„Projekt des Jahres“

Erster Platz für Flugzeugschlepper

Trepel Charger 380e holt den German Renewables Award

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pm
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© Trepel

Tauberbischofsheim. Die Trepel Airport Equipment aus Tauberbischofsheim hat den German Renewables Award in der Kategorie „Projekt des Jahres“ gewonnen. Die renommierte Auszeichnung für Entwicklungen, die erneuerbare Energie nutzen, wurde auch 2024 von der Erneuerbaren Energie Clusteragentur in Hamburg verliehen. Trepel hat zum ersten Mal an dem Wettbewerb teilgenommen und gleich den Preis erhalten. Ausgezeichnet wird der Flugzeugschlepper Trepel Charger 380e, der elektrisch betrieben eine Boeing 787 mit 251 Tonnen Gesamtgewicht mehr als 1,5 Kilometer zur Startposition geschleppt hat – ohne jede CO2-Emission.

„Wir sind sehr stolz auf diesen Erfolg. Das ganze Team hat seine Innovationskraft unter Beweis gestellt und sich die Auszeichnung verdient. Unser Weg, elektrisch betriebene Fahrzeuge auch für den Hochleistungsbereich auf den Markt zu bringen, geht voll auf“, freute sich CEO Roland Hartwig nach der Preisverleihung in Hamburg.

Der Flugzeugschlepper Trepel Charger 380e ist das aktuell stärkste Fahrzeug seiner Klasse.

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Die Leistung des Elektromotors beträgt 415 PS. Damit zieht der Charger 380e bis zu 380 Tonnen und kann bis zu 41 Tonnen heben. Das Fahrzeug vermeidet CO2-Emissionen aber nicht nur durch den elektrischen Antrieb.

Bedeutend weniger Emissionen

Es trägt auch dazu bei, dass die Flugzeuge auf dem Boden weniger Emissionen erzeugen, und zwar bis zu einer Tonne pro Manöver. Der erfolgreiche Versuch, der jetzt mit dem German Renewables Award 2024 ausgezeichnet wurde, fand im Mai 2023 auf dem Flughafen Amsterdam statt. Der 380e schleppte eine Boing 787 auf einem Linienflug nach Los Angeles ohne CO2-Emissionen zur Startposition auf dem Flugfeld.

Dieser empirische Nachweis unter Echtbedingungen führte jetzt zum Gewinn des German Renewables Award 2024 für die Trepel Airport Equipment GmbH.

„Unser E-Schlepper bringt die Maschinen zu Startpositionen, die oft kilometerweit entfernt liegen. Dabei müssen die Triebwerke nicht eingeschaltet werden. Das ist hoch effizient, denn am Boden benötigen die Fluggeräte extrem viel Treibstoff,“, erläutert der CEO. Dazu gibt es folgendes Rechenbeispiel: Wenn jedes Flugzeug auf den zehn größten Flughäfen Europas so transportiert würde, könnte jedes Jahr der CO2-Fußabdruck einer Großstadt mit 250.000 Bewohnern vermieden werden.

Aufmerksamkeit hat der Charger 380e deshalb bei den Flughafenbetreibern erregt. Zwar haben die deutschen Flughäfen laut dem klimaschutz-portal.aero des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft bis 2019 rund 20 Prozent ihrer Emissionen eingespart.

„Aber sie müssen weiter reduzieren, um die Anzahl der Starts und Landungen nicht zu gefährden“, betonte Roland Hartwig. Der Verkehr auf dem Flugfeld ist dabei einer der Ansatz- punkte – und damit auch die Flugzeugschlepper.

Der Charger 380 wurde 2020 entwickelt, die Prototypen anschließend intensiv im Einsatz erprobt, seit diesem Jahr ist die Neuheit auf dem Markt. Aufgrund der geringen Emissionen bei gleichbleibender Leistungsstärke ist die weltweite Nachfrage bereits hoch. pm

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