Kultur

Echte Talente zeigen ihr Können

Junges Kammerorchester Tauber-Franken am 8. September unter dem Motto „Strings meets Cello“ zu genießen

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Tauberbischofsheim. Die größten musikalischen Nachwuchstalente der Landkreise Main-Tauber, Heilbronn und Ludwigsburg sind seit ihrem Gründungskonzert 2016 im Jungen Kammerorchester Tauber-Franken (JKO) vereint. Unter Federführung des Dozententeams um Andreas Berge, Kirsten-Imke JensenConrad (beide Violine), Manja Huber (Viola), Regine Friederich (Cello) und unter der musikalischen Leitung von Thomas Conrad präsentiert das junge Streichorchester ein spannendes und abwechslungsreiches Programm, das einen weiten Bogen von klassischen über romantische bis hin zu modernen Kompositionen spannt.

Große Erfolge

Nachdem im letzten Jahr die Konzertreihe „Strings meet . . .“ wieder mit großem Erfolg aufgenommen wurde, setzen die jungen Musiker ihre spannende musikalische Reise fort.

In diesem Jahr freuen sie sich besonders auf eine Solistin aus den eigenen Reihen. Die junge Cellistin Zoe Josephin Münsberg präsentiert sich mit einem Meisterwerk voll tief empfundener Musik, dem „Une larme“ („Die Träne“) von Gioacchino Rossini. Die gebürtige Leipzigerin beendete im Juli in Backnang die Schule mit dem Abitur.

Früh Studium begonnen

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Von
Alfred Huber
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Bereits während der Schulzeit begann sie an der Hochschule für Musik in Stuttgart ihr Musikstudium. Die mehrfach ausgezeichnete Cellistin im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und Stipendiatin der Begabtenförderung der Jugendmusikschule Ludwigsburg überzeugte unter anderem schon in der Jugendphilharmonie Ludwigsburg als Solistin und ist seit mehreren Jahren fester Bestandteil des Jungen Kammerorchesters Tauber-Franken.

Mit den ersten beiden Sätzen aus der Kammersinfonie op. 110a widmet sich das junge Ensemble den teils freitonalen, dissonanten Tonbildungen Dimitri Schostakowitschs, die im Kontrast zu reiner Tonalität und feierlichen Mollklängen stehen.

Seine Kammersinfonie ist eine Bearbeitung eines der meistgespielten Streichquartette Schostakowitschs, welches von Rudolf Barshai, Schüler und Freund Schostakowitschs geschrieben wurde. In diesem Werk reflektierte Schostakowitsch auf musikalisch düstere Weise persönliche Erinnerungen an Verfolgung, Gängelung und Krieg und brachte dabei sein Spannungsverhältnis zum Sowjetregime zum Ausdruck. Das Stück ist ein Schlüsselwerk des Antifaschisten Schostakowitsch, der sein Schaffen als Trauerarbeit für die Opfer des Zweiten Weltkrieges verstand.

Begabter Musiker

Im Gegensatz zur düsteren Musik Schostakowitschs steht die 1761 in England entstandene Sinfonie Nr. 8 in c-Moll von William Herschel auf dem Konzertprogramm. Der begabte Musiker, der seinen Lebensunterhalt als Orchestermusiker und Komponist verdiente, ist bis heute als ausgezeichneter Astronom bekannt, der die besten Spiegelteleskope seiner Zeit entwickelte und damit den Planet Uranus entdeckte. Seine Musik komponierte er im galanten Stil mit oft überraschend schlichter Harmonik und differenzierten Klangeffekten.

Neoklassizistisch

Ottorino Respighis „Antiche Danse ed Arie“ – Suite Nr. 3 entstammt einer Reihe von Orchestersuiten, die in den Jahren 1917 bis 1931 entstanden. In dem neoklassizistischen Werk überträgt der Komponist, Gitarren- und Lautentabulaturen aus dem 16. und 17. Jahrhundert auf das moderne, farbenreiche Orchesterinstrumentarium.

Hingegen besticht die „St. Paul’s Suite“, die Gustav Holst für seine Schüler schrieb, durch ihre Lebendigkeit gepaart mit wohlklingenden Geigen-Melodien, ungebändigter Vitalität und der eleganten Verschmelzung englischer Volkslieder.

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