In der Alten Füllerei

So war das Konzert der Well-Brüder in Distelhausen

Das Trio kredenzte eine besondere Hommage mit gesalzenen Schmankerln an die bayrische Heimat. Publikum erklatschte mehrere Zugaben

Von 
Uwe Büttner
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Das Konzert der Well Brüder in der Alten Füllerei in Distelhausen bot beste Unterhaltung. © Uwe Büttner

Distelhausen. In der Alten Füllerei in Distelhausen gab es für die Besucher ein ganz besonderes Schmankerl: Die Well-Brüder sorgten mit instrumentaler Vielfalt, bissigem politischen Kabarett und Anekdoten aus ihrer Heimatgemeinde Hausen für beste Unterhaltung.

Wie bekannt ist, haben die Brüder ja auch Vorfahren in Schottland, und diese ehrten sie mit einer „Dudelsackeinlage“ zu Beginn des hervorragenden Konzertabends. Wie weiter zu erfahren war, wurde bei ihnen im Ort eine Weihwasserpipeline gebaut und der Verlauf dieses Bauwerkes führt über Tschenstochau, Altötting und Lourdes.

Der Heimatpfleger von Hausen hatte auch erfahren, dass der berühmte Komponist Georg Friedrich Händel einmal hier auf der Durchreise war und dabei ein Stück komponiert hatte und dieses wurde dann beim Jubiläum der heimischen Feuerwehr aufgeführt und tatsächlich erinnern einige Klänge tatsächlich an den Komponisten wie in Distelhausen zu hören war.

Zu seinem 69. Geburtstag hatte Horst Seehofer 69 Afghanen aus ihrer Gemeinde abgeschoben – leider war darunter auch der Ortspfarrer und so hatte die Gemeinde wieder einmal keinen Geistlichen. Im Anschluss gab es eine Lesung aus dem Buch der Bayern, in dem Söder Oettinger in Flüssiggas verwandelte. Besondere Schelten gab es auch für die Essiggurke aus dem Hochsauerland, Merz, der lästerte, „was juckt mich mein Geschwätz von gestern“. Doch Markus (Söder), der „Gemerzte“ ging zu seinem Spiegel an der Wand und fragte ihn: „Wann werde ich endlich Kanzler?“ Dieser antwortete: „Noch nie wurde ein Bayer zum Kanzler erhoben.“ Darauf antwortete Söder: „Ich bin kein Bayer – ich bin Franke“ und dafür gab es so manche Lachsalve vom Publikum.

Dass die drei Brüder auch den typisch bayerischen Humor haben, zeigten sie beim Schuhplattler und beim Bauchtanz natürlich mit den passenden Melodien und Instrumenten. Wenn bei ihnen im Dorf jemand stirbt, laufen sie immer mit ihren Instrumenten durch den Ort, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, manchmal machen sie das aber auch einfach nur so, um die Mitbewohner zu verwirren.

Das Leben im Seniorenheim gab es mit den Melodien der unvergessenen Comedian Harmonists mit Titeln wie „Wochenend im Altersheim“, und „Ein Heim, ein gutes Heim“ - gut parodiert.

Der Klimawandel sei bei ihnen in Hausen total egal, meinten die Well-Brüder. Denn sie haben bereits ein neues Tourismuskonzept, den „Alpentourismo Tropical“, bei dem der Gletscherschnee von Bofrost geliefert werde. Eine ganz besondere Klatsche gab es für die AfD, die „neue Seuche, die sich in Deutschland gerade ausbreitet“. Und gegen diesen Virus gebe es nur eine Medizin – einfach keine Stimme geben, so das Brüder-Trio überzeugend. Das kam beim Publikum natürlich prächtig an. Auch Alice Weidel, die auf jedem Zahn eine eigene Frisur hat, bekam ihr Fett weg.

Das Lokalkolorit durfte natürlich auch nicht fehlen und so gab es ein Gstanzl über das Tauberbischofsheimer Schwimmbad, den Fund des Mammutzahns und den ewig strahlenden Landtagsabgeordneten Professor Dr. Wolfgang Reinhart – einfach herrlich.

Karl, Stofferl und Michael Well boten dem Publikum eine tolle Show, bei der die Akteure viel Beifall ernteten. Erst nach einige Zugaben durften die Well-Brüder die Bühne verlassen.

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