Main-Tauber-Kreis. Während in mehreren Regionen die Vogelgrippe derzeit wieder auf dem Vormarsch ist, bleibt der Main-Tauber-Kreis bislang von der Tierseuche verschont. Nach Angaben des Landratsamts in Tauberbischofsheim gibt es aktuell keine bestätigten Fälle – weder bei Wildvögeln noch in Geflügelhaltungen.
„Im Main-Tauber-Kreis sind derzeit keine Fälle von Vogelgrippe bekannt, auch nicht im Wildvogelbestand. Zudem gibt es derzeit weder bei gehaltenen Vögeln noch bei Wildvögeln Verdachtsfälle“, erklärt Aylin Wahl, Sprecherin des Landratsamts.
In anderen Regionen Deutschlands zeigt sich dagegen ein ganz anderes Bild: Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), das die Bekämpfung von Tierseuchen zur Aufgabe hat, meldet allein seit September mehr als ein Dutzend bestätigte Ausbrüche bei Geflügel in mehreren Bundesländern und warnt vor einer zunehmenden Ausbreitung der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI). Besonders betroffen sind Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, wo zahlreiche Wildvögel verendet aufgefunden wurden. Über 1.000 tote Kraniche wurden allein im Gebiet rund um den Linumer Teich in Brandenburg gemeldet. „Im Oktober wurden mehrere HPAI Ausbrüche aus Geflügelhaltungen in Niedersachsen gemeldet. Betroffen sind Putenmasthaltungen sowie eine Entenhaltung und eine Legehennenhaltung in den Landkreisen Cloppenburg und Diepholz. Dabei wurde das HPAI Virus vom Subtyp H5N1 (HPAI H5N1) festgestellt“, heißt es auf der Internetseite „tierseucheninfo.niedersachsen.de“.
Auch im Alb-Donau-Kreis bestätigten die baden-württembergischen Behörden am Donnerstag einen Fall von Vogelgrippe. 15.000 Tiere mussten getötet werden. Das Risiko weiterer Ausbrüche wird derzeit vom Friedrich-Loeffler-Institut als „hoch“ eingestuft.
Risiko eines Ausbruchs als „hoch“ eingestuft
Im Main-Tauber-Kreis bleibt man deshalb sehr wachsam. „Verendet aufgefundene und gemeldete Wildvögel werden beprobt“, erklärt Aylin Wahl weiter. Eine „verstärkte Testung bei gehaltenem Geflügel ist hingegen momentan nicht vorgesehen“.
Was können Geflügelhalter unternehmen, um einem Ausbruch vorzubeugen? Wie bei allen Tierseuchen sei es nötig, dass Biosicherheitsmaßnahmen und gute Hygiene bei den Beständen mit gehaltenen Tieren eingehalten werden, unterstreicht die Sprecherin des Landratsamts weiter.
„Bei gehaltenem Geflügel ist es vor allem wichtig, dass keine Wildtiere Kontakt zu den gehaltenen Tieren haben und dass es durch hygienische Maßnahmen nicht dazu kommt, dass kontaminiertes Material – beispielsweise auch der Kot von Wildvögeln – von außen in die Haltungseinrichtung hineingebracht werden oder dieses von oben hineinfallen kann“, betont Wahl.
Gerade in den Herbstmonaten, wenn Zugvögel aus Nordeuropa und Sibirien Richtung Süden ziehen, steigt das Risiko, dass das Virus eingeschleppt wird. „Vor allem in den Jahreszeiten, in denen Zugvögel ziehen, besteht eine erhöhte Gefahr des Auftretens der Vogelgrippe, da die Krankheit teilweise über weite Strecken verbreitet wird“, erläutert die Sprecherin weiter. Aktuell ist die Lage im Main-Tauber-Kreis ruhig – und Behörden und Geflügelhalter hoffen, dass es dabei bleibt.
Wissenswertes
Als Vogelgrippe , auch hochpathogene aviäre Influenza (HPAI) genannt, bezeichnet man eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem bei Geflügel und Wildvögeln auftrifft, schreibt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit auf ihrer Internetseite www.efsa.europa.eu.
Durch HPAI-Viren verursachte Infektionen können sogar zum Tod des Tieres führen.
„Die Viren können sich schnell in Herden ausbreiten . Daher ist die Umsetzung strenger Biosicherheitsmaßnahmen in Betrieben wesentlich“, heißt es auf der Internetseite weiter.
Wird ein Ausbruc h der Vogelgrippe bestätigt, müssen alle Tiere einer Herde getötet werden. Zudem werden von den Behörden Schutzzonen eingerichtet, in denen beispielsweise eine Stallpflicht für Geflügel angeordnet wird.
Übertragen wird die Infektion hauptsächlich durch den Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen. Für den Menschen besteht derzeit kein erhöhtes Infektionsrisiko. dib
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