Walldürn. Zahlreiche Wallfahrer weilten am fünften und zugleich letzten Wallfahrtssonntag noch einmal an der Gnadenstätte „Zum Kostbaren Heiligen Blut“ in der Walldürner Wallfahrtsbasilika.
Im Mittelpunkt stand das von Weihbischof Dr. Gerhard Schneider aus Rottenburg-Stuttgart zelebrierte Pontifikalamt, das umrahmt wurde von Organist Eduard Farrenkopf und dem Kirchenchor St. Cäcilia sowie einem Bläser-Ensemble, die unter der Leitung von Katrin Agbowo die Messe „Missa brevis in B“ von Christopher Tambling zur Aufführung brachten.
Vor genau vier Wochen habe er an gleicher Stelle mit Domkapitular Bernd Gehrke aus Freiburg die vierwöchige Hauptwallfahrtszeit eröffnen dürfen, so Stadtpfarrer Pater Josef Bregula OFM Conv. Wie im Flug seinen diese vier Wochen vergangen, in denen viel über das diesjährige Leitwort – „Als Glaubende gehen wir unseren Weg“ – zu hören gewesen sei.
Manchmal würden die Ereignisse in Politik und Kirche, und auch die vielen Kriege und Katastrophen Menschen dazu bringen, ihren Glauben in Frage zu stellen. Oft würden sie schwach und Gleichgültigkeit oder gar Resignation würden sich breit machen. Von Gott aber hätten sie die feste Zusage erhalten: „Ich bin bei dir, ich verlasse dich nicht.“ Gott sei mit allen gläubigen Menschen. Hier in Walldürn habe Jesus Christus, der sein kostbares Blut für uns Menschen vergossen habe, im Korporale ein Zeichen seiner bleibenden Gegenwart geschenkt.
Mut, Hoffnung, Zuversicht
So wünsche Pater Bregula allen Gottesdienstbesuchern, dass sie an dieser Gnadenstätte aus der Begegnung mit dem Blut Jesu Christi und der Feier der Heiligen Eucharistie im Glauben neu gestärkt werden und mit Mut, Hoffnung und Zuversicht wieder zurück nach Hause zurückkehren. „Schöpfen Sie hier in Walldürn neue Kraft, um ihren Lebensweg weiter gehen zu können und durch Ihr Vorbild im Glauben auch Andere in ihrem Umfeld zu ermutigen und zu begeistern!“
Nach den von den Lektoren Achim Dörr und Michael Mayer vor-getragenen Lesungen sowie der Verkündigung des Heiligen Evangeliums nach Matthäus durch Diakon Tobias Eckert stellte der zum ersten Mal in Walldürn weilende Weihbischof Matthias König das Leitwort der Wallfahrt in den Mittelpunkt seiner Predigt.
Er habe im Vorfeld dieses Pontifikalamtes im Internet dieses Leitwort und alles, was darüber geschrieben wurde und zu erfahren gewesen sei, sowie das Wallfahrtsgeschehen mit großer Aufmerksamkeit mitverfolgt.
„Als Glaubende gehen wir unseren Lebensweg“: Es lohne sich, zu fragen, was das denn heiße. Die Antwort darauf könne, ja sollte sogar lauten: „Jedes Leben hat einen Anfang und ein Ende – geprägt vom Lebensalltag, aber auch von vielen besonderen Tagen, Ereignissen und Erlebnissen, mit denen oftmals synchron dann auch viel Stress und Anstrengungen verbunden sind.“
Viele Menschen würden sich oftmals eine Lebensbühne bauen, auf der sich wahrlich vieles, ja alles ereigne. Eine Lebensbühne, auf bzw. in der Menschen Angst entwickeln würden, und andere, die auf dieser Lebensbühne einen christlichen Lebensweg einschlagen würden und dabei oftmals auch die Frage in den Raum stellen und so hinterfragen würden „Lohnt es sich denn eigentlich, einen Blick zurückzuwerfen in die Vergangenheit, auf das Christentum und die Kirche?“.
Ein jeder im christlichen Glauben verwurzelte Katholik wisse, dass das irdische Leben von uns Menschen begrenzt sei, und viele von ihnen würden gerade auf ein solches Leben in tief verwurzeltem Glauben hoffen.
Einen Blick zurückwerfend auf die ersten Christen könne er erkennen, dass schon deren eigenes Leben damals gekennzeichnet gewesen sei von dem, was Gott uns Menschen durch seinen menschgewor-denen Sohn Jesus Christus mitgegeben habe: viele Begabungen, Talente, Kraft, Stärke und menschliche Größe.
Damit sei ein jeder von uns befähigt, Mitmenschen groß werden zu lassen, aber auf der anderen Seite auch notfalls kleiner zu machen.
Es gelte, sich jeden Tag dieser Begabungen, Talente, Kraft, Stärke und inneren Größe bewusst zu sein bzw. zu werden, die richtigen Momente zu entdecken und zu erkennen – und mit Stärke und Kraft jeweils die richtigen Taten und Handlungen zu begehen.
Wer so leben könne, der könne getrost in den weiteren Lebensalltag hineingehen und mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft bli-cken – in eine christliche Zukunft, in der Gott stets diesen irdischen Weg gemeinsam mit uns Menschen, und in der Gewissheit, dass Gott bereit dazu sei, uns Menschen ohne jedes „wenn“ und „aber“ in sein ewiges Reich aufzunehmen.
Ein jeder Christ und gläubiger Katholik sollte allzeit dazu bereit sein, „als Glaubender diesen irdischen Weg zu gehen“ – diesen Weg mit Gott, der uns seinen göttlichen Weg geöffnet habe und auch weiterhin öffnen werde.
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