Altheim. Das Unternehmen Perga aus Altheim widmet sich bereits seit der Gründung vor rund 55 Jahren der Folienherstellung. Nun ist Perga ein Teil eines internationalen Konzerns: Die amerikanische „Inteplast Group“ hat das Traditionsunternehmen übernommen und macht es damit zum ersten europäischen Standort der Gruppe. Perga passe gut zur Inteplast-Gruppe und zu „Inteplast Engineered Films“, erläutert Dr. John Young, CEO der „Inteplast Group“, auf FN-Anfrage. Unter der Führung von Fabian Wilhems, dem Geschäftsführer von Perga, sehe der US-Konzern viele kulturelle Gemeinsamkeiten, angefangen bei der evidenzbasierten Entscheidungsfindung, die das Fundament von Inteplast bilde. „Wenn wir die Wissens- und Produktsynergien betrachten, bringt Perga Fachwissen mit, das das Nachhaltigkeitsportfolio von „Inteplast Engineered Films“ sehr gut ergänzt. Wir sehen großes Potenzial für den Export von Technologie und Produkten nach Amerika und umgekehrt. Perga war daher eine naheliegende Wahl“, ergänzt Young.
Kontinuität und Wachstum
Bob Stein, „Business Unit Direktor“ bei Inteplast, teilt das Empfinden des CEO. Trotz des Eigentümerwechsels bleibe die Marke Perga erhalten. Stein betont: „Inteplast kauft Unternehmen mit starkem Management in der Erwartung auf Kontinuität.“ Das Team in Altheim habe Eindruck hinterlassen, und Inteplast hoffe auf eine langfristige Zusammenarbeit. Die bestehenden Strukturen sowie vor allem das Perga-Team solle beibehalten werden.
Für die Mitarbeitenden in Altheim kündigt sich damit ein Wandel an – allerdings ein positiver. „Die Mitarbeiter werden davon profitieren, Teil eines größeren Unternehmens zu sein, das sie unterstützt und auf Wachstum ausgerichtet ist“, versichert Stein. Die „Inteplast Group“ lege traditionell großen Wert auf Mitarbeiterbindung und Unterstützung, fügt er hinzu. Auch Perga-Geschäftsführer Fabian Wilhelms zeigt sich optimistisch: „Der Zusammenschluss wird sich grundlegend positiv auf die Arbeitsplätze auswirken.“ Die vielen Gemeinsamkeiten der bestehenden „familiären“ Kultur seien sowohl bei Perga als auch Inteplast gegeben, betont Wilhelms.
Von der Internationalisierung des Altheimer Unternehmens seien ebenfalls ausschließlich positive Synergieeffekte zu erwarten. „Perga wird die starken Marktpositionen von Inteplast voll ausnutzen. Speziell im Industriefoliensegment erwarten wir schnelle Wachstumserfolge“, blickt Wilhelms in die Zukunft. Zum Standort Altheim bekennt sich Inteplast eindeutig: Stein bekräftigt, dass „ausschließlich Wachstumspläne“ verfolgt werden würden. „Inteplast ist fest entschlossen, Perga weiter auszubauen und bei Bedarf Kapazitäten hinzuzufügen. Wir sind vom Standort Altheim sehr beeindruckt“, sagt er.
Internationale Perspektiven
Ein zentrales Ziel der Übernahme sei die stärkere Internationalisierung von Perga. „Wir werden die starken Marktpositionen von Inteplast voll ausnutzen“, erklärt Wilhelms. Um das Produktportfolio von Perga zu erweitern, erwarte man mit den fusionierten Unternehmen, das technischen und entwicklungsbezogene Know-How von Inteplast voll auszuschöpfen, ergänzt er. „Gleichzeitig besteht die Möglichkeit spezielles Fachwissen der Perga am amerikanischen Markt zu etablieren“, führt Wilhelms fort. Nachhaltigkeit bleibe dabei ein zentrales Thema: „Wir werden weiterhin Lösungen anbieten, die nicht nur die Anforderungen erfüllen, sondern als verantwortungsbewusster Lieferant sogar darüber hinausgehen“, sagt Stein.
Keine Aussagen zu Übernahmeverhandlungen
Zur Frage, ob es weitere Interessenten für Perga gab, äußert sich Wilhelms nur knapp: „Über alle Verhandlungen wurde Stillschweigen vereinbart.“ Eines stellte der Geschäftsführer gegenüber den Fränkischen Nachrichten jedoch klar: „Inteplast war der beste Partner für Perga. Dies liegt vor allem an der menschlichen Führungskultur der Inteplast Gruppe.“
Gemeinsame Lieferketten, gemeinsame Zukunft
Für die Zukunft bedeutet die Übernahme vom US-Konzern vor allem das Ausschöpfen von Synergien zwischen den Produktionsstandorten in den USA und Altheim. Laut Stein versprechen sich beide Seiten technologische, logistische und wirtschaftliche Vorteile durch die Zusammenarbeit. Mit dem Zusammenschluss gehe Perga zusammenfassend einen bedeutenden Schritt in Richtung Globalisierung – ohne dabei die eigene Identität zu verlieren. Die Zeichen stünden laut Stein auf Wachstum, Stabilität und internationaler Kooperation.
Über Perga
- Willy Hummel und Horst Wiechert gründeten das Unternehmen am 26. März 1970 .
- 1975 erwarben die Unternehmen ein Grundstück im Tiefenweg in Altheim. Dort ist auch heute der Sitz des Folienherstellers.
- Martin Wilhelms trat 1999 als Geschäftsführer in das Unternehmen ein und übernahm 2011 als alleiniger Geschäftsführer die Leitung. Auf ihn folgte 2020 sein Sohn Fabian Wilhelms , der das Unternehmen aktuell führt. Fabian Wilhelms fungierte seit 2018 bereits als zweiter Geschäftsführer.
- Als Anbieter für Industriefolien sowie Folienverpackungen zählt Perga zu den führenden Herstellern von Mono- und Coextrusionsfolien sowie Verpackungen auf Basis von PE-HD. sc
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