Benefizkonzert des Inner Wheel Clubs Tauberfranken

„Drei Freunde“ spielten in Tauberbischofsheim in Bestform

Trio punktete mit zündenden Arrangements, handwerklich gut gemachter Musik und Humor.

Von 
Thomas Hess
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Beste Unterhaltung boten die "Drei Freunde" bei ihrem Benefizkonzert im Tauberbischofsheimer Engelsaal. © Evelyn Albert-Reusch

Tauberbischofsheim. In großer Form, witzig und bestens gelaunt präsentierte sich das Trio „Drei Freunde“ bei einem Benefizkonzert zugunsten des Inner Wheel Clubs Tauberfranken im sehr gut besuchten Engelsaal des Tauberbischofsheimer Kunstvereins.

Der Club wurde 1999 gegründet und zählt mittlerweile 37 weiblichen Mitglieder, die sich regelmäßig monatlich treffen, mit ihren diversen Aktivitäten den inneren Zusammenhalt pflegen und soziale Projekte im Kreis unterstützen. „Inner Wheel“ pflegt auch Kontakte zu ausländischen Clubs dieser seit 1967 bestehenden internationalen Frauenorganisation, die neben ihrem sozialen Engagement die Verständigung und Freundschaft über Grenzen hinweg fördert. Laut Carola Müller-Anrold, stellvertretende Präsidentin des „Inner Wheel Tauberfranken“, kommt der Erlös dieses Konzerts dem Tauberbischofsheimer Waldkindergarten zugute.

Die „Drei Freunde“ – das sind Oskar Fuchs (Gitarre und Gesang), Wolfgang Ascher (Gesang und Mundharmonika) sowie Eberhard Fuchs (Gesang und Perkussion). Die drei nicht mehr ganz jungen, aber munteren Knaben, haben sich ein sehr breit gefächertes Repertoire von Schlagern, Folk- und Popnummern aus den vergangenen 100 Jahren (von den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts bis zur Gegenwart) erarbeitet und tragen diese mit ihren eigenen, zwangsläufig sparsamen, aber zündenden Arrangements und einer Menge Spaß an der Freud vor.

Im Laufe der gut zweistündigen Vorstellung und der (ohne Zugabe) zwei Dutzend Lieder wurde also einiges geboten: Unterhaltungsmusik aus den „goldenen Zwanzigern“ mit Coverversionen der Comedian Harmonists und des 20er-Epigonen Max Raabe, Musical- und Operettenmelodien, Bekanntes und weniger Bekanntes von deutschen und österreichischen Liedermachern wie Reinhard Mey, Hannes Wader und Wolfgang Ambros, dazu Folklore aus Schottland und sogar ein Ausflug in die Karibik mit einer Nummer der Reggae-Ikone Bob Marley.

Gitarrist Oskar Fuchs übernahm die leicht schwäbisch gefärbte Moderation, Eberhard Dörr schlug mit der flachen Hand seine hölzerne „Cajón“-Kistentrommel und bildete zusammen mit seinem Kollegen eine minimalistische, aber für den Bedarf völlig ausreichende Rhythmusgruppe.

Der eigentliche „Star“ des Trios war aber der Sänger und Harmonikaspieler Wolfgang Ascher, der nicht nur mehrere Fremdsprachen (neben Englisch auch Französisch, Spanisch und Österreichisch) beherrscht, sondern auch über ein bemerkenswertes komödiantisches und parodistisches Talent verfügt: Letzteres bewies er in seiner Version des Wolfgang-Ambros-Lieds „Die Kinetten, wo i schlof“, in „L‘important c‘est la rose“ von Gilbert Bécaud oder in seinem glänzenden Auftritt als „Fiddler on the roof“(„Wenn ich einmal reich wär“) aus dem Musical „Anatevka“.

Kurz – der Abend bot handwerklich gut gemachte Unterhaltung, Stücke und Musik „von Hand gemacht“, wie es in einem Lied von Reinhard Mey heißt. Die Stimmung im Saal wuchs im Lauf der zwei Stunden spürbar und erreichte Höhepunkte, als die „Drei Freunde“ mit Schal und Zylinder „Mein kleiner grüner Kaktus“ von den Comedian Harmonists umwerfend inszenierten oder das Publikum bei dem afrikanischen Uralt-Evergreen „The lion sleeps tonight“ zum Falsett-Gesang animierten. Großzügig erwiesen sich die „Drei Freunde“ auch bei den drei Zugaben, dem schottischen Kultsong „Partyglass“, Reinhard Meys „Über den Wolken“ und zu guter Letzt sogar eine Eigenkomposition, dem launig-spritzigen „Champagner-Lied“.

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