Tauberbischofsheim. Auf Jugendliche lauern viele Gefahren. Offensichtliche und versteckte, schwerwiegendere und etwas harmlosere, einmalige oder solche mit längerfristigen Folgen. Die Schule versucht, die Heranwachsenden über diese Gefahren aufzuklären und Vorbeugungsarbeit zu leisten.
Aus diesem Grund fand am Schulzentrum am Wört eine ganze klassenübergreifende Präventionswoche statt. Die Schüler der achten Jahrgangsstufen der Realschule sowie der Werkrealschule sollten vor allem auf die Gefahren in Hinblick auf das Thema „Süchte“ sensibilisiert werden, um einer späteren „Alkohol- oder Drogenkarriere“ vorzubeugen. Unter der Leitung der Schulsozialarbeiterinnen Döring und Schmitt sowie der Lehrerinnen Frech und Philipp, aber auch mit viel Unterstützung aus dem Lehrerkollegium wurde für die Schüler ein anschauliches, spannendes und informatives Programm zusammengestellt.
Die Polizei in Person von Thomas Bührle als Präventionsbeauftragter fand sich in der Schule zu einem Vortrag ein. Er brachte den Achtklässlern das geltende Jugendschutzgesetz näher und informierte, was in Bezug auf Alkohol oder das Rauchen rechtlich zu beachten ist. Wann darf man was, oder andersherum: Wann darf man etwas noch nicht? Außerdem verdeutlichte er den Schülern, welch schwerwiegende Folgen erhöhter Alkoholkonsum mit sich bringen kann, seien es medizinische Notlagen oder auch zum Beispiel der Verlust des Führerscheins.
Sehr anschaulich wurde die Thematik „Süchte“ den Jugendlichen durch das Theaterstück der „Wilden Bühne“ aus Stuttgart nähergebracht. Die Schauspieler, ehemals selbst Suchtabhängige, verstanden es sehr gut, mit Szenen aus dem Alltagsleben der Schüler diese in ihren Bann zu ziehen.
Auch die Polizei war anwesend, um mit den Schülern die Problematiken des Theaterstücks zu erörtern und auch auf die rechtlichen Konsequenzen der Aktionen einzugehen.
Möglich gemacht wurde der Auftritt der „Wilden Bühne“ durch finanzielle Unterstützungen des „Aktionskreises Sucht“ und der Polizei. Sichtlich bewegt waren die Schüler auch durch die Erzählungen eines ehemaligen Alkoholkranken. Schonungslos berichtete er, dass er aufgrund seiner Sucht auf der Intensivstation eines Krankenhauses landete – gezeichnet mit einem multiplen Organversagen. Heute ist er arbeitsunfähig, versucht aber, da der Staat viel Geld für ihn ausgeben musste, durch seine Vorträge an Schulen der Gesellschaft etwas zurückzugeben.
Die Schulsozialarbeiterinnen Schmitt und Döring hatten im Rahmen der Präventionswoche auch Stationen erarbeitet, die von den Achtklässlern besucht wurden. Der eigene Selbstwert sollte hierbei gestärkt werden, außerdem wurde das Gefahrenpotenzial der Plattform „TikTok“ in Bezug auf Süchte verdeutlicht.
Die AES-Lehrerinnen und die Sportlehrer des Kollegiums leisteten ebenso ihren Beitrag zur Vorbeugung, indem den Jugendlichen in der Sporthalle die Wahrnehmung des eigenen Körpergefühls nähergebracht wurde und außerdem als Alternative zu alkoholischen Getränken leckere antialkoholische Cocktails zubereitet wurden.
Einen tragischen Gesichtspunkt des exzessiven Alkoholkonsums brachte F. Bolbecher den Schülern näher. Es ging um FASD, die sogenannten Fetalen Alkoholspektrumsstörungen, also Schädigungen des Kindes durch Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft. Menschen mit FASD haben oft Probleme in allen Lebensphasen.
Das Programm kam bei den Schülern sehr gut an, worüber sich auch der Kiwanis Club Tauberfranken unter der Leitung von Zoltan Szlaninka freute, da der Serviceclub für diese Aktion 500 Euro an das Schulzentrum am Wört gespendet hatte, getreu des Club-Mottos „Gemeinsam für die Zukunft unserer Kinder“. pm
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