Walldürn. Mit der Öffnung des Blutschreins am Blutaltar in der Wallfahrtsbasilika durch Domkapitular Bernd Gehrke aus Freiburg begann am Sonntagvormittag – am Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit – die diesjährige, bis zum 23. Juni dauernde vierwöchige Hauptwallfahrtszeit der traditionellen Wallfahrt „Zum Heiligen Blut“ in Walldürn. Sie steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Als Glaubende gehen wir unseren Weg“ (2. Kor. 5,7). Der Fernsehsender K-TV übertrug diesen Gottesdienst, und auch im Livestream über Youtube wurde diese feierliche Heilige Messe ausgestrahlt.
Zum vierten Mal in der Geschichte der Walldürner Wallfahrt wurde in diesem Jahr eine Wallfahrtssaison bereits im April eröffnet, die bis zum 20. Oktober andauert und in die die Hauptwallfahrtszeit integriert ist. Kirchenmusikalisch feierlich umrahmt wurde dieser als Hochamt gehaltene Eröffnungsgottesdienst der Wallfahrt von Ekkehard Kirchgeßner an der Dauphin-Orgel sowie vom Kirchenchor St. Cäcilia und einem Orchester unter der Leitung von Katrin Agbowo, die gemeinsam die „Missa St. Carol Borromaei“ von Max Filke zur Aufführung brachten.
Nachdem Stadtpfarrer und Wallfahrtsleiter P. Josef Bregula OFM Conv., Diakon Friedhelm Bundschuh, die beiden Lektoren und die Ministranten den Domkapitular vor dem Gemeindehaus abgeholt und unter dem Geläut der Glocken der Basilika zum Hauptaltar geleitet hatten, begrüßte der Stadtpfarrer neben zahlreichen Gottesdienstbesuchern den Hauptzelebranten, die Konzelebranten und Ministranten, Diakon Friedhelm Bundschuh, Bürgermeister Meikel Dörr mit den Damen und Herren des Walldürner Gemeinderates und des Kreisrates, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Eva-Maria Kötter mit zahlreichen Mitgliedern des Pfarrgemeinderates sowie zahlreiche Pilger in der Basilika.
Es sei auch dieses Jahr wieder ein besonders freudiges Ereignis, diese vierwöchige Hauptwallfahrtszeit zu begehen und mit den vielen Pilgern von nah und Fern in der Basilika die Eucharistie und Andachten zu feiern, gemeinsam zu beten und auch ins Gespräch zu kommen.
Zusage Gottes
Die Wallfahrt stehe unter dem Leitwort: „Als Glaubende gehen wir unseren Weg“ (2. Kor. 5,7). Durch diese Worte des Apostel Paulus würden wir die Zusage Gottes für das ewige Leben und die Heimat bei Gott erfahren. Jesus Christus habe sein kostbares Blut für uns Menschen vergossen und auch hier am Walldürner Gnadenaltar als sichtbares Zeichen hinterlassen. So wünsche er allen, aus der Begegnung mit dem Heiligen Blut im Glauben gestärkt zu werden und mit Mut, Zuversicht und Hoffnung in den Alltag zurückzukehren und weiter den im christlichen Glauben eingeschlagenen Weg gehen zu können.
Nach der feierlichen Öffnung „Blut-Schreins“ durch den Domkapitular, nach den von den Lektoren Michael Meyer und Hans-Peter Grießer vorgetragenen Lesungen aus dem Buch Deuteronomium und aus dem Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom sowie nach der Verkündigung des Heiligen Evangeliums nach Matthäus durch Diakon Friedhelm Bundschuh stellte der Domkapitular das Leitwort in den Mittelpunkt seiner Predigt.
Er ging zunächst näher auf technische Errungenschaften und Entwicklungen wie etwa „World Wide Web“ oder „Künstliche Intelligenz“ als neuestes Phänomen und stellte die kritischen Fragen: „Tut so viel neues Wissen uns Menschen denn wirklich gut?“ und „Können wir denn so viel technischen Fortschritt denn überhaupt noch begreifen?“ in den Raum.
An diesem Sonntag, am Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, und im Verlauf dieses Eröffnungsgottesdienstes stehe einmal mehr natürlich in erster Linie Gott und mit ihm dessen Sohn Jesus Christus all seinem segensreichen Schaffen und Wirken im Mittelpunkt. Noch einmal näher auf Jesu Christi Leben und Wirken vor zwei Jahrtausenden und auf die Apostelgeschichte näher eingehend vermittelte der Domkapitular allen Wallfahrern und Besuchern dieses Gottesdienstes, dass Jesus Christus den Menschen damals und damit auch heute noch ungeahnte Möglichkeiten aufgezeigt und dabei auch verdeutlicht habe, dass Gott gewillt sei, allzeit zu den Menschen zu sprechen, und man sich ihm jederzeit nähern könne.
In einzigartiger Weise komme dies auch immer wieder gerade durch das Wallfahren zu besonderen Wallfahrtsorten zum Ausdruck, wo sich jeder Wallfahrer stets immer schon vor Antritt zu dieser Wallfahrt oftmals die Frage stelle: „Was nehme ich mit an Fragen und Sorgen zu dieser Wallfahrt?
Recht nachhaltig forderte Domkapitular Gehrke alle Wallfahrer und Gottesdienstbesucher dazu auf, den Weg durch diese irdische Welt stets als glaubende Menschen zu gehen – eingebettet im Geheimnis des dreifaltigen Gottes –, und so Jesus Christus nachzufolgen auf dem Weg in Gottes ewiges Reich. Ein jeder solle erkennen, das menschliche Intelligenz nach wie vor allzeit besser einzuordnen sei als künstliche Intelligenz, und das künstliche Intelligenz niemals göttliche Intelligenz ersetzen könne.
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