Tauberbischofsheim. „Wir haben nur noch wenige Jahre vor uns, dann sind die größten Investitionen geschafft.“ Verbandsvorsitzende Anette Schmidt ist wie die Mitglieder der Verbandsversammlung des Zweckverbands Wasserversorgung Mittlere Tauber (WVMT) zufrieden mit dem bisher Erreichten. Bei der Sitzung am Montag im Sitzungssaal im Klosterhof wurde der Wirtschaftsplan für 2025 einstimmig verabschiedet.
Bevor es an die Investitionen für das laufende Jahr ging, hatte das Gremium noch den Jahresabschluss 2023 zu beraten. Der neue Verbandskämmerer Klaus Roth stellte die Zahlen vor, die ohne Diskussion genehmigt wurden. Der Wirtschaftsplan 2025 sieht Erträge und Aufwendung von 2,74 Millionen Euro vor. Im Liquiditätsplan werde ein Überschuss von knapp 60.000 Euro erwirtschaftet. Roth hat eine Kreditaufnahme von 1,75 Millionen Euro sowie Einnahmen aus Zuschüssen in Höhe von 1,37 Millionen Euro vorgesehen. Auch dieses Zahlenwerk erhielt Zustimmung.
Investitionen werden fortgeführt
Was 2025 ansteht, erklärte Geschäftsführer Klaus Seidenspinner. „Wir führen Maßnahmen weiter, die bereits begonnen sind.“ Eine Maßnahme betrifft das Pumpwerk Lauda Nord1. Hier stehen für 510.000 Euro der Sickerstollen sowie Installationen und Versorgungstechnik an. Für das Pumpwerk Impfingen wurde rund eine Million Euro eingeplant. Die Verfahrenstechnik müsse erneuert werden. Neu sei dort die Versorgungspumpe für das Welzbachtal. Seidenspinner erklärte, dass das sehr mangan-haltige Wasser aus dem Brunnen 3 aufbereitet werden müsse, was mittels einer Filteranlage erfolge.
Eine Kombimaßnahme für mehr als 1,3 Millionen Euro steht im Welzbachtal an. Zum einen geht es um das Pumpwerk Stürmershölzlein, zum anderen um die Quellfassung dort. „Das ist als Gesamtpaket zu sehen“, so Seidenspinner. Die Baustelle sei bereits gestartet, um die Quelle neu zu fassen, was nicht ganz einfach sei.
Arbeiten vergeben
Das Gremium vergab die Arbeiten für das Pumpwerk Stürmerhölzlein an die Firma Bokmeier aus Markelsheim zum Preis von 1,06 Millionen Euro. Nötig sei, so Seidenspinner, eine wasserdichte Spundwand, was sich erst bei der Konkretisierung des Projekts gezeigt habe. Auch beim Wellstahldurchlass hatte man sich ursprünglich eine einfachere Lösung gedacht. Durch ein Biotop sei der Aufwand nun höher. Die Kosten überschreiten die Summe aus dem Förderantrag.
Insgesamt sei man aber sehr zufrieden, machte die Verbandsvorsitzende Anette Schmidt deutlich. Fast alle Maßnahmen seien vom Land mit 80 Prozent gefördert worden. „Damit können wir einen akzeptablen und attraktiven Wasserpreis halten.“
Fast abgeschlossen sind die Leitungsarbeiten für den Anschluss von Niklashausen und Gamburg. Der Abschnitt müsse noch gespült werden, was einige Wochen in Anspruch nehmen könne.
Kurz ging der WVMT-Geschäftsführer auf das von der Firma Knauf in der Altertheimer Mulde geplante Gipswerk ein. Auch der Zweckverband habe eine Stellungnahme abgegeben, sagte er. Allerdings sei man durch die Maßnahme nicht tangiert, da eine Grundwasserscheide zwischen Gerchsheim und Altertheim verlaufe. Auch das Wasserschutzgebiet der Grünbachgruppe, die Mitglied im WVMT ist, endet an der Landesgrenze und an der Wasserscheide.
Eigener Strom für das Wasserwerk
Vergeben wurde bei der Sitzung auch die Bauleistung der elektrotechnischen Anbindung der PV-Freiflächenanlage am Wasserwerk in Dittigheim. Diese nahmen die Teilnehmer anschließend selbst im Augenschein. Den Zuschlag erhielt die Firma Hofmockel Automatisierungs- und Prozesstechnik aus Rohr zum Preis von 28.381 Euro.
Die Anlage ist nicht nur für Anette Schmidt ein gutes und sinnvolles Projekt, um Strom für das Wasserwerk zu erzeugen. Wie Klaus Seidenspinner vor Ort ausführte, leisten die 450 Module mit 900 Quadratmetern eine Leistung von 210 kWp. Die erzeugte Jahresleistung gab er mit rund 215.000 Kilowattstunden an, was etwa 15 Prozent des jährlichen Strombedarfs des Wasserwerks Taubertal ausmacht. Im Februar wurde mit dem Bau begonnen, die Module stehen auf Beton-Sockeln. Weil man sich in der Wasserschutzgebietszone 2 befindet, sei eine tiefere Gründung nicht möglich. „Nachdem die Kabelarbeiten abgeschlossen sind, kann die Anlage in Betrieb gehen.“ Ein Zaun sowie einige Bäume und die Begrünung unter den Modulen seien noch geplant, so Seidenspinner. Insgesamt kostet das Projekt rund 315.000 Euro.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/tauberbischofsheim_artikel,-tauberbischofsheim-main-tauber-kreis-moderne-technik-fuer-pumpwerke-_arid,2295532.html