: Sie sind Schriftstellerinnen.
Und trotzdem reicht es keiner von ihnen, ihren Lebensunterhalt allein vom Krimischreiben zu bestreiten. Deshalb schauspielern, texten oder backen sie auch. Das Roadmovie zeigt mit viel Augenzwinkern und schwarzem Humor den oftmals skurrilen, niemals langweiligen, aber auch niemals einfachen Weg von vier Frauen, die es gewagt haben, ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Eine rege Diskussion schloss sich der Lesung an. Bei der Buchmesse 2016 soll der Film präsentiert werden, das ist das Ziel, so die Antwort auf eine Frage. Gezeigt werden soll er auch an den Drehorten, also wird er wohl in den Löwen-Lichtspielen zu sehen sein.
Idee schon einige Jahre alt
Die Idee zu diesem Film gebe es schon einige Jahre, so die Schreiberinnen, jetzt sei man an die Realisierung gegangen. Es sei ein anstrengendes Projekt, mache aber auch viel Spaß, so alle drei Frauen übereinstimmend. Frei nach dem Motto: "Wenn Du Deinen Job liebst, musst Du nicht zur Arbeit gehen."
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