FN-Interview - Zumba-Instruktorin Natascha Beer erklärt die Faszination des neuen Fitness-Trends und freut sich über die riesige Resonanz

"Der Erfolg hat uns umgehauen"

Von 
Sabine Holroyd
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Tauberbischofsheim. Zumba boomt. Die beiden öffentlichen Zumba-Workouts, die bislang in Tauberbischofsheim an den Tauberterrassen angeboten wurden, waren der Renner schlechthin. Von Zumba-Trainerin Natascha Beer aus Impfingen wollten wir wissen, worin für sie die Faszination des Zumba liegt und warum eigentlich so wenig Männer bei den Kursen zu finden sind.

Frau Beer, wie kamen Sie persönlich zum Zumba?

Natascha Beer: Bis vor knapp zwei Jahren wohnte ich noch in der Schweiz. Dort ist Zumba schon länger sehr bekannt und beliebt. Es ist die perfekte Mischung aus Spaß und Sport - ich wurde sofort süchtig.

Was mussten Sie tun, um eine offizielle Zumba-Trainerin zu werden?

Beer: Nach meiner Rückkehr nach Deutschland wollte ich auch hier meinem großen Hobby nachgehen. Da jedoch das Angebot in der Region bis dahin eher mager war, blieb mir ja fast nichts anderes übrig, als selbst Kurse anzubieten (lacht)) Die Zumba-Instruktor-Ausbildung setzt einen mehrtägigen Workshop voraus, in dem verschiedene Tanzstile und Choreographien genauso vermittelt wurden wie medizinische und physiotherapeutische Aspekte.

Was gefällt Ihnen am Zumba besonders und was bringt es Ihnen persönlich?

Beer: Zumba ist für mich Schwitzen ohne Quälerei. Die südamerikanischen Rhythmen ziehen dich automatisch mit und es ist unmöglich, nicht mitzutanzen. Es hilft mir nicht nur, mich körperlich total auszupowern, sondern auch den Kopf frei zu bekommen.

Wo sind Sie überall in Sachen Zumba unterwegs?

Beer: Die Nachfrage war derart überwältigend, dass ich mir die Physiotherapeutin Katharina Wenzel (mittlerweile auch lizenzierte Zumba-Instruktorin) und den Ernährungsberater und Fitnesstrainer Dominik Carle mit an Bord geholt und die zumba.crew.taubertal gegründet habe. Wir geben regelmäßige Kurse in Impfingen, Höhefeld und Bad Mergentheim und bald auch in Tauberbischofsheim. Zusätzlich kann man uns bei verschiedenen Events und Zumba-Partys sehen.

Waren Sie schon mal in Kolumbien, dem Ursprungsland des Zumba?

Beer: Der Kolumbianer Alberto "Beto" Perez brachte Zumba Ende der 90er nach Hollywood, um die Stars und Sternchen fit zu machen. Die Geburtsstätte Kolumbien habe ich noch nicht besucht, aber noch dieses Jahr geht's nach Kalifornien. Dort, an der Wiege des Zumba, will ich das Feeling vor Ort hautnah erleben.

Die beiden Open-Air-Zumba-Abende in Tauberbischofsheim, die Sie mit der AOK durchgeführt haben, waren ein Riesenerfolg. Hätten Sie damit gerechnet?

Beer: Zumba schlägt überall ein wie eine Bombe und wir haben mit einer gewissen Begeisterung gerechnet. Dass dann jedoch Hunderte mitgetanzt haben, das hat uns umgehauen.

Die meisten Zumba-Begeisterten sind offensichtlich Frauen. Was ist nur mit den Männern los?

Beer: Ich glaube, die Männer kommen vom Zuschauen allein schon genug ins Schwitzen (lacht). Aber Spaß beiseite: Die Männerquote steigt langsam, aber sie steigt.

Wie alt war Ihre bisher jüngste beziehungsweise älteste Kursteilnehmerin?

Beer: Zumba-Fans haben wir vom Grundschul- bis ins Rentenalter - eine kunterbunte Mischung. Schwerpunkt bilden aber junge und jung gebliebene Erwachsene.

Wem würden Sie vom Zumba abraten?

Beer: Zumba ist für jeden geeignet, weil jeder entsprechend seiner eigenen Fitness die Bewegungen ausführt. Daher rate ich niemandem ab. Ich empfehle aber Teilnehmern mit Vorverletzungen oder sonstigen Problemen, sich mit ihrem Arzt abzusprechen.

Wie würden Sie auch den überzeugtesten "Couch Potato" überreden, beim Zumba mitzumachen?

Beer: Überreden ist nicht nötig. Wer es einmal erlebt hat, ist infiziert!

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