Gemeinderat tagte (I) - Bebauungsplanverfahren für Bereich der ehemaligen Jugendherberge eingeleitet / Diskussion um Einzelhäuser

Wohnraum statt Jugendgruppen

Von 
Norbert Seybold
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Umgenutzt werden soll die ehemalige Jugendherberge in Wohnungen. Auf dem Gelände südlich davon (links) soll Platz für drei Wohnhäuser entstehen.

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Tauberbischofsheim. Seit fast genau vier Jahren herrscht fast gespenstische Ruhe auf dem Areal der früheren Jugendherberge hoch über der Stadt Tauberbischofsheim. Das soll sich nun ändern: Der Gemeinderat billigt in seiner Sitzung am Mittwoch bei einer Gegenstimme die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens sowie die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes für das Gelände am Schirrmannweg oberhalb des Baugebiets "Lehmgrube".

Bürgermeister Wolfgang Vockel betonte bei der Vorstellung des Antrags, dass das eigentliche Verfahren auch bei einem vorhabenbezogenen Plan fest in den Händen des Gemeinderats bleibt. "Der Gemeinderat beschließt die Satzung."

Das ehemalige Jugendherbergsgebäude hat ein Investor erworben und möchte es in maximal 13 Wohnungen umgestalten. Parkmöglichkeiten dafür sollen im nördlichen Bereich entstehen. Die Investoren planen darüber hinaus, auf dem Areal zwischen "Juhe" und dem "Haus der Fechter" drei Parzellen für Einzelhausbebauung zu entwickeln.

Die unterhalb des Bereichs liegende "Lehmgrube" stellt sich als "Allgemeines Wohngebiet" dar, so dass sich diese Art der Nutzung auch für den neuen Bereich gelten sollte. Parallel zum Schirrmannweg werde eine Erschließungsstraße für die Einzelhäuser angelegt. Das Abwasser soll über die bestehenden Leitungen entsorgt werden. "Insgesamt stellt dies eine schöne Abrundung des Wohngebiets und eine sinnvolle Nachnutzung der Jugendherberge dar", so das Stadtoberhaupt.

Die geplante Umnutzung der Jugendherberge sei sinnvoll, so Stadtrat Gernot Seitz, er wandte sich aber gegen die geplanten Einzelhäuser. Eine Erweiterung des Wohngebietes über die Veit-Stoß-Straße hinweg hangaufwärts sei vor Jahren richtigerweise abgelehnt worden. Probleme sieht Seitz vor allem bei der steigenden Belastung des Abwassersystems. Dieses Thema werde, so Bürgermeister Wolfgang Vockel, im Laufe des Bebauungsplanverfahrens untersucht. "Der Technische Ausschuss wird dann darüber entscheiden."

Einwände gegen die geplanten Einzelhäuser wurden auch in der Bürgerfragestunde erhoben. Vor allem ging es um die mögliche Zweigeschossigkeit. Das Maß der baulichen Nutzung müsse ebenfalls der Technische Ausschuss im Laufe des Bebauungsplanverfahrens festlegen, so der Leiter der Unteren Baurechtsbehörde, Rainer Ruppert.

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