Tauberbischofsheim. Das Interesse in den Gemeinden an der Ökumene ist offensichtlich groß, was sich wieder einmal beim Gottesdienst für die „Einheit der Christen“ in der fast voll besetzten Christuskirche zeigte. Den Gottesdienst dazu erarbeitet hatte eine vom Rat der Kirchen in Minnesota eingesetzte Arbeitsgruppe und dazu einen Vers des Propheten Jesaja ausgewählt: „Tut Gutes! Suche das Recht!“ und weiter „Schreitet ein gegen den Unterdrücker! Verschafft den Waisen Recht, streitet für die Witwen“.
Damit sollte auch auf die nicht immer einfache Situation der Menschen, wie etwa bei Rassismus, in dem US- Staat aufmerksam gemacht werden.
Gedanken geäußert
Eingeladen zu diesem Gottesdienst, der schon seit vielen Jahren auch hierzulande gefeiert wird, hatten die beiden Stadtpfarrer, Pfarrerin Heike Kuhn (evangelisch) und Pfarrer Thomas Holler (römisch-katholisch) und dabei Fadi Korkes (syrisch-orthodox) und Kerstin Haug-Zademack (altkatholisch) in die Gestaltung mit einbezogen. In Form eines Dialogs äußerten die Beteiligten dann ihre Gedanken zu den beiden Stichworten „Tut Gutes“ und „Sucht das Recht“. So sei das Gute zu tun eigentlich die praktische Seite des Glaubens und fordere uns dazu auf, den Menschen, gleich welcher Weltanschauung, freundlich zu begegnen. Die Frage nach Recht und Gerechtigkeit war da schon schwieriger, schließlich sind all das Leid in der Welt, die Ungerechtigkeiten und Ausgrenzungen Andersdenkender, Anders-Seiender schwer auszuhalten. Aber man könne davon überzeugt sein, dass Gottes Gerechtigkeit eine andere sei als die unsere.
Erarbeitet wurde, wie gesagt, dieser Gottesdienst von Menschen aus Minnesota. Gerade bei den Ureinwohnern dieses Staates hat Wasser (neben Steinen) eine ganz besondere Bedeutung, es gilt als heilig.
Und Wasser repräsentiert auch neues Leben, bedeutet Gemeinschaft. So waren alle Gottesdienstbesucher eingeladen, sich mit einem Segenswort an die eigene Taufe erinnern zu lassen zum Zeichen dafür, dass alle Schwestern und Brüder sind – ebenso wie Kinder Gottes.
Den Zweck der Kollekte, die Unterstützung verfolgter aramäischer Gemeinden im Irak, erläuterte schließlich noch Fadi Korkes. Im Anschluss an den Gottesdienst blieb dann noch genügend Gelegenheit zu ökumenischer Begegnung. aba
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