IHK Heilbronn Franken

Main-Tauber-Kreis: „US-Strafzölle sind eine Katastrophe“

Die Strafzölle der USA treffen die Wirtschaft in Heilbronn-Franken hart. Die Verlässlichkeit fehlt, die Verunsicherung steigt.

Von 
Diana Seufert und Heike von Brandenstein
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IHK-Präsidentin Kirsten Hirschmann bezeichnet die US-Strafzölle als Katastrpohe. © Diana Seufert

Main-Tauber-Kreis. Strafzölle in Höhe von 20 Prozent auf Importe aus Europa in die USA sind für die exportorientierten Unternehmen der Region Heilbronn-Franken „eine Katastrophe in einer wirtschaftlich ohnehin schweren Zeit, auch wenn wir damit gerechnet haben“, so IHK-Präsidentin Kirsten Hirschmann in einer Reaktion auf die aktuellen Zoll-Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump.

Die Zollpolitik der USA trifft vor allem Automobil- und Maschinenbauer sowie deren Zulieferer und damit auch den Kern der Wirtschaftskraft in der Industrieregion Heilbronn-Franken. „Unsere Unternehmen haben bereits auf die restriktive Außenwirtschaftspolitik reagiert und investieren verstärkt in den USA. Das geht aber zulasten des hiesigen Standorts und wird nicht verhindern, dass unsere Unternehmen hart getroffen werden“, kommentiert die IHK-Präsidentin.

Unternehmen werden unter Druck gesetzt

IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring erklärt, welche Auswirkungen die Zollpolitik der USA auf die Unternehmen in der Region haben. „Sie sorgt vor allem aufgrund der permanenten Ankündigungen und Rücknahmen für maximale Verunsicherung, denn die Unternehmen können nicht verlässlich planen. Aktuell rudert Donald Trump wieder einmal zurück. Grundsätzlich setzen höhere Zölle, Gegenzölle und immer neue Regulierungen die Unternehmen unter Druck. Laut einer DIHK-Umfrage hat eine Mehrheit der Betriebe in den vergangenen Wochen und Monaten bei ihren internationalen Geschäften eine deutliche Zunahme von Handelshemmnissen festgestellt. 70 Prozent der Befragten erwarten negative Auswirkungen der US-Handelspolitik auf ihre Geschäfte.“

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Machen sich Firmen Gedanken über eine Produktionsverlagerung? „Die Unternehmen machen sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten immer solche Gedanken. Zuletzt hatte das aber mehr mit den Rahmenbedingungen im eigenen Land zu tun.“

USA als wichtiger Partner für die Unternehmen

Für viele Unternehmen ist Verlässlichkeit wichtig, doch bieten das die USV noch? „Die USA und der gesamte amerikanische Kontinent bleiben nach der Eurozone ein wichtiger Partner für unsere Exportunternehmen. Die DIHK-Umfrage hat aber ergeben, dass sich die Lage für die deutschen Unternehmen mit US-Geschäft mit Abstand am stärksten verschlechtert. Noch im vergangenen Jahr galten die USA als Hoffnungsträger.“

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