Energie

Tauberbischofsheim: Neue Standorte für Windräder im Blick

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 20. Dezember 2023 beschlossen, drei Waldgrundstücke auf den Gemarkungen Tauberbischofsheim und Hochhausen für die Errichtung von insgesamt vier Windkraftanlagen bereitzustellen.

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pm/gf
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Stadt und Gemeinderat haben beschlossen, auf den Gemarkungen Tauberbischofsheim und Hochhausen insgesamt drei Waldgrundstücke für die Errichtung von vier Windkraftanlagen bereitzustellen. Näheres dazu erfahren Bürger in einer Informationsveranstaltung am 26. Februar im Gründerzentrum. © dpa

Tauberbischofsheim. Um die Bevölkerung mitzunehmen und umfassend über das Vorhaben, den Planungsstand und die Rechtslage zu informieren, findet am Montag, 26. Februar, um 18 Uhr im Technologie- und Gründerzentrum (Am Wört 1) eine Informationsveranstaltung für interessierte Bürger statt.

Regionaldirektor Klaus Mandel wird die gesetzlichen Rahmenbedingungen und einen Überblick über die Umsetzung durch den Regionalverband Heilbronn-Franken geben, die ZEAG als Miteigentümer der EET wird über die geplanten Windkraftstandorte informieren. Im Anschluss an die Fachvorträge besteht für Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Kooperationen und Planungen für Windkraft in Tauberbischofsheim

Als Investor beziehungsweise Projektentwickler wird die Stadt bei der Realisierung mit der Erneuerbare Energie Tauberbischofsheim GmbH (EET), an der auch die Kreisstadt Tauberbischofsheim beteiligt ist, die Verhandlungen aufnehmen, so die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung.

Der Entscheidung seien zahlreiche Gesetzesänderungen von Bund und Land vorausgegangen, wonach nun der Regionalverband Heilbronn-Franken mindestens 1,8 Prozent der Fläche der Region für Windkraftanlagen planerisch sichern soll. „Dies erfolgt im Rahmen der Teilfortschreibung Windenergie. Das Verfahren wurde bereits begonnen, die Teilfortschreibung soll bis 30. September 2025 als Satzung beschlossen sein“, hieß es.

Windenergie als Teil der Energiewende in Tauberbischofsheim

Neben der Ermöglichung weiterer Freiflächen-Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet von Tauberbischofsheim im Umfang von 50 Hektar außerhalb privilegiert zulässiger Bereiche entlang der Autobahn A 81, wolle die Kreisstadt damit auch bei der Windenergie ihren Beitrag zum Erreichen der Energiewende leisten und gleichzeitig durch das Einbringen eigener Flächen für Windkraftanlagen selbst finanziell partizipieren. „Auch an den städtischen Windkraftanlagen sollen sich die Bürger zu gegebener Zeit finanziell beteiligen können“, so die Stadtverwaltung.

Die ausgewählten Standorte liegen auf der Gemarkung Tauberbischofsheim an der östlichen Gemarkungsgrenze oberhalb des Rötensteingrabens (zwei Standorte) und auf Gemarkung Hochhausen an der westlichen Gemarkungsgrenze (ebenfalls zwei Standorte).

Ausbau der Windkraft im Einklang mit dem Klimaschutzgesetz

Die zwölf Regionen Baden-Württembergs müssen laut Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz (KlimaG) bis zum 30. September 2025 1,8 Prozent der jeweiligen Regionsfläche in den Regionalplänen als Gebiete für die Nutzung von Windenergie festsetzen. Eine unterschiedliche Verteilung auf kommunaler Ebene ist möglich. Das heißt, dass Städte und Gemeinden unterschiedlich stark betroffen sein können.

Aktueller Stand der Windkraftanlagen in Tauberbischofsheim

In Tauberbischofsheim sind derzeit vier Windkraftanlagen errichtet. Drei davon in der Konzentrationszone „T4“ nordwestlich von Dittwar, eine in der Konzentrationszone „T3“ südlich von Dittwar.

In der Konzentrationszone „T3“ befindet sich zudem eine Anlage im Bau. Und für eine weitere Anlage dort wird derzeit das Genehmigungsverfahren vorbereitet.

Die beiden Konzentrationszonen bilden zusammen eine Größe von 65,9 Hektar. Das Stadtgebiet von Tauberbischofsheim erstreckt sich auf eine Fläche von 6929 Hektar. Somit sind bislang 0,95 Prozent der Fläche als Windenergiegebiet ausgewiesen.

Bezogen auf den Verwaltungsraum der Flächennutzungsplanung (Gebiet der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-Königheim-Werbach) mit einer Fläche von rund 23 000 Hektar beträgt der Flächenanteil der Windenergiegebiete (Konzentrationszonen und Vorranggebiete unter Berücksichtigung der Überlagerung) 1,4 Prozent (320 Hektar). pm/gf

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