Gesundheit

„Präventionsmaßnahmen greifen“

AOK verzeichnet weniger Krankenhausaufenthalte durch Komatrinken

Von 
pm
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Der Alkoholmissbrauch von Erwachsenen und Jugendlichen in Baden-Württemberg war von 2017 bis 2021 leicht rückläufig. Da die Gesamtzahl der Krankenhausbehandlungen wegen Komatrinkens aber immer noch sehr hoch ist, sehen die Suchtberatungsstellen weiter Handlungsbedarf. © AOK

Main-Tauber-Kreis. Das Rauschtrinken von AOK-Versicherten in Baden-Württemberg verringerte sich von 2017 bis 2021 jährlich im Durchschnitt um 7,3 Prozent. Während 2017 insgesamt 12 912 Personen wegen Komatrinkens behandelt wurden, waren es 2021 noch 9525. 2017 wurden im Main-Tauber-Kreis 170 Patienten mit Alkoholvergiftung behandelt, 2021 waren es 140.

Im Fünfjahresschnitt bedeutet dies einen Rückgang von 3,4 Prozent.

Die Zahlen der AOK Baden-Württemberg gelten als repräsentativ, da sie mit einem Marktanteil von über 45 Prozent die größte Krankenkasse im Land ist.

Für viele „normal“

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Alkoholkonsum ist für viele Menschen der Normalfall. Regelmäßiger Genuss bedingt jedoch erhebliche Gesundheitsschäden. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) ist bei jungen Männern jeder vierte Todesfall auf Alkohol zurückzuführen.

Ein riskanter Alkoholkonsum ist laut Robert-Koch-Institut bei knapp 16 Prozent der Jugendlichen zwischen elf und 17 Jahren festzustellen, regelmäßiges Rauschtrinken bei 11,5 Prozent.

Während auf dem Höhepunkt der Welle des Komatrinkens im Jahr 2011 landesweit noch 1366 Krankenhausbehandlungen bei AOK-versicherten Jugendlichen zu verzeichnen waren, fiel die Zahl seitdem kontinuierlich: Auf 1273 im Jahr 2018, 1238 im Jahr 2019, 796 im Jahr 2020 und 747 stationäre Behandlungen im Jahr 2021.

In der Region Heilbronn-Franken wurden im vergangenen Jahr 72 Jugendliche wegen Komatrinkens im Krankenhaus behandelt, im Main-Tauber-Kreis waren es 24. Im Fünf-Jahres-Zeitraum 2017 bis 2021 war damit bei der AOK Baden-Württemberg ein jährlicher Rückgang der Behandlungszahlen jugendlicher Alkohol-Patienten von 12,2 Prozent, in Heilbronn-Franken von 14,6 Prozent und im Main-Tauber-Kreis von 12,7 Prozent festzustellen. Die AOK-Ärztin Dr. Sabine Knapstein sagt: „Dass die Fälle von Alkoholvergiftungen hier weniger werden zeigt, dass die Präventionsmaßnahmen der Suchtberatungsstellen und Schulen greifen. Jugendliche trinken seltener Alkohol und das Einstiegsalter verschiebt sich nach hinten.“ Trotz der positiven Entwicklung müsse laut Dr. Knapstein noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, denn insbesondere bei den Erwachsenen stagniere der Alkoholkonsum seit vielen Jahren auf einem sehr hohen Niveau. pm

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